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108 - Der schwarze Würger

108 - Der schwarze Würger

Titel: 108 - Der schwarze Würger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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es das Land der Janusköpfe. Fordern Sie den Spiegel besser nicht heraus, Hermes Trismegistos! Denn wenn Sie sich unter den Menschen und Dämonen auch als der Dreimalgrößte bezeichnen können, im Vergleich zu meinen Artgenossen sind Sie doch nichts anderes als ein hilfloser Zauberlehrling."
    „Sagen Sie mir das nur, um mir Minderwertigkeitskomplexe einzuimpfen, Olivaro?" fragte Dorian. Er fühlte sich nun wieder kräftig genug, um aufzustehen. Die Kräfte, die der Ys-Spiegel seinem Körper entzogen hatte, flossen langsam wieder zurück.
    „Nein, das liegt nicht in meiner Absicht", erwiderte Olivaro. „Ich will mich dafür revanchieren, daß Sie mir einen Dienst erwiesen haben. Deshalb warne ich Sie. Seien Sie nicht so vermessen zu glauben, daß Sie mit meinen Artgenossen so leicht fertig werden, wie mit den Dämonen der Schwarzen Familie. Wappnen Sie sich, Hermes Trismegistos! Die Janusköpfe werden bestimmt bald einen Weg finden, um zur Erde zurückzukehren. Sie müssen die Welt der Menschen kontrollieren - ganz einfach, um selbst zu überleben. Zwischen diesen beiden Existenzebenen besteht nämlich eine magische Verbindung. Mehr habe ich dazu im Augenblick nicht zu sagen."
    Der Januskopf deutete in Richtung Coco eine Verbeugung an und machte Anstalten, sich zurückzuziehen.
    „Einen Augenblick noch, Olivaro!" sagte Dorian und holte ein kleines Päckchen unter dem schwarzen Burnus hervor. Er warf es Tomotada vor die Füße. Der Schwarze Samurai beachtete es kaum. Dorian fuhr fort: „Wäre es nicht an der Zeit, Tomotada endlich von seinem bedauernswerten Dasein zu erlösen?"
    „Tomotada war mir immer ein treuer Diener - und er soll es noch lange bleiben", erwiderte Olivaro. „Warum überlassen Sie die Entscheidung nicht ihm selbst?" fragte Dorian. „Wofür würde er sich wohl entscheiden, wenn er die Wahl hätte - für das unwürdige Dasein an Ihrer Seite oder für eine Erlösung durch den Tod?"
    Bevor Olivaro eine Antwort geben konnte, wies Tomotada mit seinem Schwert auf das in vergilbte Bandagen gewickelte Päckchen und fragte: „Was ist das?"
    „Dein Hozo-no-o", antwortete Dorian. „Der Blütenstengel deines Lebens - deine Nabelschnur, die deine Mutter sorgsam umwickelt und aufbewahrt hat. Doch durch unglückliche Umstände geriet dein Hozo-no-o in falsche Hände. Deshalb fandest du auch nach dem Tode keine Ruhe. Wenn dir vielleicht auch nicht bewußt dein Leben nach dem Tode war, warum du zu einer rastlosen Wanderschaft verurteilt warst - es liegt an dem Blütenstengel deines Lebens. Er ist das einzige, was dich noch mit den Lebenden verbindet. Hier hast du ihn. Er gehört dir."
    Tomotadas Maskenfratze begann auf einmal zu glühen. Dorian wurde unwillkürlich an sein Gesichtsstigma erinnert. Noch ehe Olivaro seinen Samurai daran hindern konnte, hieb dieser wie verrückt mit dem Tomokirimaru auf das kleine Päckchen ein, das seine Nabelschnur barg, und richtete sich damit selbst.
    Plötzlich zuckte Tomotada wie unter einem Blitzschlag zusammen, während er gerade erneut das Schwert hob. Er stand in dieser Pose steif und bewegungslos da, während sein Körper bereits Zerfallserscheinungen zeigte und zu zerbröckeln begann.
    Olivaro entfleuchte mit einem Fluch. Obwohl sein Widersacher Vago besiegt worden war, war sein Triumph nicht vollkommen, denn er hatte seinen Diener Tomotada verloren.
    Die Maske des Schwarzen Samurai fiel mit einem scheppernden Geräusch zu Boden - an der Stelle des Mujina-Nicht-Gesichtes war Leere. Dann fiel sein Gewand wie ein leerer Sack in sich zusammen. Das Schwert landete neben der Maske auf dem Fels.
    „Wir werden die Maske und das Schwert mit nach Castillo Basajaun nehmen", beschloß Dorian.
    Sie waren nicht nur ein Andenken an sein 5. Leben, sondern auch an seinen unseligen Sohn, der in Tomotadas Fußtapfen getreten war.
    Dorian spürte, wie mit seinem Gesicht eine Veränderung vor sich ging, und wußte, daß sich die Totenkopfmaske auflöste. Die Wirkung des Vexierers ließ nach. Er wurde wieder zu Richard Steiner.
    Er entledigte sich der Handschuhe, des Hutes und des schwarzen Burnusses.
    „Wir dürfen nie vergessen, daß der Menschheit durch die Janusköpfe eine große Gefahr droht", sagte Unga. „Durch unser Eingreifen hat die Menschheit eine Galgenfrist bekommen. Aber wie lange wird es dauern, bis die Janusköpfe die nächste Attacke starten?"
    „Wir müssen allzeit bereit und auf alles gefaßt sein", sagte Dorian müde.
    Er erinnerte sich an Joan Edwards, die in

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