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1103 - Aussenseiter der Armada

Titel: 1103 - Aussenseiter der Armada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Erweckens war damit abgeschlossen, die wehrlose Taubheit und Starre des Tiefschlafs beendet.
    Eine gewisse Zufriedenheit überkam mich. Von nun an war ich nicht mehr ausschließlich auf Farslyinas Unterstützung angewiesen. Falls es die Situation erforderte, würde ich handeln und mich verteidigen können.
     
    *
     
    Geduldig und gutmütig hatte ich Farslyina genannt. Sie war es wirklich! Mit einem geradezu stoischen Gleichmut schwankte sie von rechts nach links und von links nach rechts, ohne auch nur einmal in ihrer Bewegung innezuhalten. Immer wieder erkannte ich andere Kolkoks, die vor ihr auf dem Korridor entlangliefen, aber entweder kümmerte diese ihr merkwürdiges Verhalten nicht, oder Farslyina besaß tatsächlich einen geheimnisvollen Status, der sie vor Fragen und Kontrollen bewahrte. Was wirklich dahintersteckte, würde ich wohl nie erfahren.
    Die vergangenen Minuten hatte ich genutzt, mich wieder vollständig einzukleiden. Ich trug den Raumanzug, den ich vor Jahren bei meinem eigenen Volk gestohlen und der mir seitdem wertvolle Dienste geleistet hatte. Er bestand aus so leichtem und elastischem Material, daß er auf dem Körper kaum zu spüren war und die Bewegungsfreiheit nicht behinderte.
    Es schien mir, als entwickelte Farslyina einen besonderen Sinn dafür, was hinter ihr im Schlafstock geschah. Ich hatte meine Vorbereitungen kaum beendet, als sie ihre Pendelbewegungen einstellte und sich seitlich zu mir umwandte. Mit dem Rücken lehnte sie sich gegen den Rahmen des Eingangs.
    Irgendwie machte mir schon diese Körperhaltung klar, daß sie für meine Sicherheit nicht länger würde garantieren können. Was ich vorhin schon geahnt hatte, wurde jetzt zur Gewißheit: Die Zeit der Entspannung war endgültig vorbei. Wie in einem Reflex glitt meine Hand an die Hüfte. Ich fühlte das kühle Material der kombinierten Strahl- und Paralysewaffe, die ich immer bei mir trug. „Bist du wohlauf?" fragte Farslyina in ihrer sanften, freundlichen Sprechweise.
    Ich machte eine bejahende Geste. „Ich denke schon. Zumindest körperlich fühle ich mich in Ordnung."
    Vielleicht unterlag ich einer Täuschung, aber ich meinte, ihr grünes Auge verlöre etwas von seinem Glanz. Es wirkte trübe.
    Wieder gewann ich dadurch den Eindruck, daß sich an Bord der Schlafboje eine unmerkliche Veränderung vollzog, daß Dinge geschehen waren oder geschahen, die ich selbst nicht wahrnahm und die Farslyina nicht in den Griff bekam. Ich durfte mich, auch in ihrer Gegenwart, keinesfalls so sicher fühlen, wie ich es anfangs getan hatte. Womöglich war meine Lage schon bedrohlicher, als es den Anschein erweckte. „Ich werde dir nicht mehr viel helfen können", sagte sie ruhig. „Unsere Wege trennen sich."
    Unter anderen Umständen hätte ich wahrscheinlich Melancholie empfunden, Abschiedsschmerz. Die ständig steigende Spannung und Abwehrbereitschaft, die in mir aufloderten, unterdrückten solche Regungen jedoch weitgehend. „Du hast mir mehr geholfen, als ich je erwarten durfte", entgegnete ich nur. „Ich bin dir zu Dank verpflichtet."
    „Ich habe lediglich getan, was ich für richtig hielt", wehrte Farslyina ab.
    Einer der Kolkoks, die draußen vorbeiliefen, verhielt plötzlich im Schritt, drehte den kleinen Kopf und sah in die Schlafkammer. Mein Herz stockte, instinktiv spannten sich meine Muskeln. Der Blick des Kolkoks wanderte von mir zu Farslyina ... dann wandte er sich wie unbeteiligt ab und ging weiter seines Weges.
    Nur zögernd entspannte ich mich. Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, das wäre er gewesen. Ich befand mich in höchster Gefahr! „Du kannst hier nicht bleiben", sagte Farslyina.
    Ich war zu verwirrt, um darauf etwas zu erwidern. Seit ich sie kannte, erlebte ich es zum ersten Mal, daß sie Unsicherheit zeigte und ihre überlegene Ruhe ablegte. Ihr Mythos - oder was immer es war, das sie umgab und mich geschützt hatte - zerbröckelte. Ich spürte es förmlich. „Wenn du den Belüftungsschacht benutzt", fuhr sie übergangslos fort und deutete mit einem ihrer Ärmchen auf die Rückwand des Schlafstocks, „kann dir fürs erste nicht viel passieren.
    Halte dich geradeaus, auch am Verteilerknoten, dann gelangst du in einen Maschinensaal.
    Von da an wird es allerdings gefährlicher, weil du die Wartungskorridore nicht umgehen kannst..."
    Ich starrte sie ungläubig und verständnislos an und versuchte, meiner maßlosen Verblüffung Herr zu werden. Ihre geheimnisvollen Worte von damals schössen mir durch

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