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111 - Die Gehirne des Dr. Satanas

111 - Die Gehirne des Dr. Satanas

Titel: 111 - Die Gehirne des Dr. Satanas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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vorbereitetes Pulver in das Glas seiner Gesprächspartnerin. Geruchlos und
geschmacklos löste sich das Präparat sofort auf.
    Die schöne
Frau kam zurück und reichte ihrem Besucher Feuer. Gemeinsam tranken sie ihre
Gläser leer, und Satanas erhob sich, um sich zu verabschieden.
    Wie aus
weiter Ferne nahm Daisy Mallert seine Stimme wahr. In ihren Ohren hallte und
dröhnte es. Die Bilder vor ihren Augen waren perspektivisch verzerrt.
    Sie sah ein
großes, blasses Gesicht wie einen Mond vor sich
    aufleuchten.
Die Augen waren unnatürlich groß und tief, wie in einem Totenschädel.
    Sie merkte,
daß irgend etwas mit ihr geschah und wollte schreien. Aber kein Laut kam über
ihre Lippen.
    Sie wollte
sich erheben, fühlte sich aber schwach und hilflos.
    Das Gesicht
vor ihr grinste teuflisch.
    Das Mittel
wirkte.
    Dr. Satanas,
der mit Menschenleben und Schicksalen spielte, hatte noch mehr auf Lager.
    Daisy Mallert
ahnte nichts von dem Schrecklichen, das sie erwartete. Es war ihre erste
Begegnung mit diesem Mann, von dem niemand wußte, woher er kam. Sie hatte nie
etwas von Dr. Satanas gehört. Das war kein Wunder. Wer ihm begegnet war, wessen
Nähe er suchte, der war nicht mehr am Leben.
    Die
Zweiundvierzigjährige kippte langsam auf die Seite. Dr. Satanas tat nichts, um
zu verhindern, daß sie vom Stuhl fiel. Daisy Mallerts Augen waren weit
aufgerissen, als wolle sie alles in sich aufnehmen, was sich um sie herum
abspielte.
    Aber ihre
Pupillen empfingen kein Licht, ihr Gehör keine Geräusche mehr.
    Ihr
Bewußtsein war völlig ausgeschaltet.
    Damit wurde
sie zum willenlosen Werkzeug des Menschenhassers, der stets unerwartet und
grausam zuschlug, der kein Herz hatte und keine Skrupel kannte.
    Dr. Satanas
stand mit den Dämonen und dem Teufel im Bund. Die PSA, die geheimnisvolle
>Psychoanalytische Spezialabteilung, die in einem geheimen Kellergeschoß
eines namhaften Tanz- und Speiselokals von New York etabliert war, wußte als
einzige Verbrechen und Verbrecher bekämpfende Organisation von der Existenz
dieses Mannes, der als Mensch auftrat, aber niemals Mensch sein konnte.
    Dr. Satanas
war der vielgesuchte Mann ohne Gesicht, der Mann mit den tausend Gesichtern,
der Mann, der alles sein konnte und den doch niemand kannte.
    Er streifte
den eleganten, flauschigen Mantel von den Schultern der schönen Frau. Darunter
trug Daisy Mallert kein weiteres Kleidungsstück.
    Er zog die
Witwe kurzerhand ins Bad. Dort spielte sich ein Ritual ab, das tausendmal
exerziert zu sein schien. Jeder Handgriff saß.
    Daisy Mallert
rutschte in die Wanne, und wie durch Zauberei hielt der unangenehme Besucher
plötzlich ein kleines Messer in der Hand, mit dem er von der Stirn der
Betäubten ein kleines, daumennagelgroßes Stück Haut herauslöste. Frisch und
blutig, wie es war, klebte er es sich oberhalb der Nasenwurzel zwischen die
Augen.
    Ohne sich zu
beeilen, drückte er dann den Gummipfropfen in das Abflußloch der Badewanne und
holte aus der dunklen Tasche, die er mitgebracht hatte, ein braunes Fläschchen.
Den Inhalt schütte er einfach über die Professorsfrau und kümmerte sich nicht
weiter um das, was die hochwirksame Säure mit dem Körper Daisy Mallerts
anrichtete.
    Der ruchlose
Mörder wandte sich dem großen Badezimmerspiegel zu und begutachtete genau sein
Aussehen. Ein paar Tropfen einer öligen Flüssigkeit rieb er mit seinem
Zeigefinger auf das fremde Hautstück und verstrich es von dort aus dann
kreisförmig über die ganze Stirn.
    Leise
murmelte er dabei geheimnisvolle, dumpf klingende Worte vor sich hin.
    Die Haut
verfärbte sich, wurde erst rötlich, dann gelb. Wie ein Nebel legte sich der
Dunstschleier, der plötzlich entstand, über sein Gesicht. Die Haut wurde weich
und schwammig, und die Sinnesorgane waren in dem gelblichen Teig nur noch
andeutungsweise zu erkennen. Die ursprünglichen Gesichtszüge lösten sich auf.
    Satanas hob
beide Hände und näherte seine spitzen Finger vorsichtig den Backenknochen. Er
konnte die teigige, formlose Masse, die aussah, als hätte eine fressende Säure
auf seine Haut eingewirkt, wie eine Maske von seinem Kopf lösen.
    Ein
gesichtsloses Wesen stand vor dem Spiegel, und jeder, der ihn jetzt hätte sehen
können, wäre zu Tode erschrocken.
    Was unter der
abgelösten Fleischschicht zum Vorschein kam, war ein grauer, formloser und
blasenwerfender Sumpf.
    Nur etwas
erinnerte noch an Haut: das winzige Stück, das er aus Daisy Mallerts Stirn
herausgenommen hatte. Das frische, lebende Gewebe auf

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