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Das Pete Buch 25 - Das wird ne Sache

Das Pete Buch 25 - Das wird ne Sache

Titel: Das Pete Buch 25 - Das wird ne Sache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Dalton
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Erstes Kapitel
    AUF DER GANZEN LINIE: DICKE LUFT!
    Ein Bahnüberfall in Somerset? — Habt ihr nichts Besseres zu tun, ihr Tagediebe? — Was sagen Sie nun, Sioux? — Ein gefährlicher Räuber läßt nicht mit sich spaßen! — Pete auf Bess Silvers Spuren — Big und Berry geraten in einen mörderischen Kampf — Fein gemacht, ihr drei — Die Sache mit Joschy hat einen Haken — Da habt ihr den Salat! — Gefährlich ist's den Leu zu necken ... aber Dusel muß der Mensch haben, auch wenn er Regenwurm heißt! — Ihr müßt nicht denken, daß nur die Großen etwas können ...! — Das wird 'ne Sache!

    „Schnädereng-tem-tem! Schnädereng-tem-tem!" machte Jerry Randers. Er trompetete auf einem riesigen Melktrichter, und es klang wirklich schön laut. Sam Dodd bearbeitete mit gleicher Hingabe das Fell einer Pauke. Einer richtigen Pauke, und um diese geliehen zu bekommen, hatte er zwei Stunden weit bis nach Elkville reiten müssen. Tim Harte, Conny Grey und Bret Halfman versuchten aus selbst verfertigten Teufelsgeigen melodische Rhythmen hervorzuzaubern; sie hatten dazu die größten Bratheringsbüchsen verwandt, die sich auftreiben ließen. Ein altes Feuerhorn, drei Kuhglocken, zwei Topfdeckel und ein Stück Eisenbahnschiene, gegen das Andy Ruthermeere mit einem großen Hammer schlug, vervollständigten diese wunderbare Kapelle, und zu ihrer Musik schrien die Boys „Yip-e-e!" Der Bahnhofsvorstand Mr. Baker hielt sich die Ohren zu.
    Endlich lief der Zug ein. Die Reisenden stürzten erschrocken an die Fenster; als sie aber sahen, was los war, lachten sie aus vollem Hals. Aus dem vorletzten Wagen des Zuges kletterte umständlich ein Junge von ungefähr zwölf Jahren. Er war klein, sah verhungert aus und hatte ein blasses Gesicht. Um den Hals trug er ein Pappschild. Ängstlich suchend blickte er sich um. Sein kleiner Koffer war nicht schwer.
    „Das muß er sein!" schrie Sommersprosse aufgeregt. „Eins, zwei, drei — Tusch!"
    Der Lärm, der nun ausbrach, überbot alles Bisherige. Die Jungen marschierten dem reichlich verdutzten Boy entgegen. Auf Sams Wink schwieg die Musik. Conny Grey, der sich in letzter Zeit — von Joe Jemmery, der heute nicht dabei war, angeregt — in der edlen „Dichtkunst" versuchte, begrüßte den blassen Jungen mit dem herrlichen Spruch:
    „Herzlich willkommen in Somerset, sollst auch hier werden rund und fett!"
    Das war zwar nicht sonderlich poetisch. Hauptsache jedoch, daß es aus ehrlichem Herzen kam und gut gemeint war; und daran ließ sich nicht zweifeln.
    Nun wollte Sam eine kleine Begrüßungsansprache starten. Er kam jedoch nicht dazu, denn ehe er beginnen konnte, wurde er unsanft beiseite geschoben. Ein hochaufgeschossener Mann mit kurzgeschnittener Haarbürste, dicker Nase und wulstigen Lippen knurrte ihn wütend an: „Was soll dieser Unfug? Habt ihr nichts Besseres zu tun, ihr Tagediebe?"
    „Wenn so ein armer Waisenknabe ins Town kommt, muß man ihm doch zeigen, daß er hier gut aufgehoben ist", entgegnete Sam ernst.
    Der Mann mit der Haarbürste maß ihn mit wütendem Blick. „Was geht euch dieser Junge an, he? Schließlich hab' i c h ihn aus dem Waisenhaus geholt, nicht ihr! Wenn ihr etwa glaubt, ich hätte ihn nach Somerset kommen lassen, damit er den ganzen Tag ausgerechnet mit euch Unfug treibt, habt ihr euch verrechnet! Er soll ein arbeitsamer Mensch werden, und dazu werde i c h ihn erziehen! Nicht zu solchen Tunichtguten, wie du einer bist!" Ehe der durch diesen sonderbaren Empfang noch schüchterner gewordene Junge überhaupt wußte, was los war, wurde er bei der Hand gepackt. „Komm! Diese Burschen sind kein Umgang für dich!"
    Neben dem Mann mit dem Bürstenhaar stand ein kleines Mädchen von ungefähr vier Jahren, in der Hand einen reichlich mitgenommenen Strauß Wiesenblumen. „Für dich, Joschy!" sagte sie und hielt dem Jungen ihr Sträußlein hin; entgegenkommend lächelte sie ihn an.
    „Quatsch!" knurrte der Müller unwillig und zog beide mit sich fort. „Los, Zeit, daß wir nach Haus kommen!"
    Sie wollten gerade den Bahnsteig verlassen, als Mr. Watson, der Hilfssheriff von Somerset, heran keuchte. Er hielt es für seine Pflicht, den armen elternlosen Boy, den Samuel Givern, der Müller, zu sich genommen hatte,

    bei seinem Einzug in Somerset zu begrüßen. „Da ist er ja schon, der liebe Kleine!" japste er. „Joschy Red, ich heiße dich im Namen des Gesetzes herzlich willkommen!"
    Weiter kam er nicht. Der Müller schob auch ihn resolut beiseite.

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