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1100 - Die Hölle von Sodom

1100 - Die Hölle von Sodom

Titel: 1100 - Die Hölle von Sodom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Liegt es an Johnny?«
    Bill drehte sich auf der Bettkante sitzend um. Sheila saß jetzt ebenfalls, und ihre Blicke begegneten sich. »Warum sollte es an unserem Sohn liegen?«
    »Weil er zehn Tage auf Klassenfahrt ist und Griechenland weit weg ist.«
    »Nein, nein«, sagte der Reporter, ohne sehr überzeugend zu klingen. »Es hat mit mir zu tun. Das ist die innere Unruhe, die einfach nicht verschwinden will. Ich nehme an, daß ich mich nicht zu sorgen brauche. Jeder Mensch ist mal schlecht drauf, auch nachts.«
    Sheila strich das blonde Haar zurück. Dann runzelte sie die Stirn. »Was willst du machen?«
    »Erst mal schauen, was die Uhr zeigt.« Bill warf einen Blick auf die Ziffern des Weckers.
    »Bestimmt nach Mitternacht.«
    »Du hast recht. Ein Uhr drei.« Er lachte leise. »Da gehen manche noch in die Disco.«
    »Aber nicht du.«
    »Nein, um Himmels willen.«
    »Ich dachte schon… aber, wo willst du hin?« Sheila schaute zu, wie ihr Mann aufstand.
    »Schlafen werde ich nicht können, das sage ich dir gleich. Deshalb ist es am besten, wenn ich ins Arbeitszimmer gehe.«
    »Stark. Und was willst du dort?«
    »Ich warte, bis ich schlafen kann.«
    »Du willst lesen - oder?«
    »Wahrscheinlich.« Über einen Stuhl hatte der Reporter seinen braunen Bademantel gehängt. Er streifte ihn über und verknotete ihn lose. Dabei schaute er seine Frau in der anderen Betthälfte lächelnd an und registrierte auch, daß Sheila einige Male den Kopf schüttelte.
    »Plagen dich irgendwelche Probleme? Ich meine, in der letzten Zeit ist es ruhiger gewesen. Kein Ärger mit irgendwelchen Feinden. Wir sind dem Streß entwischt und…«
    »Ja, du hast recht. Trotzdem kann ich nicht schlafen. Ich habe auch beruflich keine Probleme. Die letzten beiden Artikel sind fertig und warten darauf, abgedruckt zu werden. Es ist wirklich alles okay, Sheila. Da muß es wohl am Wetter liegen.«
    »Wieso das denn? Wir hatten heute einen tollen Tag. Frühling im März.«
    Bill war schon an der Tür. »Das kann es sein. Das Wetter ist plötzlich umgeschwungen.«
    »Hast du denn Kopfschmerzen?«
    »Nein.«
    »Spürst du Schwindel?«
    »Auch nicht.«
    »Dann weiß ich auch nicht mehr weiter.«
    Er lächelte ihr zu. »Mach dir bitte keine Sogen. Die Dinge werden sich schon wieder richten. Gib mir eine halbe Stunde, dann komme ich zurück.«
    Sie lächelte kantig. »Das kenne ich. Wenn es dich einmal packt, bleibst du den Rest der Nacht im Arbeitszimmer und spielst den großen Surfer. Alles schon gehabt. Das Internet kann zu einer gefährlichen Heimat werden. Ich kenne das von Shao.«
    Der Reporter zuckte mit den Schultern. »Mal sehen.« Er verließ das Schlafzimmer und trat hinein in den Flur, wo er das Licht einschaltete. Er mußte ihn durchqueren, um zu seinem Arbeitszimmer zu gelangen.
    Die Conollys wohnten in einem Bungalow, in dem alle Räume zu ebener Erde lagen. Allerdings war das Haus auch unterkellert. Dort befand sich unter anderem Bills Archiv.
    Dort ging er nicht hin, sondern bewegte sich durch die Stille auf sein Arbeitszimmer zu. Es war recht geräumig und ein regelrechter Medienraum.
    Die Regale waren mit Büchern vollgestopft, aber es gab noch genug Platz für den Computer, den Drucker, auch für den Fernseher und den Videorecorder. Der wuchtige Schreibtisch bildete so etwas wie einen Mittelpunkt des Raumes, der tagsüber gut beleuchtet war, da das Licht durch zwei Fenster fließen konnte.
    Bill kannte sich hier aus. Er fand sich auch im Dunkeln zurecht und machte erst Licht, als er sich in den dunklen Ledersessel gesetzt hatte. So schaute er über die Platte hinweg zu den Fenstern hin, vor denen die Rollos hingen.
    Wenn er den Kopf etwas nach rechts drehte, erschien der graue Bildschirm des Monitors. Er schien in der Luft wie ein Fremdkörper zu schweben. Zwei Lautsprecher bildeten so etwas wie Ohren, und Bill überlegte, wie er sich die Zeit vertreiben sollte.
    Okay, er konnte surfen. Dabei verging die Zeit, und er stand mit der ganzen Welt in Kontakt. Hin und wieder hatte er sich wertvolle Informationen aus dem Internet geholt. Natürlich besaß auch Bill Conolly seine eigene E-Mail-Adresse.
    Nicht eben selten schickte man auch ihm eine Nachricht. In seinem Beruf war es gut, vernetzt zu sein, und die meisten E-Mails hielten sich auch nicht unbedingt an Uhrzeiten.
    Er schaltete den Apparat ein.
    Bill hatte den Drang verspürt, es tun zu müssen. Er wollte auch herausfinden, ob ihm eine Nachricht geschickt worden war. Da Bill in der

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