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1084 - Operation Kardec-Schild

Titel: 1084 - Operation Kardec-Schild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erinnert hatte.
    „Wovon sprichst du?" erkundigte sie sich verständnislos.
    „Du warst in Trance", sagte er. „Es sah aus, als kämpfest du mit einem unsichtbaren Gegner. Du riefst: ,Du kannst mir nichts anhaben!’" Gesil lächelte ihn spöttisch an.
    „Bist du sicher, du hast das alles nicht nur geträumt?"
    Er schüttelte den Kopf. Bitterkeit stieg in ihm auf. Warum wollte sie ihn täuschen? Welchen Sinn hatte es, ihm etwas ausreden zu wollen, das er soeben mit eigenen Sinnen wahrgenommen hatte? Er wollte ihr klarmachen, daß der Auftrag, den sie von Seth-Apophis erhalten hatten, nur dann durchgeführt werden könne, wenn sie offen zueinander waren. Aber dann fiel ihm etwas anderes ein.
    „Auf dem Weg hierher bin ich einem merkwürdigen jungen Mädchen begegnet", sagte er.
    „Oh?" machte Gesil.
    „Sie trug mir einen Gruß an dich auf."
    Gesils Neugierde war geweckt.
    „Ich kenne keine jungen Mädchen", erklärte sie. „Wer war sie? Wie hieß sie?"
    „Ich habe ihren Namen nicht erfahren", antwortete er. „Sie war plötzlich verschwunden."
    „Wie sah sie aus?" Nervöse Ungeduld klang aus Gesils Stimme. „Beschreib sie mir!"
    „Anderthalb Meter groß, schlank, mit langen, dunklen Haaren und ungewöhnlich ausdrucksvollen Augen. Sie sah dir nicht ähnlich, aber in ihren Augen war etwas, das mich an dich erinnerte ..."
    Gesil schlug die Hände vors Gesicht, als hätte er ein Bild heraufbeschworen, das ihr Furcht einjagte.
    „Was ist?" fragte er besorgt. „Habe ich..."
    „Geh jetzt!" sagte sie schroff. „Ein großes Unheil kommt auf mich zu. Ich muß mich dagegen wehren - aus eigener Kraft. Es hat nichts mit unserem Auftrag zu tun, aber es ist eine Sache, die eine Zeitlang meine ganze Kraft in Anspruch nehmen wird. Laß mich allein - bitte. Und komm nicht eher wieder hierher, als bis ich nach dir rufe."
    Er wandte sich zum Gehen. Er kannte sie gut genug, um zu wissen, daß sie in Situationen wie dieser einen Starrsinn entwickelte, den weder Vorhaltungen noch gute Worte zu brechen vermochten. Aber unter der Tür blieb er noch einmal stehen und sagte bitter: „Es wäre für uns alle besser, wenn du dich uns mitteiltest und Hilfe von uns annähmest. Wir sind zusammen in diesem Unternehmen. Niemand hat einen Anspruch darauf, seinen eigenen Weg zu gehen."
    Sie antwortete nicht.
     
    *
     
    Atlan hatte keine Eile, zu seinem Quartier zurückzukehren. Er brauchte Zerstreuung und Ruhe zum Nachdenken. Er rief einen robotgesteuerten Mietwagen und gab ihm eine Reihe von Adressen an, die kreuz und quer über die Stadt verteilt lagen.
    „Das wird teuer, mein Freund", sagte der Robot, der offenbar auf plumpvertraulich programmiert war. „Zuerst wirst du nachweisen müssen, daß du ausreichend bei Kasse bist."
    Der Arkonide ließ seine Ausweismarke in den dafür vorgesehenen Teller fallen. Die Überprüfung seiner Kreditwürdigkeit nahm keine Sekunde in Anspruch.
    „Geht in Ordnung", knarrte der Robot ohne jegliches Anzeichen, daß er von der Identität seines illustren Fahrgasts beeindruckt war. „Wir fahren los."
    Über Terrania hatte sich die Sonne gesenkt. Die Stadt prangte im Glanz von Millionen Lichtern, die den Tag festhielten, nachdem er sich längst verabschiedet hatte. Atlan starrte hinaus in die bunte Flut der Helligkeit, ohne sie wahrzunehmen. Seine Gedanken waren bei den Ereignissen der letzten Woche.
    Mit zehntausend Mann Besatzung und einer Ladung Spoodies an Bord hatte die SOL vor knapp drei Monaten das Vorfeld der Milchstraße erreicht. Die Millionen von Lichtjahren lange Odyssee, die in der Galaxis Vayquost begonnen hatte, war zu Ende.
    Die Rivalität unter den männlichen Besatzungsmitgliedern, deren Objekt die geheimnisvolle Fremde namens Gesil war, klang allmählich ab. Der Sieger im Kampf um Gesils Gunst war identifiziert: Atlan, der Arkonide. An der Seite der begehrten Frau hoffte Atlan, im Triumph auf Terra einzuziehen.
    Bevor es soweit kam, schlug Seth-Apophis zu, indem sie die Spoodie-Ladung manipulierte. Die kleinen Mechanismen entkamen aus ihren Behältern und verteilten sich über das riesige Schiff. Ihr erstes Opfer war SENECA, die zentrale Inpotronik. SENECA seinerseits stattete die Roboter der SOL mit neuen Instruktionen aus. Im Handstreich wurde die arglose Besatzung von der Armee der Maschinenwesen überrumpelt und gezwungen, reprogrammierte Spoodies in Empfang zu nehmen. Die winzigen Gebilde setzten sich unter der Kopfhaut der Menschen fest und begannen, im Sinn der

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