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1077 - Aura des Schreckens

Titel: 1077 - Aura des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und mehr einem Spaziergang zu gleichen, sie machte schläfrig und unaufmerksam.
    „Wißt ihr, was ich denke?" fragte Vejlo, als zu erkennen war, daß sich der Korridor in einiger Entfernung zu einer Halle verbreiterte.
    „Niemanden interessiert es", versetzte Verena bissig. Allmählich empfand sie es als aufdringlich, wie dieser Mann alles daransetzte, im Mittelpunkt zu stehen.
    Vejlo drehte sich im Flug nach ihr um und lächelte spöttisch. Im gleichen Moment geschah es. Sein Gesicht nahm einen erschrockenen Ausdruck an, abrupt sank er nach unten und stolperte haltsuchend vorwärts.
    Den anderen erging es nicht besser. Plötzlich spürte Verena den Zug der Schwerkraft und wußte, daß der Antigrav versagte. Wie Carfesch es angeordnet hatte, schwebte sie nur in wenigen Zentimetern Höhe, allerdings mit beträchtlicher Geschwindigkeit. Ihre Füße setzten ruckartig auf dem Boden auf. Sie fiel nicht, aber der Schwung, der ihrem Körper noch innewohnte, riß sie weiter nach vorn und ließ sie taumeln. Sie hielt auf die Korridorwand zu und stützte sich mit beiden Händen ab.
    Während sie beobachtete, wie die Männer mit ähnlichen Schwierigkeiten zu kämpfen hatten, betätigte sie probeweise die Kontrollschaltung des Gravo-Paks. Nichts geschah.
    Das Gerät hatte seinen Dienst aufgegeben.
    Auch Carfesch führte den Test durch, ebenfalls erfolglos. Nachdenklich blickte er Vejlo Thesst an.
    „Wenn deine Vermutungen richtig sind, muß sich die Energiequelle jetzt in unmittelbarer Reichweite befinden. Es wäre vielleicht aufschlußreich, sie zu untersuchen."
    „Dazu müßten wir wissen, wo sie genau ist", gab sich der Analytiker skeptisch.
    Wieder empfand Verena seinen Auftritt arrogant, gerade so, als wollte er sich erst einmal wichtig machen, bevor er mit seinen Ideen herausrückte. Dabei kannte er die Antwort längst, davon war sie überzeugt.
    „Wo soll sie schon sein!" rief sie, und sie ertappte sich dabei, daß es triumphierend klang. Als wollte sie ihm beweisen, daß auch andere Leute logisch denken konnten. Ihr Arm deutete auf die Halle, die sich in zehn Metern Entfernung öffnete. „Es gibt weit und breit nur diesen einen Weg."
    Carfesch überlegte nur kurz, dann nickte er.
    „Also los!"
    Als erster ging er weiter - entgegen allen Anweisungen, die Perry Rhodan ihm erteilt hatte. Verena und Herkam beeilten sich, an seine Seite zu gelangen. Vejlo übernahm die Sicherung nach hinten. Der Korridor verbreiterte sich mit jedem Meter, die Decke trat nach oben zurück. Wie ein Trichter, schoß es Verena durch den Kopf, dessen Volumen ständig größer wurde, bis er übergangslos in ein riesiges Gewölbe mündete.
    Verästelt und verzweigt, von Streben und Stützen durchzogen und in viele unterschiedlich hohe Ebenen aufgeteilt, die durch schräge und geschwungene Wege miteinander verbunden waren - so lag der Komplex vor ihnen. Hoch oben, unter der kuppelförmigen Decke, die vermutlich weit über die Planetenoberfläche hinausragte und dort von anderen Gebäuden umgeben war, leuchteten drei Atomsonnen und verbreiteten strahlendes Licht. Auf den einzelnen Ebenen erhoben sich verschiedenartige Gerätschaften: Kuppeln, Spulen und Türme, die wahrscheinlich als Energieerzeuger oder -speicher dienten. Jeder Bereich hatte eine andere Farbe, als wäre hier der Versuch unternommen worden, stimmte Bezirke der Oberfläche in kleinerem Maßstab nachzubilden.
    Schweigend und überwältigt standen die Menschen am Ende des trichterförmigen Zugangs. Es dauerte eine Weile, bis ihre Sinne die gewaltige Ausdehnung des Gewölbes erfaßten und als Realität akzeptierten. Die gegenüberliegende Begrenzung war weiter entfernt, als das bloße Auge sehen konnte. Sie verlor sich in feinem Dunst hinter nicht mehr klar erkennbaren Geräten und ineinander zerfließenden Farben. Über dem gesamten Komplex lag ein stetiges Summen, Rauschen und Knistern.
    „Kein Wunder, daß die Antigravs nicht mehr funktionieren", sagte Verena mit belegter Stimme. „Die Streustrahlung, die hier abgegeben wird, summiert sich zu einem hohen Wert, der unsere Aggregate lahm legt."
    „Nicht alle", widersprach Carfesch und deutete auf den Armbandtelekom. „Die Funkverbindung zur RAKAL WOOLVER besteht nach wie vor. Auch die Überlebenssysteme der Schutzanzüge sind in Ordnung."
    „Sehr beruhigend", knurrte Herkam Myrek sarkastisch. Er stemmte die Fäuste in die Hüften und wandte den Kopf in einer langsamen Drehung von links nach rechts. „Und wohin gehen wir

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