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1094 - Der Aibon-Drache

1094 - Der Aibon-Drache

Titel: 1094 - Der Aibon-Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu und schlug mit der flachen Hand auf das Autodach. »Wie ein kleines Wunder, das einem immer wieder im Leben begegnet. Sogar auf der Straße zwischen dem Flughafen und der Stadt. Sie halten mich also nicht für überdreht, abgefahren oder ausgeflippt?«
    »Warum sollte ich?«
    »Weil genügend Spinner in London herumlaufen.«
    »Gehören Sie auch dazu?«
    »Bisher nicht, wenn ich ehrlich bin.«
    »So denke ich auch.«
    Sie wollte etwas wagen, nahm zweimal Anlauf und fand die richtigen Worte. »Aber es muß doch einen Grund haben, daß ich plötzlich die schwarze Wand sehe, in der sich ein Drache abzeichnet. Das kommt doch nicht einfach nur so. Es war weder ein Schlag- noch ein Herzanfall. Es war die verdammte Wand mit dem Drachen, die mir jegliche Sicht nahm. Die Wand hätte ich auch noch akzeptiert. Was mich wirklich von der Rolle gebracht hat, war der Drache.«
    »Mit dem Sie zuvor noch nie etwas zu tun gehabt hatten – oder?«
    »Nein. Ich sammle keine Drachen. Zwar interessiere ich mich für viele Dinge, aber daß mir plötzlich ein Drache erscheint und schnell wieder verschwindet, ist mir ein Rätsel. Ich weiß auch nicht, warum es gerade mir passiert ist. Normalerweise habe ich für alle Fragen Antworten gefunden, nur hier nicht. Und das macht mir, wenn ich ehrlich sein soll, angst.«
    »Kann ich mir vorstellen.«
    »Danke, aber davon habe ich nichts.«
    »Wie geht es jetzt weiter?«
    »Ich bin auf dem Weg nach Hause. Ich wohne nicht weit von hier. In Feltham. Ich hätte gleich abbiegen müssen. Das ist mir jedenfalls alles ein großes Rätsel.«
    »Fürchten Sie sich davor, allein weiterzufahren?«
    »Was heißt allein?« Sie mußte lachen. »Ich bin jemand, der allein lebt. Im Moment möchte ich auch keine Beziehung haben. Mir geht es sehr gut. Ich bin selbständig und habe von einer Tante etwas geerbt und konnte mir auch ein Haus bauen. Ich arbeite in der Werbebranche und erstelle Konzepte für verschiedene Firmen, die ihre Produkte besser präsentiert haben wollen. Wenn die Arbeit zuviel wird, hilft mir jemand, ansonsten komme ich sehr gut zurecht.« Sie deutete auf den Honda. »Ich habe noch einen Jaguar. Wäre ich damit gefahren, hätte ich wohl auf die Tube gedrückt.« Sie zuckte mit den Schultern. »Wahrscheinlich hätte man mich bei schnellerer Fahrweise von einem der Bäume dort hinten abpflücken können. Dazu ist es nicht gekommen.«
    Ich hatte mir alles angehört und mir das Gesagte durch den Kopf gehen lassen. »Wie wäre es denn, wenn ich Sie nach Hause begleite? Ich fahre hinter Ihnen her, und wir beide können dann aufatmen, wenn ich Sie vor der Haustür abgesetzt habe.«
    Erstaunt blickte sie in mein Gesicht. »He, was versprechen Sie sich davon? Wollen Sie die Gunst des Augenblicks nutzen? In meiner Schwäche einen Vorteil sehen?«
    »Um Himmels willen, nein. Außerdem kommen Sie mir so schwach gar nicht vor, wenn ich ehrlich sein soll. Aber lassen wir das. Ich wünsche Ihnen noch eine gute Fahrt, keine schwarzen Wände und auch keine komischen Drachen.« Nach diesen Worten drehte ich mich um, weil ich zu meinem Rover zurückwollte.
    »He, he, Moment, nicht so eilig.«
    Ihr Ruf stoppte mich. »Ja?«
    Sie kam einen Schritt auf mich zu. »War nur ein Witz. Natürlich finde ich es okay, daß Sie hinter mir herfahren wollen. Nicht nur das, ich würde mich sogar freuen.«
    Sie streckte mir die Hand entgegen. »Ich bin Christine Talbot. Sie können Chris zu mir sagen.«
    »Einverstanden. John Sinclair…«
    ***
    Wir brauchten nicht mehr weit zu fahren, um die Abbiegung nach Feltham zu erreichen. Ich hatte mich mit meinem Rover hinter den Honda gehängt und hielt dabei genügend Abstand, um bei unvorhergesehenen Ereignissen schnell reagieren zu können. Trotz starker Aufmerksamkeit beschäftigten sich meine Gedanken mit dem Erlebten und Gehörten.
    So hätte ich mir die Rückfahrt in die City allerdings nicht vorgestellt. Abgesehen von dem attraktiven Äußeren der jungen Frau, grübelte ich über ihren Blackout nach. Es war zumindest ungewöhnlich, daß so etwas passierte. Plötzlich wurde ihr schwarz vor Augen, eine Wand nahm ihr die Sicht, und dann sah sie, wie ein kleiner grüner Drache mit roten Knopfaugen erschien. Andere sahen weiße Mäuse oder sonstwas, aber Drachen?
    Eigentlich hätte ich laut lachen müssen. Das tat ich nicht, denn komischerweise glaubte ich der Frau. Chris Talbot wirkte auf mich keinesfalls wie eine Spinnerin oder eine überspannte Person. Ihre Reaktion auf das

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