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1097 - Begegnung in der Unendlichkeit

Titel: 1097 - Begegnung in der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mich mit Todesahnungen niederzuhalten. Ich habe darauf mit einem Tobsuchtsanfall geantwortet."
    „Du hast ihn nur vorgespielt?" fragte Girrhod überrascht. „Er sah aber verdammt echt aus."
    Auerspor blieb regungslos stehen und blickte zu ihnen herüber.
    „Er war nichts als ein Bluff", verriet der Haluter, den es offenbar nicht störte, daß Auerspor so nah bei ihm war. „Ich mußte dich für einige Zeit allein lassen, um einige Vorbereitungen zu treffen, von denen das ultimate Wesen nichts wissen durfte, Ich habe die Kraftwerke der Kuppeln vorprogrammiert und für diesen Moment eingerichtet.
    Zur Zeit fließt alle Energie aus den Kuppeln zu den beiden blauen Gebilden, zu denen wir Augen gesagt haben, die aber natürlich keine Augen sind."
    „Wozu? Und was willst du damit erreichen?"
    „In einigen Sekunden wird die Energie zurückschlagen, und sie wird die beiden Augen mit sich reißen, falls ich nicht falsch gerechnet habe."
    Er lachte, als ob er einen guten Witz gemacht hätte.
    „Zurückschlagen?" wunderte sich Girrhod. „Wohin?"
    „Wohin wohl, du Knirps?" lachte Icho Tolot. „Genau in das Zentrum des Ringes, den die Antigravaggregate dort drüben bilden."
    Ein Schrei erfüllte den Raum. Er klang in dem Haluter und in Girrhod auf.
    Auerspor reckte beide Arme in die Höhe. Seine Augen leuchteten bedrohlich auf. Ein ungeheuer intensiver Strom geistiger Energie stieß auf die beiden Rebellen herab. Er war so stark, daß Girrhod das Bewußtsein verlor und Icho Tolot sich kaum noch auf den Beinen halten konnte.
    „Nein, Haluter! Nein!" schrillte es.
    Icho Tolot erschauerte. Er glaubte, in kosmische Abgründe sehen zu können, und für einen winzigen Moment erfaßte er, was das überhaupt war, ein ultimates Wesen. Er kam sich klein und unbedeutend vor, aber er bereute nicht, was er getan hatte, denn er erkannte zugleich auch, daß sich alles Böse des Universums in diesem Geschöpf konzentriert zu haben schien, so als ob es im Verlauf der Zeit alles Negative mit magnetischer Gewalt an sich gerissen hätte. Selbst Seth-Apophis schien Furcht vor diesem Wesen zu empfinden.
    Oder waren es nicht Empfindungen der Superintelligenz, die Icho Tolot für den Bruchteil einer Sekunde streiften?
    Keuchend wich er zurück.
    Er sah zwei blau leuchtende Streifen, die aus dem Dunkel eines Ganges heranschossen.
    Die Augen.
    Sie rasten so schnell heran, daß sie wie Energiestrahlen wirkten. Und sie bohrten sich in den Körper Auerspors, weil dieser das Zentrum des Ringes aus Antigravgeräten bildete.
    Icho Tolot warf sich herum und flüchtete mit Riesensätzen.
    Doch er kam nicht weit. Die Hölle tat sich auf. Wabernde Glut wälzte sich über ihn hinweg. Die Felsen zerbrachen, und der Gang, auf dem er sich befand, stürzte ein.
    Der Haluter wurde zusammen mit dem Phygo unter den Gesteinsmassen begraben.
    Längst hatte er seine Molekularstruktur umgewandelt, so daß er nicht verletzt werden konnte. Und er bildete mit seinem Körper, seinen Armen und Beinen eine Art Schale, in der Girrhod genügend Schutz fand.
    Minutenlang wurde er von den rüttelnden und bebenden Massen hin und her geworfen. Doch das beeindruckte ihn nur wenig.
    Er fürchtete lediglich, zu nahe bei Auerspor zu sein, denn er ahnte, daß dieser in einer wahren Energieflut verging. Wenn die dabei entstehende Glut ihn erreichte, konnte er Girrhod nicht mehr retten.
    Doch er hatte Glück.
    Das Gestein erwärmte sich nur wenig, und es kam bald zur Ruhe.
    „Lebst du noch?" fragte Girrhod.
    „Ebenso wie du", antwortete der Haluter. „Aber Auerspor ist nicht mehr."
    „Bist du sicher?"
    „Völlig."
    „Und wie steht es mit uns?" fragte der Phygo. „Wie lange leben wir noch?"
    „Das wird sich zeigen."
    Girrhod behinderte ihn erheblich, so daß er sich nur behutsam freiwühlen konnte.
    Wäre er allein gewesen, so hätte er sich relativ schnell durch die Gesteinsmassen gekämpft. So aber mußte er ständig darauf achten, daß er Girrhod nicht quetschte.
    Erst nach mehr als zwei Stunden erreichte er eine kleine Höhle, in der er sich frei bewegen konnte und in der für sie beide Platz war. Obwohl Icho Tolot fast alle Arbeit getan hatte, war Girrhod am Ende seiner Kräfte. Daher setzte der Haluter ihn sich kurzerhand auf die Schulter.
    „Komm, Girrhodos", sagte er gutgelaunt. „Jetzt geht es nach oben. Hoffen wir, daß Echynlag nach wie vor Herr der Lage ist."
    Mühelos fand er durch das Gewirr der Gänge zur Oberfläche der Plattform zurück, auf der das Raumschiff

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