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1116 - Der Hexenkelch

1116 - Der Hexenkelch

Titel: 1116 - Der Hexenkelch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich weiß auch nicht, wer mir die Kassette geschickt hat, doch was Sie gleich zu sehen bekommen, das setzt sich nicht aus einer Spinnerei zusammen. Das ist einfach echt und auch so passiert. Ich schwöre es.«
    »Es hat Sie stark beeindruckt, nicht wahr?«
    »Ja«, gab er flüsternd zu. »Das ist der Fall. Seit ich diesen Film gesehen habe, fühle ich mich verfolgt, und ich rechne damit, daß mir das gleiche Schicksal widerfährt wie Justin Corner.«
    »Wer ist das?«
    »Ein Freund.«
    »Um den es geht?«
    »Er ist der Mittelpunkt.«
    »Und der Mann lebt noch?«
    Mit dieser Frage hatte ich Alan hart getroffen. »Das… das… will ich doch hoffen. Auch wenn es nicht den Anschein hat, aber ich bin mir nicht sicher.«
    »Dann lassen Sie den Film mal laufen.«
    Die Kassette war bereits eingelegt. Die Fernbedienung hielt Friedman in der rechten Hand, und Sekunden später erhellte sich der Bildschirm, das heißt, sehr hell wurde er nicht. Eine dunkle Szene zog langsam vor unseren Augen ab.
    Glücklicherweise wurde das einfallende Sonnenlicht durch die Rollo-Lamellen gefiltert, so konnten wir trotz der Dunkelheit alles recht gut erkennen.
    »Ist es Nacht?« fragte ich.
    »Nein. Es ist der Eingang zu einer Höhle. Die Kamera fährt genau hinein. Warten Sie ab.«
    »Aber die Höhle kennen Sie?«
    »Ja, ich bin ihr entkommen.«
    »Ihr Freund nicht?«
    Er starrte mich für einen Moment an. »Sie wissen ja viel, Mr. Sinclair.«
    »Reines Nachdenken.«
    Danach konzentrierte ich mich auf den Film. Der Bildschirm wurde nicht heller. Eine sehr dunkle und schattenhaften Umgebung und schon leicht wolkig, wie von einem Dunstschleier oder Nebelschwaden durchzogen, präsentierte sich uns. Der Nebel war keine Einbildung. Er blieb auch weiterhin und nahm sogar eine grünliche Farbe an, wie von einem geheimnisvollen Licht durchdrungen, dessen Quelle ich allerdings nicht sah.
    Ich wollte unsere Betrachtungen auch nicht stören und stellte deshalb keine Fragen mehr.
    Der Nebel blieb, das seltsame Licht auch, und es nahm noch an Stärke zu. Die Höhle hellte sich auf, als wären mehrere Scheinwerfer auf einmal eingeschaltet worden.
    »Gleich sehen Sie es!« flüsterte Friedman.
    »Ich bin gespannt.«
    Er warf mir einen raschen Blick zu. »Sie werden sich wundern, Mr. Sinclair.«
    »Das kommt in meinem Job des öfteren vor.«
    Alan Friedman schwieg. Er schaute wieder auf den Bildschirm, und ich konzentrierte mich ebenfalls. Das Ende der Höhle zeichnete sich ab, allerdings nicht so, wie ich es erwartet hatte. Nicht normal, denn dort wartete die Überraschung auf uns.
    An der Höhlenwand war ein Mann zu sehen. Durch den grünlichen Nebel sah er aus wie jemand, der leicht über dem Boden schwebt. Das konnte ich nicht glauben. Zudem sah ich auch die eisernen Ringe um seine Handgelenke und auch die Kette, die diese beiden Ringe zusammenhielt.
    Man hatte den Ärmsten angekettet!
    Seine Arme waren in die Höhe gebogen und gespreizt worden. Durch Verbindungsbolzen war die Kette mit dem Fels der Höhle befestigt. Zudem spannten sich die Glieder hinter dem Kopf des Mannes. Es war eine völlig unnatürliche Haltung, die er eingenommen oder zu der man ihn gezwungen hatte.
    Er trug nur eine Hose. Sein Oberkörper war nackt. Ob die Füße in Schuhen steckten, war nicht zu erkennen, da über dem Boden der Nebel waberte.
    Die Kamera war näher an die Gestalt herangefahren, und so sahen wir sie jetzt in einer Großaufnahme. Der Gefesselte war recht kräftig, doch mein Blick galt nicht seinen Muskeln oder seinem Körperbau, sondern der Brust.
    Der Gefesselte war gefoltert worden. Anders konnte ich mir die blutverkrusteten Wunden nicht erklären, die hauptsächlich die linke Brustseite bedeckten.
    »Ist das Justin Corner?«
    »Ja, Mr. Sinclair. Schauen Sie genau hin und sagen Sie mir dann, wie alt sie ihn schätzen?«
    »Keine Ahnung.«
    »Bitte, tun Sie mir den Gefallen.«
    Ich konzentrierte mich jetzt auf das Gesicht des Mannes, das recht gut zu sehen war. Es war sehr hager. Die Haut spannte sich über die Knochen. Die hohe Stirn fiel mir auf und auch die leicht gebogene Nase. Ich sah die Ohren ebenso wie den halb geöffneten Mund und natürlich das graue, schon fast weiße Haar, das auf seinem Kopf wie Eiswolle wuchs. So wie der Mann aussah, konnte er 50 Jahre und älter sein.
    »Nun, Mr. Sinclair?«
    »Da Sie mich schon so fragen, muß ich davon ausgehen, daß er nicht so alt ist, wie er aussieht.« Ich tat Friedman trotzdem den Gefallen.
    »Ist er zwischen

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