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1082 - Wer im Höllenfeuer schmort

1082 - Wer im Höllenfeuer schmort

Titel: 1082 - Wer im Höllenfeuer schmort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und wieder schon. Aber wer bleibt schon bei seiner ersten großen Liebe hängen?«
    »Die wenigsten.«
    »Eben.«
    Es war alles Private gesagt worden. Außerdem erwarteten Bill und dieser Hardy Blaine mich. Sheila begleitete mich zum Arbeitszimmer. Sie öffnete die Tür und meldete: »Hier bringe ich euch den Gast.«
    »Das ist super. Hi, John!« Bill schnellte von seinem Stuhl hinter dem Schreibtisch hoch, kam auf mich zu, schlug mir auf die Schultern und freute sich wirklich, mich zu sehen.
    Danach wurde ich Hardy Blaine vorgestellt.
    Sheila hatte sich nicht geirrt. Dieser Mann gehörte wirklich zu den älteren Semestern. Ich schätzte ihn auf ungefähr siebzig Jahre, wenn nicht ein paar darüber. Er war nicht unbedingt groß, aber noch durchaus rüstig. Einer, der es gelernt hatte, im Leben immer kräftig anzupacken. Die Zeit hatte zwar an seiner Haut gearbeitet, trotzdem zeigte sie nur wenig Falten. Das Haar allerdings war schlohweiß geworden und wuchs noch sehr dicht auf seinem Kopf. Unter der hohen Stirn sah ich buschige, helle Brauen und klare, wenn auch kleine Augen, die mich prüfend musterten, während sich in sie ein Lächeln hineinstahl. Ich war Hardy Blaine nicht unsympathisch, und das beruhte auf Gegenseitigkeit. Er trug einen braunen Cord-Anzug und ein gelbes Strickhemd.
    Sein Händedruck war kräftig. »So also sieht der berühmte Geisterjäger aus.«
    »Den vergessen Sie mal, Mr. Blaine. Vor allen Dingen das Wort berühmt.«
    »Ich heiße Hardy.«
    »Gut - John.«
    »Wunderbar, daß ihr euch sympathisch findet«, sagte Bill. »Dann können wir uns ja setzen.« Er wies auf die Sitzgruppe mit den Ledersesseln, und wir nahmen Platz.
    Zwischen uns stand ein viereckiger Tisch. Gedeckt mit zwei Flaschen vom Federweißen, den drei Tellern mit je zwei Stücken Zwiebelkuchen darauf, der herrlich duftete.
    Bill schenkte ein. Danach ließ auch er sich im Sessel nieder, hob sein Glas an und prostete uns zu.
    »Auf daß der Wein nicht zu süß und auch nicht zu sauer ist«, sagte er.
    »Cheers denn.«
    Die Conollys hatten wirklich einen guten Federweißen ausgesucht. Nicht zu süß, nicht sauer, einfach gut trinkbar. Und den Zwiebelkuchen mußten wir auch probieren. Er war ebenfalls toll, so daß ich ein Stück verputzte, zwischendurch trank und mich zufrieden zurücklehnte.
    Auch Bill und Hardy hatte beides gemundet. Sie nickten zufrieden, aber ich wußte auch, daß dies keine lockere Männerrunde war, sondern höchstwahrscheinlich der Einstieg in einen neuen, gefährlichen Fall. Wie gefährlich er war, konnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen und gab mich auch dementsprechend locker.
    »Sheila hat mir erzählt, daß du Hardy Blaine schon seit einigen Jahren kennst, Bill. Stimmt das?«
    »Ja, das stimmt.«
    »Seit wann kennt ihr euch?«
    Ich hörte Blaine lachen. »Man kann sagen, seit Urzeiten. Da war der gute Bill noch nicht verheiratet, stand am Beginn seiner Karriere, und ich befand mich noch mitten im Beruf.«
    »Was taten Sie denn?« fragte ich.
    »Ich war im Knast. Im Zuchthaus.« Blaine lachte, als er mein überraschtes Gesicht sah. »Nicht so wie Sie denken, John. Ich stand nicht hinter den Gittern, sondern davor.«
    »Wächter?«
    »Etwas höher. Ich war der Direktor dieser Anstalt und habe sie über fünfzehn Jahre lang geleitet. War eine harte Zeit damals und keine schöne. Da bin ich ehrlich.«
    »Aber jetzt sind Sie pensioniert.«
    »Immer. Mit Zweiundsiebzig arbeitet man nicht mehr in diesem Job. Und ich bin auch froh darüber.« Ergriff zum Glas, trank und fügte hinzu: »Obwohl mich diese Arbeit nie losläßt. Man steckt irgendwie immer wieder drin. Das wäre bei Ihnen nicht anders, wenn Sie mal in den Ruhestand treten.«
    Da konnte ich ihm nur zustimmen. Danach fragte ich: »Kann es sein, daß Sie noch jetzt gewisse Probleme haben, die mit Ihrem Beruf zusammenhängen?«
    »Indirekt schon. Deshalb habe ich mich auch an meinen alten Bekannten Bill Conolly erinnert, obwohl er damals noch sehr jung gewesen ist. Als wir uns vor Jahren kennenlernten, hatte ich einfach das Gefühl, daß der gute Bill etwas Besonderes war. Das spürt man, denn im Knast bekommt man einfach ein Gefühl für Menschen. Man kann sie oft schon einschätzen, ohne je ein Wort mit ihnen gesprochen zu haben. Bei Bill Conolly traf mein feeling voll zu.«
    »Hatten Sie denn auch weiterhin Kontakt?«
    »Nein, John, das hatten wir nicht. Nur habe ich den guten Bill nie aus den Augen verloren. Das heißt, ich habe viel von

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