1077 - Aura des Schreckens
Sicherungskommando in Nikkis Blickfeld.
Sie waren zu dritt und liefen mit gezogenen Paralysatoren auf sie zu. Zwischen ihnen schwebte ein Kampfroboter.
Damit wurde einmal mehr deutlich, daß die RAKAL WOOLVER sich in Alarmbereitschaft befand. In normalen Zeiten hätte man die Beobachtung der Personenschleuse verschärft und notfalls das Außenschott von der Zentrale aus verriegelt. Niemand wäre auf die Idee gekommen, zwei bekannten Besatzungsmitgliedern einen bewaffneten Trupp auf den Hals zu hetzen. Heute, in der Krise, war das anders.
„Das werden wir ausbaden müssen", seufzte Nikki ergeben.
Wenige Meter vor ihnen blieben die Männer stehen. Der Roboter zog sich an die Wand des Korridors zurück und verharrte dort. Einer der Bewaffneten, wahrscheinlich der Leiter der Gruppe, deutete auf das offenstehende Schott.
„Was geht hier vor?" fragte er scharf. „Warum habt ihr die Schleuse betätigt?"
Geiko war noch viel zu verwirrt, um antworten zu können. Nikki übernahm das für ihn.
Sie breitete in einer bedauernden Geste die Arme aus.
„Mein Freund hier hat versehentlich den Öffnungskontakt berührt. Er ist manchmal etwas ungeschickt, müßt ihr wissen."
„Ach so", meinte der Mann höflich und nickte zuvorkommend, „versehentlich ...! Du willst uns für dumm verkaufen, nicht wahr?"
Den gefährlichen Unterton in seiner Stimme hörte Nikki sofort heraus. Auf Dauer würde er nicht mit sich spaßen lassen.
„Nun ...", dehnte sie, „... in gewisser Weise war es tatsächlich ein Versehen. Wir haben uns gestritten, und da..."
Der Paralysator, den der Gruppenleiter auf sie gerichtet hielt, ruckte ein Stück höher.
„Also gut!" sagte er, und jetzt lag in seinen Worten drohende Schärfe. „Wenn du meinst, wir könnten drei und drei nicht zusammenzählen, wird uns nichts übrig bleiben, als euch unter Arrest zu stellen."
„Aber es ist, wie ich sage", protestierte Nikki energisch. „Ich..."
„Genug!" bellte der Mann. „Wir haben euch beobachtet und lassen uns keine Märchen auftischen. Alles weitere kannst du Ronald Tekener oder sonst wem erzählen."
Er gab seinen Begleitern einen Wink, die daraufhin näher herantraten. Nikki und Geiko sahen sich von je einer weiteren Waffe bedroht. Der Hangartechniker brachte noch immer nichts zu seiner Verteidigung hervor. Die ehemalige Beibootkommandantin dagegen fand, daß es des bösen Spiels jetzt genug sei.
„Ich verwahre mich in aller Form dagegen, von euch wie ein Deserteur behandelt zu werden, nur weil das Innenschott einer Personenschleuse geöffnet wurde..."
„Die RAKAL befindet sich im Alarmzustand", entgegnete der Leiter des Trupps. „Der Vorfall muß deshalb untersucht werden."
„Dazu ist es nicht nötig, mich und meinen Freund gewaltsam festzuhalten." Sie zog energisch die Schultern nach hinten. „Ihr wißt wohl nicht, wer ich bin, sonst würdet ihr euch das nicht erlauben!"
„Und wer bist du?"
„Nikki Frickel", sagte Nikki. „Erste Beibootkommandantin der DAN PICOT."
Der Mann, der sie in Schach hielt, warf seinem Chef einen beunruhigten Blick zu.
„Sie war auf EMschen", raunte er in plötzlichem Respekt. „Soviel ich weiß, hat Perry Rhodan sie ..."
„Na und?" schrie der Einsatzleiter zornig. „Sie hat die Sicherheitsvorschriften mißachtet, da tut es nichts zur Sache, was sie früher einmal geleistet hat. Selbst wenn Perry Rhodan persönlich hier stünde ...!" Er nickte selbstgefällig. „Bringen wir die beiden doch zu ihm!" meinte er dann in einer momentanen Eingebung. „Soll er sich mit ihnen herumschlagen."
*
„Sie haben - was?"
„Sie haben versucht, die RAKAL durch eine Personenschleuse zu verlassen", wiederholte der Einsatzleiter seine Meldung. „Wir griffen sie dabei auf."
Rhodan nickte kurz und bedeutete den Männern des Sicherheitstrupps, die Zentrale zu verlassen. Die drei waren sichtlich froh, ihr Problem loszuwerden. Beinahe hastig verließen sie den Raum. Der Roboter folgte weisungsgemäß.
„Also?" fragte Rhodan, als sie mit den übrigen Verantwortlichen alleine waren. „Was war los."
Nikki erklärte es ihm in aller Offenheit. Geiko, der sich endlich wieder gefangen hatte, gab hin und wieder bestätigende Kommentare ab.
„Ich kann das alles gut verstehen", sagte Ronald Tekener, nachdem sie geendet hatte.
Der frühere USO-Spezialist stand neben ihnen und war dem Gespräch in seiner Eigenschaft als derzeitiger Kommandant gefolgt. „Andererseits kann ich es nicht billigen, wenn in dieser
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