1117 - Das Gedankenmonster
ausgesetzt werden.
„Wir stürmen jetzt die Transmitterstation", meldete Deighton. „Bis gleich!"
„Hoffentlich lebt Homer noch", sagte Tifflor bedrückt.
„Warum nicht?" fragte Bully verwundert.
„Sein Mentalabdruck wurde nicht erfaßt." Tiffs Augen weiteten sich. „Sollte das etwa bedeuten, daß seine mentalen Energien in den Sektor Projektionserde abgestrahlt werden,?"
„Das muß es wohl", gab Bully zurück.
Deightons Abbild erschien wieder auf dem Schirm. Sein Gesicht war verschwitzt, aber er lächelte.
„Hallo! Homer ist in Sicherheit. Zwar noch etwas benommen, aber offenbar gesund."
„Gott sei Dank!" flüsterte Bully. Laut sagte er: „Komm so schnell wie möglich mit ihm hierher, Gal! Habt ihr diese Fanatiker erwischt?"
„Ja, aber sie sind in einem seltsamen Zustand", antwortete Deighton. „Sie sind nicht tot, zeigen aber keine Aktivitäten des Zentralnervensystems, wie der Mediker unserer Gruppe es ausdrückte."
„Bringt sie mit und liefert sie in der Hanseklinik ab!" entschied Bully. Er erschauderte.
„Deine Beschreibung erinnert mich an etwas. So ähnlich war es damals mit Ernst Ellerts Körper. Na, ja, aber wirklich nur so ähnlich."
„Wir kommen", sagte Deighton.
Tifflor seufzte.
„Ernst Ellert wird wohl nicht noch in letzter Sekunde auftauchen. Aber wer weiß, ob er allein bewirken könnte, daß aus dem ungeordneten Plasma eine Projektionserde mit einem Projektionsmond wird! Wenigstens dürfen wir darauf hoffen, daß nach der Vernichtung des Plasmas die paranormale Disharmonie abklingt. Damit steigen unsere Aussichten, Merg Coolafe und damit Ellert aufzuspüren."
„Ich habe die Belüftung und den Verschluß der Transmitter im Sektor Zweiterde aufgehoben", erklärte NATHAN. „Der Abstieg befindet sich in seiner letzten Phase und wird in einer Minute, vierzehn Sekunden mit der Kollision der Transmitter mit dem Plasma beendet. Genau um diese Zeit strahle ich über Hyperkom den Zündimpuls aus. Die Schiffe des Verbands Sektor Projektionserde werden zum gleichen Zeitpunkt Fahrt aufnehmen."
Bully schluckte.
„Ich werde den Finger zum richtigen Zeitpunkt auf der Schaltleiste haben, NATHAN", sagte er mit belegter Stimme.
Er aktivierte erneut seinen Armband-Telekom und wies das Bombenkommando an, die Arkonbomben scharfzumachen und in einer Minute durch die Transmitter zu schicken - aber keine Sekunde später, denn bis zum Zünden würde dann nur noch drei Sekunden Zeit sein.
Tifflor befahl inzwischen den beiden Robotern, die unverändert neben dem Kontrollpunkt schwebten, den Energieschirm zu deaktivieren, der bisher eine Berührung der roten Sensorleiste verhindert hatte.
Während die letzten Sekunden verstrichen, senkte sich Bulls Hand langsam auf die Sensorleiste herab.
„Alle Arkonbomben sind in den Empfangstransmittern rematerialisiert!" meldete NATHAN mit unbeteiligter Stimme. „Zündimpuls - jetzt!"
Bulls Hand zuckte vor der Sensorleiste zurück, als wäre sie eine stoßbereite Klapperschlange, als ein Visiphonmelder summte und der entsprechende Bildschirm hektisch zu blinken begann.
„Warum zögerst du?" fragte NATHAN.
„Alphameldung!" gab Bully zurück und aktivierte das Visiphon mittels Blickschaltung.
Er schnappte nach Luft, als auf dem Bildschirm das Abbild Merg-Coolafes erschien.
„Energieschirm reaktivieren!" schrie er schließlich den beiden Robotern zu. „NATHAN!
Zündimpuls stoppen! Ernst! Ernst?"
Ellert-Coolafe lächelte beruhigend.
„Ich bin es wirklich, Freunde - und, wie ich hörte, kam ich gerade noch rechtzeitig."
Bully schüttelte sich, denn ihn fror plötzlich.
„Das wollen wir hoffen, Ernst. Zwar haben Tiff und ich keinen Zündimpuls gegeben, aber einige hundert scharfe Arkonbomben sind vor wenigen Sekunden in den Transmittern von Sektor Projektionserde rematerialisiert - und die Transmitter haben Kontakt mit dem Plasma."
„Die Arkonbomben wurden nicht gezündet", erklärte NATHAN. „Dazu wäre außer meinem euer Zündimpuls notwendig gewesen - und ihr habt ihn ja nicht gegeben."
„Es hätte ja sein können, daß eine Reaktion des Plasmas zur Zündung der Bomben führte", meinte Bull. „Außerdem war mein Finger nur Millimeter von der Sensorleiste entfernt."
„Kümmert euch bitte um Ernst Ellert!" sagte NATHAN sachlich.
„Wo bist du?" erkundigte sich Cliff.
Ellert-Coolafe erklärte es..
„Wir blasen sofort einen Gleiter voll heiße Luft und schicken ihn zu dir", versicherte Bully mit gewohntem schnoddrigen Eifer und
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