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1110 - Killer-Katzen

1110 - Killer-Katzen

Titel: 1110 - Killer-Katzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu können. Die echten Leibwächter hatte ich noch nicht gesehen, dafür hörte ich aus dem Hintergrund des Raumes Schritte.
    Automatisch drehte ich den Kopf nach rechts. Durch die schwachen Lichtinseln bewegte sich eine Gestalt. Ich erkannte, daß es sich dabei um einen Mann handelte, und schließlich wußte ich, wer der Typ war. Ich hatte ihn im Schlachthof gesehen, als er das Fleisch für die vierbeinigen Lieblinge der Brenda Miller geholt hatte:
    Es war Goran, der Düstere. Auch jetzt machte er keinen anderen Eindruck. Er bewegte sich gebückt und schien dabei unter einer großen Last beinahe zusammenzufallen. Als er uns fast erreicht hatte, blieb er stehen. Sein Gesicht sah aus wie ein grauer Fleck.
    »Ach, er ist auch hier«, sagte ich.
    »Du kennst ihn?«
    »Das weißt du doch sicherlich. Bestimmt hat er dir erzählt, wo wir uns getroffen haben. Er hatte eine Katze mitgebracht, die tatsächlich ein kleines Kind angreifen wollte.«
    Brenda Miller nickte. »Stimmt. Goran berichtete mir davon.« Dann lachte sie. »Aber ich weiß auch, daß du nicht allein gewesen bist, Sinclair.«
    Ihr Tonfall hatte mir nicht gefallen. »Moment mal«, sagte ich leise. »Meine Begleiterin hat nichts damit zu tun. Sie ist auch nicht mit mir gekommen.«
    »Ist sie das wirklich nicht?« höhnte die Frau.
    »Was soll das heißen?«
    »Goran hat sie geholt. Sie ist bei uns.« Brenda lachte. »Ja, wir mußten sie aus dem Weg schaffen.«
    Ich hatte es mir fast gedacht, und ich ärgerte mich wahnsinnig darüber, Fay allein im Wagen gelassen zu haben. Wäre sie doch nur weggefahren, so aber hielten die beiden sie noch als Trumpf gegen mich in den Händen.
    »Wo ist sie?«
    Goran fühlte sich angesprochen. Er deutete nach hinten.
    »In einem Käfig?«
    Er nickte.
    »Bei den Katzen!« flüsterte Brenda. »Bei den besonderen. Bei denen, die wir mitgebracht haben.«
    »Wie… wieso mitgebracht?« Allmählich war ich es satt, immer wieder neue Überraschungen zu erleben.
    »Habe ich dir nicht von den Mumien berichtet, die wir in einem großen Grab fanden?«
    »Schon!«
    »Sie sind auch hier. Und es sind keine toten Katzen mehr. Sie leben!« schrie Brenda, »und sie leben allein durch die Kraft der großen Göttin. Jetzt wirst du es sehen!«
    Sie war in ihrem Element und gab Goran ein Zeichen. »Öffne die Türen!« rief sie.
    Ich hatte vor, die Waffe zu ziehen und ihm Einhalt zu gebieten, aber ich dachte auch an Fay Waldon, die von einem Horror in den nächsten geraten war.
    Er brauchte die Tür nicht erst mit der Hand aufzuziehen. Es gab einen Mechanismus, der das erledigte. Er drehte sich auf der Stelle herum und streckte seine Hand nach einem Hebel aus, der seitlich von einem Kasten abstand.
    Den Hebel drückte er nach unten.
    Es dauerte nur einen Moment, bevor die mit Drahtgittern versehenen Türen hoch und nach innen klappten.
    Freie Bahn für die Katzen.
    Und dann kamen sie!
    Auf leisen Pfoten schoben sie sich aus ihren Zellen hervor. Sie jaulten nicht, sie schrieen auch nicht.
    Ich hörte kein Fauchen und auch kein Miauen.
    Nur das leise Tappen der Pfoten erfüllte den Gang. Zu zählen waren sie nicht, aber sie fielen schon allein von ihrer Größe her aus dem Rahmen.
    Nein, das waren keine normalen Katzen. Das mußten Züchtungen für die Göttin sein, die schon einmal tot gewesen waren und nun als Zombie-Katzen diesen Anbau bevölkerten.
    Sie konnten vielleicht einiges, was ungewöhnlich war. Etwas schafften sie nicht.
    Sie sprachen nicht.
    Dennoch hörte ich eine Stimme, und die kam mir bekannt vor.
    »John…«, jammerte Fay Waldon aus dem Hintergrund des Anbaus…
    ***
    Nicht bewegen! trichterte sich Fay ein. Um Himmels willen, nicht bewegen. Wenn du das tust, nehmen das die verdammten Katzen wahrscheinlich als ein Signal des Angriffs oder des Widerstands auf, und dann bist du verloren!
    Fay wunderte sich, wie sehr sie sich noch in der Gewalt hatte. Sie machte Schreckliches durch, und es war auch nicht mit dem zu vergleichen, was sie in der Leichengasse erlebt hatte. Dort hatte sie gewisse Vorgänge noch selbst lenken können, hier wurde sie gelenkt und von anderen Ereignissen überrollt.
    Dazu hörten die großen glatten Katzen mit ebenfalls glatten und auch bösen Gesichtern, in denen die funkelnden Augen ihr ein schlimmes Ende versprachen. Sie umschlichen die Gestalt der auf dem Boden liegenden Frau, und immer dann, wenn sie mit ihren Pfoten den Boden berührten, hörte Brenda ein leises Tappen.
    Sie war auf den Rücken gefallen.

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