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108 - Der schwarze Würger

108 - Der schwarze Würger

Titel: 108 - Der schwarze Würger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Bei diesen Bewohnern der Westküste (Japans) pflegt man immer etwas zu bewahren, was man in anderen Ländern unbedenklich fortwirft, den Hozo-no-o, den „Blumenstengel" des Lebens, die Nabelschnur des Neugeborenen. Sorgsam wird sie in viele Hüllen gewickelt, und auf die oberste schreibt man den Namen von Vater, Mutter und Kind und Datum und Tag der Geburt. Dann verwahrt man sie im Familien-O-mamori-bukuro. Vermählt sich die Haustochter, nimmt sie sie mit in ihr neues Heim. Für den Sohn wird sie von den Eltern aufbewahrt. Sie wird mit dem Toten beerdigt, und stirbt man in einem fremden Land oder ereilt einen der Tod auf dem. Meer, so wird sie an Stelle des Körpers begraben.
    Lafcadio Hearn
    Jim Bogard betrachtete durch den Feldstecher die sieben Gestalten, die einige hundert Meter vor den beiden Jeeps durch den Sand stapften. Vom Himmel strahlte immer noch das unerklärliche Leuchtgebilde. Dieses Fanal tauchte die Gegend um das Tote Meer herum in ein unheimliches grünes Licht und machte die Nacht zum Tag. Es hatte Wissenschaftler, Okkultisten und Angehörige der verschiedensten Sekten aus allen Ländern angezogen. Die Wissenschaftler sprachen von einer Luftspiegelung, die Sektenjünger prophezeiten den Weltuntergang - aber eine befriedigende Erklärung fand niemand für dieses Phänomen.
    Jim Bogard machte sich überhaupt keine Gedanken darüber. Er hatte einen Auftrag auszuführen, alles andere war ihm egal.
    „Was ist, Boogie?" fragte der Araber, der neben ihm auf dem Rücksitz des Jeeps saß. „Erkennst du irgend etwas Besonderes an den Kerlen?"
    „Das geht dich nichts an", schnauzte Bogard ihn an und wandte sich an den Fahrer. „Überhole sie rechts, Shmuel, aber komm ihnen nicht zu nahe!"
    Der Fahrer nickte wortlos und gab etwas Gas. Der Jeep wurde schneller und überholte die Gruppe der sieben seltsamen Wanderer in hundert Meter Entfernung.
    „Gut so", sagte Jim Bogard.
    Er hob das Fernglas wieder an die Augen. Obwohl er nun einen günstigeren Blickwinkel hatte, konnte er noch immer keine Einzelheiten erkennen. Die Gestalten waren dermaßen verhüllt, daß er nicht einmal feststellen konnte, welches Geschlecht sie hatten.
    Sie bewegten sich steif und ungelenk, einige humpelten und knickten immer wieder ein; überhaupt machten sie den Eindruck, als wären sie am Ende ihrer Kräfte.
    „So geht das nun schon fünf Stunden im Schneckentempo dahin", sagte der Mann neben dem Fahrer gähnend. „Warum laden wir diese Klumpfüße nicht einfach auf die Wagen und fahren sie ans Ziel. Dadurch würden wir viel Zeit gewinnen."
    „Das würde gegen die Abmachung verstoßen", sagte Shmuel, der Fahrer. „Unser Auftrag lautet, daß wir ihnen nur Begleitschutz geben sollen."
    „Aber wozu so umständlich?"
    „Die Gründe können uns egal sein", erwiderte Shmuel. „Hauptsache, die Kasse stimmt."
    Jim Bogard erkannte, daß die sieben Gestalten die Arme abgewinkelt hatten, so als trügen sie etwas in ihren Händen. Doch es schien sich um keine große, schwere Last zu handeln; was immer sie auch trugen, es verschwand fast in ihren Handflächen. Einmal glaubte er, etwas metallisch aufblitzen zu sehen.
    Er wartete, bis eine der Personen ihre Last so hielt, daß er Genaueres erkennen konnte. Wieder schimmerte es metallen, und jetzt erkannte er, daß der Gegenstand die Form und Größe eines Goldbarrens hatte.
    Waren das Goldschmuggler? Unsinn! Wenn jede der Personen nur einen Barren bei sich hatte, so war das ganze Gold nicht so viel wert, wie er für diesen Auftrag kassierte. Es mußte also etwas anderes dahinterstecken.
    Jim Bogard betrachtete die Hände genauer, die diese Barren wie Heiligtümer hielten. Im selben Moment konnte er einen Blick in das Gesicht einer der Gestalten werfen. Es war ein Totenschädel, von dem Hautlappen hingen. In den tiefen Augenhöhlen lagen blicklose Augen. Die Hände waren knochig, hautlos und wurden nur noch von Sehnen und zerfressenen Muskelsträngen zusammengehalten.
    Bogard setzte den Feldstecher ab.
    „Was ist, Boogie?" fragte der Mann neben ihm und umfaßte sein Schnellfeuergewehr fester. „Abstand halten!" sagte der Söldnerführer nur.
    Jim Bogard hatte geglaubt, alle Schrecken des Lebens zu kennen. Er war ein Killer, der für Geld alles tat, ohne sich nach den Motiven zu erkundigen. Er hatte schon auf allen Kontinenten gemordet. Zuletzt hatte er sich im Libanon als Kopfgeldjäger seine Brötchen verdient. Aber das hier überstieg alles bisher Erlebte.
    Zum erstenmal begann er

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