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1119 - Gestrandet unter blauer Sonne

Titel: 1119 - Gestrandet unter blauer Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entfernt, ziemlich im Zentrum einer großen Ebene.
    Wie sieht es in Port OMEN aus?"
    Er machte eine umfassende Geste, die das gesamte Lager umfaßte. Gegen einen Beobachter aus dem Orbit oder aus der Luft war das improvisierte Lager gut geschützt.
    Einige Männer schachteten hinter der ersten Baumreihe schmale Gräber aus. Überall wurde gearbeitet. Die Raumfahrer bekämpften ihren Schock mit Tätigkeit und versuchten, ihre Trauer auf sinnvolle Weise zu verinnerlichen. Die Leichtverletzten waren hervorragend versorgt worden, in den Lazarettzelten kümmerten sich Mediziner und Medorobots um die Schwerverletzten.
    Roi Danton zog einige Säume seines Raumanzugs auf und ließ langsam seinen Blick über das Lager gehen. Schließlich wandte er sich an Dunraven und sagte: „Bist du einverstanden? Ich kümmere mich um die Aufklärung, und du hast die Verantwortung über Port OMEN?"
    „Irgend jemand muß die miesen Jobs schließlich übernehmen", brummte Dunraven.
    „Von mir aus."
    „Wenn du hier in diesem idyllischen Winkel nicht gut schlafen kannst", meinte Danton, „dann ist dein Gewissen daran schuld."
    „Vermutlich. Vorausgesetzt, daß das Aufklärungsteam ununterbrochen mit dem Lager in Funkverbindung bleibt. Ich nehme an, du gehst nicht allein?"
    „Nein. Ich nehme mindestens zwei Begleiter mit. Aber zuerst kümmern wir uns um das Lager."
    „Und um einige Dutzend Fragen, die seit dem Einflug in dieses verdammte System aufgetreten sind."
    Sharno Dunraven fand einen freien Platz in einem Zweimann-Iglu, zog den Raumanzug aus und versorgte sich, so gut es ging. Aus den Vorräten suchte er sich eine Bifunktionswaffe, ein tragbares Funkgerät und wünschte sich, auch zwischen all den Bruchstücken etwas zu finden, das seine Fragen beantwortete. Nachdenklich, die Unterlippe zwischen den Zähnen und eine Hand im Gürtel, kam er aus dem halbrunden Eingang des Iglus. Zwanzig Meter weiter rechts, zwischen den knorrigen Wurzeln, sah er den Piloten und den Kommandanten, die auf einer Bahre einen der Toten zu den offenen Gräbern trugen.
    „Wir sitzen in der Falle", murmelte er. „Viel Vergnügen, Roi."
    Dunraven entschloß sich, nach Funkfachleuten und geschickten Spezialisten zu suchen.
    Sie sollten jeden Raum des Schiffes untersuchen und herausfinden, ob nicht doch noch aus irgendwelchen Einzelteilen ein Hyperfunkgerät zusammenzubasteln war.
     
    *
     
    Maris Zara hob sein Handgelenk, starrte die Digitalziffern an und sagte knapp: „Laut Dunraven und unseren astrogatorischen Fachleuten haben wir noch knapp neun Stunden Helligkeit vor uns."
    „Das sollte genügen", antwortete Danton, „um einen groben Überblick zu bekommen.
    Funkgeräte klar?"
    „Klar. Dunraven und Kommandant Wangh bleiben auf Empfang."
    „Gut. Wir fliegen den Waldrand entlang, schauen uns die hölzernen Burgen an und versuchen, das andere Wrack genauer anzusehen."
    „Jeder Eindruck bisher, vom Überfall angefangen", sagte Gelja Dan knapp, „war weniger als flüchtig."
    Beide Männer hatten sich spontan bei Dantons Aufruf gemeldet. Sie waren so gut wie möglich ausgerüstet und verzichteten darauf, einen Gleiter zu benutzen. Er würde ihnen hinderlich sein, wenn sie versuchten, unbemerkt Erkundigungen durchzuführen. Roi wußte, daß die Raumfahrer im Lager so sicher wie irgend möglich waren. Sein selbstgestellter Auftrag war wichtig: Was bedeutete das Wrack, wer hatte es abgeschossen, und würden die Bewohner dieser Welt den Terranern die Landung gestatten?
    „In Ordnung", sagte er schließlich. „Eine Stunde für den Rückflug, dann bleiben acht Stunden für einen ersten Rundblick."
    Nacheinander packten sie die Steuerung der Flugaggregate, stiegen auf und schwebten in einer auseinandergezogenen Linie entlang des Waldrands nach Westen. Danton und seine Begleiter hatten sich die grob gezeichnete Landkarte in allen Einzelheiten genau eingeprägt.
    Roi dachte schweigend darüber nach, was er besser oder anders hätte machen sollen.
    Er verhielt sich seinem Auftrag gemäß. Konnte er wichtigere Aufgaben finden? Gab es vordringlichere Dinge? Während seine Augen jeden Handbreit des Geländes absuchten, während sein Verstand jede einzelne Information aufnahm und selbständig verarbeitete, ging er Schritt um Schritt die Ereignisse der letzten Stunden durch. Er glaubte nicht daran, daß die Lage der OMEN-Besatzung hoffnungslos war - Perry würde mit der BASIS nach ihnen suchen, zumal er wußte, in welchem Sonnensystem die OMEN verschollen

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