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1094 - Der Aibon-Drache

1094 - Der Aibon-Drache

Titel: 1094 - Der Aibon-Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Arbeitsplatz. Ich kann auch in der Nacht arbeiten. Wenn ich viel Licht haben will, kann ich mir einen hellen Himmel schaffen.«
    Nachdem sie das gesagt hatte, schaute ich mich im Raum um. Wir standen natürlich nicht im Dunkeln, aber die Helligkeit hielt sich in Grenzen. Es war mehr eine indirekte oder gut abgeschirmte Beleuchtung, die sich hier verteilte.
    Zu den kreativen Leuten zählte die Farbe schwarz. Warum das so war, wußte ich nicht, aber ich nahm es hin. Auch hier sah ich eine schwarze Sitzgruppe, deren Leder schwach glänzte. An den Seiten, durch die kein Licht einfiel, standen Regale. Sie dienten einerseits der Unterbringung der privaten Dinge und andererseits der beruflichen. Akten. Schnellhefter. Halb fertige Entwürfe, hingen als Skizzen an zwei großen Pinwänden. Es gab eine Bar, ich sah das TV-Gerät, eine Hi-Fi-Anlage vom Feinsten und einen Videorecorder. Auf einer fahrbaren Bar verteilten sich einige Flaschen, Gläser standen ebenfalls bereit, und im privaten Bereich des Zimmers hatte Chris eine Spüle anbringen lassen. Dort stand neben der Mikrowelle die Kaffeemaschine, die im Moment das Ziel der Frau war.
    »Bitte, John, schauen Sie sich ruhig um. Ich mache uns den Kaffee. Trinken Sie ihn stark?«
    »Mittel.«
    »Wie es sich für einen Beamten gehört.«
    Ich wunderte mich. »Was meinen Sie denn damit?«
    Sie winkte ab. »Nicht viel. Ich kann mir Sie nur nicht als Beamten vorstellen.«
    »Was sollte ich denn sein?«
    »Keine Ahnung. Aber es gibt auch besondere Beamte. Schutzbeamte. Sie haben den gewissen Blick in den Augen. Das meine ich nicht negativ, aber es ist so.«
    »Der ist mir wohl angeboren.«
    »Polizisten haben ihn auch.« Sie zwinkerte mir zu, drehte sich um und kümmerte sich um den Kaffee.
    Von ihrer Unsicherheit war nichts mehr zu merken. Chris hatte den Blackout gut weggesteckt.
    »Schauen Sie sich ruhig um, John, ich koche inzwischen den Kaffee. Wie wär’s noch mit einem Glas Wein?«
    »Vielleicht später.«
    »Wäre cool.«
    Ich wanderte in den beruflichen Bereich dieser Etage hinein. Mir fiel der große und schwer wirkende Schreibtisch auf. Die ebenfalls schwarze Platte stand auf Metallfüßen. Sie bot trotz einer modernen Kommunikationsanlage sehr viel Platz. Seine Platte wirkte aufgeräumt, und das normale Zimmerlicht hinterließ auf einer Hälfte einen dunklen Schatten, so daß ich nicht alles von ihm sah.
    Der Computer mit dem großen Bildschirm, der Drucker und das Fax standen auf dem Nebentisch. Darüber beugte sich eine Lampe, deren Arm gekrümmt war. Sie stand fest auf dem Boden. Das Unterteil bildeten vier stählerne Greifarme.
    Die Lampe auf dem Schreibtisch verlor sich ebenfalls in einem Schatten. Es war ein großer Pilz, dessen Standarm hell schimmerte.
    Da ich mich in der Nähe befand, kam Chris Talbot zu mir. Sie balancierte die beiden Tassen auf den Händen, lächelte und fragte beim Gehen: »Gefällt es Ihnen hier?«
    »Recht nett und zweckmäßig. Hätte ich Ihren Job, würde ich mich auch wohl fühlen.«
    »Richtig. Ich brauche einfach eine Umgebung, in der ich arbeiten kann. Das Haus bietet mir alles. Ich fühle mich auch nicht verloren darin. Im Gegenteil, davon habe ich immer geträumt. Da hat die Tante genau das Richtige getan.«
    Sie gab mir die Tasse. Ihre stellte sie auf den Schreibtisch. Ich probierte den Kaffee, der genau richtig war. Zucker und Milch brauchte ich nicht, aber Chris gefiel es nicht, daß wir beide etwas im Dunkeln standen. Ihre Hand näherte sich dem Schalter der Schreibtischleuchte.
    Sie drückte ihn.
    Es wurde hell.
    Und dann schrie sie auf!
    ***
    Mich hatte der plötzliche Schrei so erschreckt, daß ich zusammenzuckte, der Kaffee in der Tasse in Bewegung geriet und dabei überschwappte. Zum Glück stand die Tasse auf einer Untertasse, die den Kaffee auffing.
    Es war nicht bei einem Schrei geblieben. Ich hörte, wie Chris leise aufstöhnte und wußte im ersten Augenblick nicht, was sie so erschreckt hatte.
    Ich schaute mich um, entdeckte aber nichts. Außer uns beiden stand niemand im Zimmer. Sie war einen Schritt nach hinten gegangen und hatte den Arm ausgestreckt. Die Blässe in ihrem Gesicht wurde nicht nur durch das Licht geschaffen, etwas mußte sie wahnsinnig mitgenommen haben.
    Sie wies auf die Schreibtischleuchte, so daß ich mich praktisch gezwungen sah, mich zu drehen.
    Auch meine Augen wurden groß, als ich sah, was sie so erschreckt hatte. Das Ding saß auf dem runden Fuß der Schreibtischlampe und war ein

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