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1100 - Die Hölle von Sodom

1100 - Die Hölle von Sodom

Titel: 1100 - Die Hölle von Sodom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und Mörderinnen.
    Der Untergang dieser Stadt lag lange zurück. Trotzdem hatte der Mythos überlebt. Sodom war in zahlreichen Vergleichen zu finden. Nicht nur diese Stadt. Auch die zweite sündige, die namentlich immer im Zusammenhang mit Sodom erwähnt wurde - Gomorra - sowie die fünf anderen Städte, die um die beiden herumlagen. Die Bewohner hatten In- und Unzucht getrieben, sie waren verdorben bis ins Mark gewesen, und so etwas konnte nur einem gefallen - dem Teufel!
    Auch ihn gab es. Bill wußte es. Der Teufel konnte in verschiedener Form auftreten. Er war da, er konnte in der Seele eines Menschen stecken, aber er war auch in der Lage, sich so zu zeigen, wie es sich die Menschen wünschten, weil sie ihn seit altersher schon immer so gesehen hatten.
    Bill fiel ein, daß ein Kollege von ihm mal die Stadt Los Angeles als das Sodom der Westküste bezeichnet hatte. Aber Bill glaubte auch daran, daß diese Botschaft auf dem Bildschirm nichts damit zutun hatte. Kein Hinweis auf L. A.
    Es waren schon Minuten vergangen, bis sich der Reporter soweit gefangen hatte, um klar und logisch zu denken. Diese Botschaft war wie eine Seite. Es gab möglicherweise noch eine zweite. Eine Erklärung, da diese vier Worte mehr einer Headline glichen.
    Bill fing an zu suchen. Er hatte Pech. Niemand hatte ihm eine zweite Nachricht geschickt. Es blieb bei diesem ersten verdammten Rätsel, ganz persönlich auf ihn zugeschnitten.
    Ein Luftzug streifte seitlich Bills Gesicht. Er drehte den Kopf und blickte zur Tür.
    Sheila war gekommen. Sie stand noch auf der Schwelle und hielt mit einer Hand die Klinke fest.
    »Bitte, Bill, komm doch ins Bett. Es bringt nichts, wenn du hier sitzt.«
    Er gab keine Antwort.
    Sheila schüttelte den Kopf. »Was ist denn los mit dir? Himmel, das hast du denn? Geht es dir schlecht?«
    Der Reporter drehte den Kopf. Auf Sheila wirkte sein Gesicht gespenstisch blaß, da es vom fahlen Licht des Monitors getroffen wurde. Der Reporter lächelte zwar, doch es sah sehr unecht und gezwungen aus. »Bitte, komm her.«
    Bill wartete, bis sie neben ihm stand. Er deutete auf den Monitor. Sheila hatte die Nachricht dort längst- ablesen können, sich allerdings mit einer Bemerkung zurückgehalten.
    »Siehst du es?«
    »Ich bin ja nicht blind.«
    »Die Botschaft ist für mich bestimmt.«
    Sheila las sie flüsternd ab und erschauerte. »Tut mir leid, aber damit kann ich nichts anfangen.«
    »Du weißt nicht, was sich hinter Sodom verbirgt?«
    »Doch - schon. Ich kenne das Alte Testament. Aber was hat das mit uns zu tun?«
    »Eben. Genau das ist das Problem. Das frage ich mich schon die ganze Zeit über, in der ich hier sitze.«
    »Hölle und Sodom«, murmelte Sheila.
    »Paßt irgendwie zusammen - oder?«
    Sie zuckte die Achseln. »Ja, wenn man dem glaubt, was in der Bibel geschrieben steht, hast du recht. Trotzdem will mir nicht in den Sinn, was es mit uns zu tun hat.«
    »Darüber grübele ich auch nach«, gab der Reporter zu. »Ich bin der Meinung, Sheila, daß man uns auf etwas hinweisen will. Eben auf Sodom. Aber nicht auf das alte Sodom, das hat man nur als Vergleich herangeholt. Es muß etwas anderes sein.«
    »Und es ist an uns gerichtet. Es gilt für uns beide, Bill. Man will uns auf etwas aufmerksam machen. Auf Sodom. Auf ein anderes Sodom in unserer Nähe.«
    »London?«
    Sheila hielt sich mit einer Antwort zurück. Sie hatte sich jetzt auf die Sessellehne gesetzt. »Ich bin der Meinung, daß es nicht unbedingt eine Stadt sein muß, Bill. Damit kann auch eine Gruppe oder ein Mensch gemeint sein. Sodom ist der Oberbegriff für den Verlust der Moral und des menschlichen Zusammenlebens. Das finde ich jedenfalls. Deshalb dränge ich meine Gedanken von dieser Stadt weg. Ich weiß nicht, wie du dazu stehst. Wenn du eine andere Meinung hast, sage sie lieber. Nicht, daß ich mich in etwas verrenne.«
    »Das glaube ich nicht«, erwiderte Bill.
    »Okay. Und weiter?«
    Der Reporter mußte leise lachen. »Es gibt kein weiter, Sheila. Das ist die einzige Nachricht, die ich erhalten habe. Dabei bleibt es. Was glaubst du, wie froh ich wäre, Erklärungen zu bekommen. Die sind nicht vorhanden. Ich sitze hier ebenso ratlos wie du. Kann nur abwarten.«
    »Auf was?«
    Bill strich über sein Haar. »Auf eine nächste Nachricht.«
    »Nein.«
    »Wieso nicht?«
    »Sie wird nicht kommen, Bill.«
    »Du hast verdammt überzeugt geklungen.«
    »Das bin ich auch. Ich habe einfach das Gefühl, nein, es ist schon mehr das Wissen, daß diese

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