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1097 - Begegnung in der Unendlichkeit

Titel: 1097 - Begegnung in der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Entfernung von etwa zwanzig Kilometern überwunden hatten, erreichten sie einen mächtigen Materiebrocken. Er hatte einen Durchmesser von annähernd fünfzehn Kilometern, so daß er schon fast als kleiner Mond anzusehen war. An ihm glitten sie entlang, bis sich ihnen eine Gelegenheit bot, zu einem anderen Trümmerstück überzuwechseln.
    Dazu brauchten sie sich nur leicht abzustoßen.
    Nachdem sie genügend Abstand von der Plattform gewonnen hatten, konnten sie sich muhelos von Materiebrocken zu Materiebrocken schnellen, so daß sie sich immer weiter von der Plattform und der dort errichteten Anlage entfernten. Bald befanden sie sich mitten im Trümmerfeld und konnten die Anlage nicht mehr sehen.
    „Was machen wir eigentlich, wenn wir kein Schiff und keine Anlage finden?" fragte Girrhod plötzlich.
    Icho Tolot lachte.
    „Auch dann haben wir keine Probleme", behauptete er. „Ich fresse etwas von diesem Material, wandle es um und produziere Sauerstoff damit. Davon gebe ich dir dann soviel ab, daß du genug zum Atmen hast."
    „Ach, ja", seufzte der Phygo.
    Er wußte nicht, ob sein riesiger Begleiter diese Worte wirklich ernst gemeint oder ob er einen Scherz gemacht hatte. Doch er fragte nicht, sondern verdrängte alle Gedanken an ein Ende durch Ersticken.
    „He, was ist das?" fragte Girrhod etwa eine halbe Stunde später. „Da leuchtet etwas."
    Icho Tolot, der einige Meter voraus war, warf sich herum und landete an einer weit vorragenden Zacke eines Materiebrockens. Dann sah auch er, auch, was Girrhod gemeint hatte.
    „Das ist eine Art Gitter", sagte der Phygo verwundert.
    Weit von ihnen entfernt hing ein Netz im All. Es erstreckte sich von einem Materiebrocken zum anderen. Icho Tolot erkannte, daß es nur ein Teilstück war. Er schätzte, daß es eine Seitenlänge von mehreren Kilometern hatte.
    „Das will ich genauer wissen", erklärte er. „Komm."
    Er griff kurzerhand nach dem Phygo und zog ihn mit sich, als er zum nächsten Materiebrocken hinübersprang. Jetzt kämpfte er sich immer schneller voran, als fürchte er, das geheimnisvolle Gebilde könne ihm entwischen. Doch er kam ihm rasch näher, zumal es sich ebenfalls auf ihn zu bewegte. Immer größer wuchs es vor ihm auf.
    „Siehst du das?" fragte er den Phygo. „An den Seitenlinien hängen Raumschiffe. Sie schleppen das Netz."
    Für einige Sekunden öffnete sich eine riesige Lücke zwischen den Materiebrocken, so daß Icho Tolot das gesamte Netz überblicken konnte. Es hatte wahrhaft gigantische Ausmaße. Seine Aufgabe war offenbar, Materiebrocken einzufangen und an einem bestimmten Platz zu deponieren. Es schien bereits beträchtliche Freiräume im Trümmerfeld geschaffen zu haben.
    „Ich schätze, wenigstens dreißig Raumschiffe schleppen dieses Gitter", sagte Girrhod beeindruckt, als sich die Lücke wieder geschlossen hatte.
    „Es muß für Seth-Apophis ziemlich wichtig sein."
    „Das ist klar."
    Die beiden Rebellen blickten sich an.
    Einer erriet die Gedanken des anderen.
    „Du brauchst auf mich keine Rücksicht zu nehmen", bemerkte Girrhod.
    „Fühle dich nicht verpflichtet, bei mir zu bleiben", entgegnete Icho Tolot.
    Der Phygo lachte.
    „Wie einfühlsam du plötzlich bist", spottete er. „Dabei hast du den gleichen Gedanken wie ich. Unsere Uhr läuft ab, und es ist besser, noch einmal mit voller Kraft kämpfen, als uns zu verkriechen und irgendwo elend umzukommen."
    „Ich habe vor, mich in dieses Gitter zu stürzen und Schaden anzurichten."
    „Das überrascht mich überhaupt nicht."
    „Ich werde mich dem Zentrum des Gitters nähern. Vielleicht werde ich dort nicht so schnell geortet. Zwischen den Materiebrocken, die mittlerweile eingefangen worden sind, kann ich mich ganz gut verstecken."
    Girrhod gab ein paar glucksende Laute von sich. Er schien belustigt zu sein.
    „Ich werde dir den Rücken freihalten."
    Der Haluter brummte unwillig.
    „Du solltest vernünftig sein, Kleines", sagte er dann. „Ich kann mich meiner Haut ganz gut wehren. Du nicht ganz so gut."
    „Du meinst, ich behindere dich?" rief Girrhod beleidigt. „Ich hoffe, du meinst das nicht im Ernst."
    „Du könntest auch hier im Hintergrund abwarten und beobachten. Und wenn du siehst, daß ich Schwierigkeiten habe, kannst du noch immer eingreifen."
    „Ich bleibe bei dir", erklärte Phygo in einem Tonfall, der erkennen ließ, daß er von seinem einmal gefaßten Entschluß nicht mehr abgehen würde.
    „Also gut", lenkte der Haluter ein. „Mit ein bißchen Glück

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