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1117 - Das Gedankenmonster

Titel: 1117 - Das Gedankenmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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würden, daß das Plasma sich gegen seine Vernichtung wehrte. Sie würden Mittel und Wege finden, es dennoch zu vernichten. Sobald ihnen klar wurde, daß es sich nicht um ein denkendes Individuum mit eigenem Bewußtsein handelte, sondern daß die Zusammenballung fehlerhaft manifestierter mentaler Energien nur instinktiv reagierte, würden sie eine List ausarbeiten.
    Wenn das Plasma aber erst einmal vernichtet war, würde Vishna freie Hand haben, sobald sie sich dem Solsystem zuwandte. Vielleicht konnte die Menschheit noch einmal die Kraft zu einem zweiten Versuch von Millionen Menschen aufbringen - aber ES wahrscheinlich nicht. Das Kollektivwesen mußte sich beim ersten Versuch verausgabt haben und würde angesichts der zahlreichen anderen Probleme, auf die es sich gleichzeitig konzentrieren mußte und von denen die Menschheit kaum etwas ahnte, nicht noch einmal ein so großes Maß von Energie aufbringen, um Projekt Zweiterde zu wiederholen.
    Ellert-Coolafe sprang auf und ballte in hilflosem Zorn die Fäuste.
    Er mußte unbedingt Kontakt mit Bull oder Tifflor aufnehmen - und das so schnell wie möglich -, damit die Vernichtung des Plasmas verhindert wurde. Statt dessen saß er im Tropengarten eines Hotels fest, belagert von einer Menge, die ihn wegen eines Verbrechens in ihre Finger kriegen wollte, das er gar nicht begangen hatte.
    Aber woher sollten diese Leute das wissen! Und wie sollte er ihnen klarmachen, was wirklich geschehen war! Niemand würde ihm die Geschichte mit den beiden Bewußtseinen glauben.
    Doch wenigstens versuchen mußte er es.
    Er schaltete noch einmal das Interkom-System ein.
    Diesmal tauchte auf dem Bildschirm das Abbild eines bärtigen Springers auf.
    „Ich stelle mich freiwillig", sagte Ellert-Coolafe, bevor der Springer reden konnte. „Holt jemanden vom Ordnungsdienst, dann öffne ich die Tür!"
    Der Springer lachte dröhnend.
    „Ja, damit du in einem Rehabilitationszentrum dick und fett wirst und dich über uns lustig machst. Daraus wird nichts. Dein zweites Verbrechen wurde inzwischen ebenfalls entdeckt. Du bist ein Scheusal, ein kaltblütiger Killer. Auf jedem Springerschiff würdest du ohne Raumanzug durch eine Schleuse wandern. Wir sind hier zwar nicht auf einem Schiff, aber die Terraner hier sind noch entschlossener als wir Springer, dich nicht davonkommen zu lassen. Du hast etwas getan, was sie kaum noch kennen. Ob du freiwillig herauskommst oder ob wir dich holen müssen; von dir wird in jedem Fall nicht genug übrigbleiben, um in einem Reha-Zentrum verhätschelt zu werden."
    „Das wäre Lynchjustiz!" protestierte Ellert-Coolafe.
    „Wie du es nennst, ist uns egal", erwiderte der Springer.
    Ellert-Coolafe unterbrach die Verbindung. Durch die Glassitwand der Schaltkabine fiel sein Blick auf die Strahlwaffe, die noch dort auf dem Boden lag, wo er zusammengebrochen war.
    Wenn er Merg Coolafe wäre, würde er keine Bedenken haben, sich den Weg freizuschießen. Aber diese Überlegung war überflüssig. Er war nicht Merg Coolafe, und die Waffe, die er der Akonin abgenommen hatte, war ein kleiner Impulsstrahler, der sich nicht auf Lähmwirkung oder Betäubung umstellen ließ. Er konnte noch nicht einmal auf so weite Fächerung gestellt werden, daß er wegen der Streuung nicht tödlich wirkte.
    Er schüttelte den Kopf.
    Stünden da draußen zwei oder drei Leute, die ihm aus rationalen Gründen ans Leder wollten - falls man solche Gründe überhaupt rational nennen konnte -, dann hätte er sie durch ein paar Strahlschüsse vor die Füße und über die Köpfe vertreiben können. Aber eine bis zur Hysterie aufgebrachte Menge würde sich davon nicht beeindrucken lassen. Er würde einige Leute töten müssen, damit der Schock den Überlebenden ihren Selbsterhaltungstrieb zurückgab.
    Nein, das ging nicht.
    Selbst, wenn er es sich vornahm, weil er sich sagte, daß einige Tote überhaupt nichts im Vergleich zu dem seien, was der Menschheit bevorstünde, wenn das Plasma vernichtet wurde und Vishna deshalb nicht getäuscht werden konnte - er würde es nicht ausführen können.
    Und auch die Alternative, nämlich dem Bewußtsein Mergs diesen Körper zu überlassen, weil Merg diese Skrupel nicht kannte, war unbrauchbar. Sie wäre nur eine Verlagerung der Verantwortung für die Ausführung der Tat gewesen, für deren Planung er so oder so die Verantwortung trug.
    Die Lage war ausweglos.
     
    *
     
    Das Bewußtsein Merg Coolafes witterte Morgenluft.
    Zwar hatte es nur mitbekommen, was gesprochen und

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