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1119 - Gestrandet unter blauer Sonne

Titel: 1119 - Gestrandet unter blauer Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war.
    Nein, sagte er sich. In der Zwischenzeit würden sie mit allen Kräften versuchen, für die BASIS und somit für die unzähligen verschollenen Schiffe der Galaktischen Flotte tätig zu werden.
    Die Flugaggregate der Raumanzüge arbeiteten mit der erwarteten Zuverlässigkeit. Der Wald, der zur linken Hand der drei Terraner vorbeizog, roch frisch und feucht. Ab und zu sahen die Eindringlinge, die in etwa fünfzig Metern Höhe flogen, kleine Rudel hirschähnlicher Tiere mit braungelbem Fell und spitzen Hörnern. Es war nicht deutlich zu erkennen, ob das Wild drei Beinpaare besaß oder nur zwei; beim geringsten Anzeichen einer Störung verschwanden die Tiere zwischen den Büschen. Über der Landschaft spannte sich ein hellblauer, fast weißer Himmel mit wenigen langgezogenen Wolken, die vom Wind nach Osten getrieben wurden. Die Riesensonne bildete einen Kreis unerträglicher Helligkeit zwischen dem Morgen und der Mittagsposition.
    Roi drückte am Gürtel eine Taste und fragte in das Kragenmikrophon: „Gelja? Maris? Alles in Ordnung?" Die kühle Luft des Planeten schlug ihnen entgegen und ließ ihr Haar flattern. Es war ein zusätzlicher Eindruck, der die Terraner beruhigte und hoffnungsfroh stimmte.
    „Ja. Rechts vorn, die erste Siedlung."
    „Ich sehe sie", gab Danton zurück. „Wirkt recht archaisch."
    Der Waldrand bildete nicht etwa eine gerade Linie, sondern zerfaserte in unzählige Ausläufer und tief zurückspringende Bögen. Die Anzahl der bearbeiteten Felder nahm zu.
    Die Terraner sahen jetzt kleine Herden von sechsbeinigen Tieren, die entfernt an Rinder erinnerten. Vogelschwärme sammelten sich zwischen dein Wald und den Ausläufern seltsamer Mauern. Die Anlagen bestanden aus wuchtigen Baumstämmen, die dicht nebeneinander in die Erde gerammt waren. Sie wirkten wie Palisadenzäune für Giganten, hinter denen das Erdreich aufgeschüttet und von großen Bäumen bewachsen war.
    Maris Zara gab eine kurze Schilderung und eine Positionsangabe an das Lager durch und erhielt eine Bestätigung.
    „Der Planet", sagte Gelja nach einigen Kilometern, „ist nicht die Falle, Roi."
    „Das meine ich auch", murmelte Danton und nickte vor sich hin. „Die Falle ist das Schiff in der Sonne."
    „Vermutlich haben die Eingeborenen keine Ahnung davon, was über ihren Köpfen passiert", fuhr Dan fort. „Es ist eine bäuerliche Kultur. Ich bin neugierig, wie sie aussehen."
    „Zuerst das Wrack!" schränkte Danton ein. „Keine überflüssigen Abstecher."
    Rechts von ihnen erstreckte sich ein Dorf. Die Behausungen bestanden ausnahmslos aus dicken Holzbohlen und Stämmen, die geschickt zwischen einzelnen Felsen angebracht waren. Dicke Schichten aus Gras lagen auf den Dächern. Jeder Teil der Anlagen, aus denen schmale Wege hinausführten, wirkte, als müsse er wütenden Angriffen schwer gerüsteter Krieger standhalten.
    „Die Siedlung scheint sich auf Belagerungen eingerichtet zu haben", kommentierte Gelja. „Wehrgänge, Überdachungen, Mauern und Wälle von wuchtigen Ausmaßen. Aber alles scheint friedlich zu sein."
    „Mich interessiert der Umstand, daß die beiden abgeschossenen Schiffe offensichtlich auf die Eingeborenen keinen Eindruck gemacht haben", schränkte Danton ein. „Sie arbeiten, als sei nichts geschehen."
    Auf den Feldern und innerhalb der wuchtigen Wallanlagen, die alle einen düsteren, barbarischen Eindruck machten, arbeiteten kleine, dunkelhäutige Gestalten, die auf den ersten Blick durchaus humanoid aussahen. Sie schienen großen Fleiß zu entwickeln, besaßen aber wenig System.
    „Vielleicht sind sie so primitiv", meinte Gelja Dan nach weiteren Beobachtungen, „daß sie diese Vorkommnisse gar nicht registrierten?"
    „Auch das ist möglich."
    Die drei Raumfahrer schwebten auf ein Zeichen Dantons höher hinauf und verließen den Schutz des Waldrands. Nur einige große Vögel folgten ihnen neugierig. Als die Aggregate die Männer mehr als fünfzehnhundert Meter hoch getragen hatten, sahen sie die ersten Spuren der langgezogenen Rauchwolken, die aus dem fremden Wrack aufstiegen.
    „Dorthin! Und ohne Umwege!" sagte Roi, schloß seinen Raumanzug und setzte die Geschwindigkeit hinauf.
    Nach dreißig Minuten direkten Fluges sahen sie das Wrack unmittelbar schräg unter sich. Die glühenden Stellen, die Dunraven gesehen hatte, waren inzwischen abgekühlt.
    Nur an zwei Stellen drückte der Wind, der durch die riesigen Löcher des weißen Rumpfes fegte, noch schwarzen Rauch aus den gegenüberliegenden

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