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Jerry Cotton - 0542 - 3 - 2 - 1 bei 0 musst du sterben

Jerry Cotton - 0542 - 3 - 2 - 1 bei 0 musst du sterben

Titel: Jerry Cotton - 0542 - 3 - 2 - 1 bei 0 musst du sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
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Das Telefon schlug genau um acht Uhr eins an. Phil und ich hatten gerade in unserem Office im FBI-Districtgebäude New York Platz genommen. Ich nahm ab. »Spreche ich mit Mr. Cotton?«, fragte eine trockene, etwas hochnäsige Stimme. Als ich es bestätigte, sagte der Fremde: »Mr. Whytt bittet Sie um neun Uhr um einen Besuch in seinem Privatoffice in der West 55th Street. Hier spricht Mr. Whytts Privatsekretär«, Knack. Die Verbindung war wieder unterbrochen.
    Phil hatte über den Telefonverstärker mitgehört. »Viel Spaß«, grinste er. »Du hast ja einen tollen Umgang.«
    Ich grinste zurück. »Sicher irgendein Spaßvogel aus unserem Bau. Was die lieben Kollegen morgens schon für Einfälle…«
    Das Telefon schrillte erneut. Diesmal ging Phil heran. Noch bevor er seinen Namen genannt hatte, hörte ich über den-Verstärker eine zischelnde Stimme. »Cotton, damit Sie Bescheid wissen: Wir hatten Whytt verboten, sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen. Jetzt hat er nur noch zwölf Stunden zu leben. Wir beginnen sofort mit dem Countdown.«
    Unnatürlich laut erschien mir das Knacken der abbrechenden Verbindung.
    Phil grinste nicht mehr. Er war ebenso verdutzt wie ich. »Was soll denn das?«, fragte er verwundert.
    Ich schlug in Gedanken »Who’s who« auf. Whytt ? Earl Whytt. Industriemanager.
    Phil hatte unterdessen in der Zentrale rückgefragt. Beide Anrufe waren von außerhalb gekommen. Kein Spaß von Kollegen, die uns auf den Arm nehmen wollten.
    »Los, zum Chef«, drängte Phil.
    Helene, Mr. Highs Sekretärin, ließ uns sofort zu ihm. Wir unterrichteten ihn über die beiden Anrufe.
    »Hm«, überlegte Mr. High. »Neun Uhr hat der Privatsekretär gesagt?« Und nach einer winzigen Pause: »Wollen Sie Mr. Whytt solange warten lassen, Jerry?«
    Unser Chef verzog sein Gesicht zu einem angedeuteten Lächeln, bevor er noch hinzufügte: »Wenn ich mich recht erinnere, habe ich neulich mal irgendwo gelesen, dass Mr. Whytts Privatvermögen auf 14 Millionen Dollar geschätzt wird. Da müsste sich eine Erpressung schon lohnen. Also, Jerry, kümmern Sie sich mal darum. Der zweite Anruf macht mich stutzig. Und Phil können Sie mitnehmen.«
    »Na, dann wollen wir mal. Dabei hatte ich mich gerade auf einen ruhigen Tag bei meinen Akten gefreut«, flachste Phil, dem nichts so zuwider ist wie der - leider unvermeidliche - Papierkrieg.
    ***
    »Der verdammte Cop gefällt mir nicht«, knurrte Edward Belt, ein vierschrötiger Gangster. Er saß mit seinem Komplizen Stew Forson in einem himmelblauen Mustang. Der Wagen stand auf einem Parkstreifen in der Straße, in der - zumindest im Teilstück zwischen der 5. und 7. Avenue - fast nur Millionäre zu Hause sind. In der West 55th Street.
    »Es ist noch lange nicht neun«, entgegnete Stew Forson. »Er wird sich ja hier nicht verheiraten wollen.«
    »Hm«, knurrte Belt und zerrte wütend an einem widerspenstigen Pappstreichholz, das sich nicht aus der Packung lösen wollte.
    Forson ließ sein Gasfeuerzeug aufflammen und hielt es Belt an die Zigarette.
    Der Vierschrötige paffte ein paar Züge. Dann warf er die gerade angerauchte Zigarette aus dem Fenster. »Gefällt mir nicht, verdammt noch mal«, knurrte er wieder.
    Der Cop war etwa 80 Yard entfernt, rührte sich nicht vom Fleck und spielte mit seinem Schlagstock.
    »Wenn der stehen bleibt, ist es Essig mit unserem Plan«, schimpfte Belt.
    »Soll ich den Boss anrufen?«, fragte Forson.
    Der Vierschrötige drehte sich um und blickte die Straße entlang. »Mach’ ich selbst«, sagte er, nachdem er eine Telefonzelle erspäht hatte.
    »Zwanzig nach acht«, erinnerte Forson nach einem Blick auf die Autouhr. Belt sah noch einmal zu dem Cop hinüber, dann verließ er den Wagen.
    Drei Minuten später kam er zurück. Er setzte sich aber nicht wieder neben seinen Komplicen, sondern blieb draußen am offenen Fenster stehen und mühte sich erneut mit dem Zündholzbrief ab.
    »Wir kennen uns nicht«, sagte er schnell. »Der Boss hat eine gute Idee. Ich gehe jetzt zu dem Bullen und komme erst zurück, wenn dieser lausige G-man im Wagen ist.«
    »Hä?«, fragte Forson verblüfft.
    Doch Belt war bereits unterwegs. Er marschierte über die Straße auf den Cop zu.
    »Hallo, Cop«, begrüßte Edward Belt ihn und tippte mit zwei Fingern seiner linken Hand an die Krempe seines dunkelgrauen Filzhutes, den er tief ins Gesicht gezogen hatte.
    Der Polizist drehte sich um. Ohne den an der Tragschlaufe um seinen Zeigefinger kreisenden Schlagstock anzuhalten,

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