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1103 - Aussenseiter der Armada

Titel: 1103 - Aussenseiter der Armada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Atemhöcker und einem weit vorgeschobenen, trichterförmigen Mund versehen. Die eigentlichen Charakteristika dieser Wesen bildeten jedoch ihre Haut, die durchgehend aus verschieden großen und unterschiedlich geformten dunkelroten Blasen bestand, und die buckelförmige Wölbung auf dem Rücken, die als Nahrungs- und Wasserspeicher diente.
    Das Aussehen der Cygriden kümmerte Öhna Näjahrs allerdings wenig. Noch nie hatte er dazu geneigt, ein Geschöpf gleich welcher Art nach dem Äußeren zu beurteilen. Seine Einschätzung orientierte sich an völlig anderen Merkmalen. Über dem Kopf jedes Cygriden schwebte unverrückbar ein violett strahlender Leuchtball - das Siegel, das die Zugehörigkeit zur Endlosen Armada beurkundete.
    Sie waren Armadisten.
    Das allein sagte Öhna alles.
    Er hatte sich vor ihnen in acht zu nehmen!
    Als er Stimmen und Schritte hörte, die sich vom Hauptkorridor näherten, durchfuhr ihn sofort der Impuls zur Flucht. Hastig sah er sich um -und begriff im gleichen Moment, daß er einen entscheidenden Fehler begangen und eine der wichtigsten Vorsichtsmaßnahmen unterlassen hatte. Vom Hunger getrieben, war es ihm nicht in den Sinn gekommen, nach einer Möglichkeit zum eventuell notwendigen Rückzug Ausschau zu halten. Das rächte sich jetzt.
    Das Versorgungslager besaß keinen zweiten Ausgang.
    Ein kalter Schauer rieselte über den Rücken des Helkiden. Er wurde nervös. Es blieb ihm keine Wahl, als sich irgendwo zu verstecken und darauf zu vertrauen, daß die Cygriden ihn nicht bemerkten, falls sie die Lagerhalle betraten.
    Neben Öhna stand der Tornister, in dem er die gestohlenen Güter hatte sammeln und abtransportieren wollen. Er hob ihn an und verzog sich eilig hinter einen säuberlich aufgeschichteten Stapel Trockennahrung. „Da hinein!" vernahm er die Stimme eines der Ankömmlinge.
    Durch das offene Tor schob sich, von Antigravfeldern in der Schwebe gehalten, ein Behälter mit mehreren hundert Litern Fassungsvermögen. Ausgerechnet jetzt, fluchte Öhna innerlich, wurde anscheinend die Tagesration für die Schiffsbesatzung zusammengestellt. Einen schlechteren Zeitpunkt für seinen Diebstahl hatte er nicht wählen können.
    Er beobachtete die Vorgänge in der Halle durch einen winzigen Spalt zwischen zwei Lagen von Nahrungspaketen. Dabei kauerte er dicht am Boden, neben sich den Tornister. Später wußte er nicht mehr zu sagen, warum er plötzlich den Eindruck gewann, aus einer bestimmten ungünstigen Perspektive könnte eine Kante des silbrigen Behältnisses womöglich gesehen werden. In einer beinahe instinktiven Bewegung griff er nach dem Tornister und zog ihn näher zu sich heran. Ein metallisch schleifendes Geräusch entstand, sehr leise, aber durchaus wahrnehmbar.
    Gleichzeitig betraten zwei Cygriden den Raum. Einer von ihnen blieb abrupt stehen. Die Hörstäbchen, die zwischen den Blasen der Kopfhaut hervor ragten, zitterten aufmerksam. „Was war das?"
    Am liebsten hätte sich Öhna für seine Unachtsamkeit selbst geohrfeigt. Er hielt den Atem an.
    Der geringste Laut, den er noch verursachte, konnte ihn jetzt verraten.
    Der zweite Cygride schien nichts gehört zu haben. Er ging zielstrebig weiter und dirigierte den Container zu einem Stapel verpackter Lebensmittel, der bis unter die Decke reichte und dem Versteck des Helkiden zum Glück genau gegenüberlag. „Was?" fragte er verständnislos. „Dieses ... Kratzen. Als würde etwas kurz über den Boden geschleift."
    „Du phantasierst, Vel. Da war nichts."
    „Bei der Schwarzen Erfüllung!" Vel trat einen Schritt vor und blickte sich suchend um. „Ich sagte dir, Kro, ich habe ein Geräusch gehört!"
    Ungerührt betätigte sein Artgenosse die Verlademechanik. Ein automatischer Kran hievte das oberste Paket vom Stapel und senkte es in den Container herab. „Und wenn schon! Du weißt doch, welche Gewichte hier aufeinander lagern. Vielleicht hat sich irgend etwas verschoben."
    Vel bewegte sich zögernd, dann gab er sich einen Ruck, als wollte er alles von sich abschütteln, und trat an Kros Seite. „Wahrscheinlich bin ich überreizt", meinte er entschuldigend. „Es ist so viel auf uns eingestürmt."
    „Du bist ein ängstlicher Typ, das ist es", sagte Kro schroff. „Du mußt aufhören, überall gefährliche Geheimnisse zu vermuten." Öhna schloß kurz die Augen und atmete langsam aus. Ein großer Teil seiner Spannung fiel von ihm ab. Ob Vel nun mißtrauisch war oder ängstlich - er würde, bedingt durch die Haltung des anderen, der

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