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1099 - Der Werwolf und die Tänzerin

1099 - Der Werwolf und die Tänzerin

Titel: 1099 - Der Werwolf und die Tänzerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stimmen zum Großteil. Haben Sie daran nicht gedacht?«
    »Doch.«
    »Dann sitzen Sie noch hier so ruhig«
    »Ja.«
    »Ich an Ihrer Stelle würde mir Sorgen machen.« Madeleine fuhr jetzt mit den Fingern durch das braune Haar, das noch längst nicht trocken war und klebte. Sie war alles andere als zufrieden und griff nach dem Parfümzerstäuber, der auf dem schmalen Tisch stand. Womit er gefüllt war, wußte wohl nur sie selbst. Jedenfalls stäubte sie sich das Zeug in die Haare, und sie führte ihre Hand dabei über und um ihren Kopf herum.
    Bis die Hand plötzlich eine zackige Bewegung nach links beschrieb. Jane reagierte zu spät. Zudem war sie mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt. Sie hörte das Lachen, das Zischen, und einen Augenblick später sah sie die Wolke auf sich zuwehen.
    Es war zu spät, den Kopf zur Seite zu nehmen. Das Zeug drang in ihre Augen, gegen den Mund. Sie hatte die Augen nicht schnell genug schließen können, spürte das Brennen, riß noch den rechten Arm in die Höhe, doch auch das reichte nicht aus.
    Sie war fast blind.
    Daß Madeleine von ihrem Hocker in die Höhe schnellte, bekam sie nur schattenhaft mit. Im nächsten Augenblick erhielt sie einen Stoß, der sie vom Hocker weg zu Boden katapultierte. Sie fiel auf den Rücken, wollte sich zur Seite drehen und nach ihrer Waffe greifen, um in die Höhe zu kommen, aber Madeleine war schneller.
    Sie hatte bereits ausgeholt.
    Jetzt trat sie zu.
    Der Schuh und die Sohle erwischten Jane an der Schläfe. Vor ihren Augen funkte es zuerst auf, dann traf sie der zweite Tritt und stürzte sie hinein in die tiefe Finsternis…
    ***
    Zwei Augen!
    Kalt und gelblich. Leicht geschlitzt. Keine menschlichen Augen, die mich von oben her anglotzten und mich nicht aus dem Blick ließen. Ich wußte nicht, wie es möglich war, denn der Werwolf schwebte sicherlich nicht in der Luft, aber er war da, und das machte die Sache verdammt schlimm.
    Gleichzeitig boten die Augen auch ein Ziel für eine geweihte Silberkugel. Sie war stark genug, um einen Werwolf zu vernichten, und ich wollte kein Risiko eingehen. Deshalb griff ich nach meiner Beretta. Nicht überstürzt und schnell, sondern langsam, aber sicher.
    Im Gegensatz zu mir würde der Werwolf in der Dunkelheit sehen können. Er sollte die Waffe so spät wie möglich erkennen.
    Plötzlich bewegten sich die Augen. Ich hatte die Pistole noch nicht gezogen. Das helle Paar huschte hin und her wie ein Blitz, dann hörte ich den keuchenden Laut, der mit einem Röhren vermischt war, und ich wußte, was da passierte.
    Der Werwolf hatte sich von seinem Platz aus abgestoßen und hechtete auf mich zu.
    Ich warf mich zurück. Es war keine Zeit mehr, die Waffe zu ziehen. Ich dachte auch daran, daß ich mich auf einer recht schmalen Galerie befand, und wollte keinen Biß in die Kehle riskieren.
    Er klatschte während des Sprungs irgendwo gegen, und dann erwischte er mich.
    Sein Körper hatte nicht das Gewicht eines Menschen. Er war wesentlich schwerer. Der Druck preßte mich gegen die harte Metallunterlage. Über meinen Körper fuhren Hände oder Krallen hinweg, gerieten auch in Brusthöhe. Heißer Atem oder das Fauchen streifte mein Gesicht, dann jedoch malträtierte ein irres Heulen oder ein mörderischer Schrei meine Ohren. Die Pranken der Bestie mußten unter dem Stoff mein Kreuz gefühlt haben. Er zuckte von mir weg, und ich glaubte auch, eine schattenhafte Bewegung zu sehen, obwohl es so finster war.
    Plötzlich dröhnte das Metall unter seinen heftigen Tritten. Sie entfernten sich von mir. Ich ging davon aus, daß die Bestie zunächst das Weite suchte.
    Auf der schmalen Galerie blieb ich zunächst liegen. Der Angriff hätte mich das Leben kosten können, aber ich war jetzt nicht nur gewarnt, ich wußte auch Bescheid.
    Der Schatten auf der Bühne war zwar echt gewesen, doch nicht nur eine schlichte Projektion. Er stammte von einem echten Werwolf. Somit hatte ich ein Problem.
    Mit einer geschmeidigen Bewegung kam ich wieder hoch und blieb geduckt stehen. Mein Atem hatte sich wieder beruhigt. So konnte ich mich auf die Geräusche in der Umgebung konzentrieren.
    Nein, da war nichts mehr zu hören. Die Bestie verhielt sich still und blieb auch in ihrem Versteck, denn ich sah die beiden Augen nicht mehr. Für ihn gab es einige Möglichkeiten. Er konnte sich über mir aufhalten, aber auch in gleicher Höhe. Er konnte aber auch nach unten gelaufen oder gesprungen sein, um Madeleine zu suchen, was mir wiederum überhaupt nicht

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