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1099 - Der Werwolf und die Tänzerin

1099 - Der Werwolf und die Tänzerin

Titel: 1099 - Der Werwolf und die Tänzerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und reichte bis auf die Schultern, wo es sich ausbreitete. Die Spitzen berührten sogar den Rücken.
    »Hallo…«, sagte Jane.
    Die Tänzerin lächelte knapp, schloß die Tür, sagte jedoch nichts. Sie ging auf einen der Hocker zu, nahm aber noch nicht Platz, sondern begann ihren Körper abzureiben. Sie störte sich nicht daran, daß Jane zuschaute, und sie schaute wirklich zu, weil sie sehen wollte, ob die Tänzerin normal war und der Körper nicht irgendwelche Spuren zeigte, die auf eine Werwölfin hinwiesen. Ein Schatten von Fell oder etwas ähnliches in dieser Richtung.
    Nein, sie entdeckte nichts. Der Körper war makellos, wenn auch etwas muskulös, was bei Tänzerinnen oft zu finden ist.
    Madeleine schien Gefallen daran zu finden, sich vor der Zuschauerin abzutrocknen. Sie ließ sich Zeit damit, rieb immer wieder über ihre Brüste und lächelte dabei Jane an.
    Das Gesicht der Tänzerin war etwas scharf geschnitten und zeigte männliche Züge. Das mochte auch an den hageren Wangen und dem etwas eckigen Kinn liegen. Dunkle Augen, starke Brauen, aber kein Stück Fell auf der Haut, nicht einmal im Ansatz.
    Schließlich war Madeleine fertig und schleuderte das Badetuch zurück in die Dusche, deren Tür sie nicht geschlossen hatte. Sie baute sich vor Jane auf und stemmte die Hände in die Hüften.
    »Zufrieden?«
    »Womit?«
    »Mit mir.«
    »Nicht ganz.«
    »Aha. Was fehlt denn noch?«
    »Wir sollten miteinander reden, Madeleine.«
    »Nein.« Die Tänzerin schüttelte den Kopf. »Ich rede mit keinem Menschen, dessen Namen ich nicht kenne.«
    »Ich heiße Jane Collins.«
    »Wie nett, aber der Name sagt mir nichts.« Die Frau zuckte mit den Schultern, drehte sich um und bückte sich, um aus dem Koffer frische Kleidung zu nehmen. Zuvor legte sie das fleischfarbene Kostüm hin. Sie streifte einen dunklen Slip über, auf den BH verzichtete sie, was sie auch gut konnte, denn viel Busen besaß sie nicht. Ein dunkler Pullover mit Rollkragen, eine ebenfalls dunkle Hose aus Feincord, der dunkelblau changierte, bequeme Schuhe mit etwas dickeren Sohlen, dann war sie fertig. Auf Strümpfe oder Socken hatte sie verzichtet.
    »Mehr haben Sie mir nicht zu sagen, Jane?« Madeleine nahm vor dem Spiegel Platz. Dann griff sie nach einer Bürste, um das lange Haar zu kämmen.
    »Was wollen Sie denn wissen?«
    »Zum Beispiel, wie Sie ausgerechnet auf mich gekommen sind. Sie tauchen hier im Theater auf und stören mich in meiner Probe.«
    »Es war eine Ausnahme.«
    »Gut, akzeptiert. Aber warum gerade ich? Das verstehe ich nicht. Sie haben mich gekannt.«
    »Man hat mich geschickt.«
    »Wer?«
    »Das muß ich Ihnen nicht sagen.«
    Madeleine bewegt ihre Augen so, daß sie Jane im Spiegel anschauen konnte. Sie kämmte auch die Haare nicht mehr und kniff die Augen zu Schlitzen zusammen.
    »Warum halten Sie sich so stark mit Informationen zurück, Jane?«
    »Das gehört zu meinem Berufsethos.«
    Madeleine lachte. »So ist das also. Wenn ich es richtig interpretiere, dann sind Sie so etwas wie eine Detektivin. Ist es so?«
    »Kann sein.«
    »Sehr gut.« Sie drehte sich. »Jemand hat Ihnen also den Auftrag gegeben, mich zu überwachen. Ich will nicht wissen, wer es gewesen ist, das kann ich mir denken, aber können Sie mir mehr über das Motiv Ihres Klienten sagen?«
    »Warum sollte ich das tun?«
    Madeleine erlaubte sich ein Lächeln. »Weil Sie auch etwas von mir erfahren wollen.«
    »Das stimmt.«
    »Dann schließen wir einen Kompromiß.«
    »Wie soll der aussehen?«
    Die Tänzerin räusperte sich. »Das ist ganz einfach. Ich gebe Ihnen eine Vorgabe. Sie fangen an.«
    »Gern. Ich will mehr über den Wolf wissen.«
    »Das wußte ich.« Sie lachte und bog ihren Körper nach hinten. »Es ist ein Gag. Ich bin Tänzerin. Ich übe einen Tanz mit ihm ein, verstehen Sie?«
    »Das habe ich gesehen.«
    »Was stört Sie daran?«
    »Wie Sie getanzt haben, stört mich nicht, Madeleine.«
    »Sehr gut.«
    »Es war außergewöhnlich gut. Nur mit wem Sie diesen Tanz durchführten, das war schon etwas befremdend für mich.«
    Madeleine Bishop lachte. »Sie meinen den Schatten, Jane?«
    »Ja.«
    »Was ist so schlimm daran?«
    »Nichts - im Prinzip. Nur glaube ich nicht, daß es ein Schatten gewesen ist.«
    »Was war es dann?«
    »Ein echter Werwolf!« Jane hatte die Antwort bewußt so knallhart gegeben, und sie war gespannt darauf, wie ihr Gegenüber reagieren würde. Madeleine schwieg zunächst. In ihren Augen zuckte es kurz, bevor sie sich zu einem breiten

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