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1119 - Gestrandet unter blauer Sonne

Titel: 1119 - Gestrandet unter blauer Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Boden zittern oder das glühende Gestein aus den Felsen tief unter den Füßen hervorbrechen ließen. Lodernde Streifen zwischen den Nachtfeuern oder die Flut, die den Fluß elf mal mehr ansteigen ließ. Solche Zeichen suchte er. Er konnte sie nicht finden. Nicht heute.
    Er tastete nach den kantigen Klingen seiner Kampfkornu.
    „Wir warten!" wiederholte er. „Ich spüre die Unruhe, ich rieche den Kampf. Ich weiß, daß wir Nomaden gegen die Bauern und Tierschlächter siegen. Aber ich sehe kein Zeichen."
    „Wann kämpfen wir?" wollte Te'Larmo wissen. Er riß am Zügel, und scharfe Eisen bohrten sich ins Fleisch des Mborra. Der Lenkstock schlug hart gegen die Stelle des Halses, an der das Fell weggebrannt war. Das Tier grunzte drohend tief in der Kehle und wandte den Schädel. Das Hörn auf der Herzseite entwurzelte einen jungen Baum. Die harten Hufe hinterließen tiefe Abdrücke, als der Tiergigant mit den drei Spähern wieder auf dem lehmigen Pfad zurücktappte. Je schneller sich seine sechs Gliedmaßen bewegten, desto ruhiger saßen die Nachtmänner in den Sätteln aus Holz und Leder. Leise klirrten die Eisenteile ihrer Waffen.
    „Wir kämpfen, wenn das Zeichen erscheint", antwortete Marr'Gollg endlich. „Heute ist nicht der richtige Tag."
    Als sich die Büsche und Äste hinter den Spähern geschlossen hatten, schob sich der oberste Rand von Tagesfeuer über den Horizont. Die Landschaft verwandelte sich in ein Muster aus leuchtenden Nebeln, langen Schatten und Hügeln, auf denen die Bauwerke der Tagleute standen, der seßhaften Hirjymen.
     
    2.
     
    Roi Danton stützte sein Kinn in die Hand und hörte schweigend zu, was der Mann mit dem kurzen Haar und den auffälligen Stiefeln zu sagen hatte.
    „Es kann schließlich niemand leugnen, daß unsere BASIS mittlerweile ein höchst gefährdetes Raumschiff ist."
    Die Stimme Dunravens klang sarkastisch. Falls er dies beabsichtigt hatte, prallte die verschärfte Ironie an Perry Rhodan ohne sichtbare Wirkung ab.
    „Mit dieser Gefährdung", erwiderte Rhodan, „könnten wir noch eine Weile verhältnismäßig ruhig leben."
    „Wenn es nicht die Unterlagen geben würde, die uns Meister Callamon dankenswerterweise gebracht hat..."
    Sharno Dunraven grinste flüchtig. Die Suche nach einem festen Stützpunkt für die BASIS war jetzt, Anfang August 426 NGZ, immerhin heftigstes Gesprächsthema an Bord.
    Er selbst gehörte zu den wenigen Frauen und Männern, die vorläufig noch ein wenig mehr Informationen besaßen. Außerdem verfolgte er mit seinem Vorgehen einen bestimmten Zweck.
    Die drei Männer befanden sich in einem Nebenraum der Ortungszentrale. Die BASIS auf ihrer seltsamen Irrfahrt durch M82 befand sich nun in einem Gebiet des Weltalls, das offensichtlich keinerlei Besonderheiten aufwies. Dieser Umstand konnte sich jedoch erfahrungsgemäß bald ändern; die Gefahren gingen gegenwärtig von der Endlosen Armada aus. Schließlich meldete sich Roi Danton zu Wort.
    „Wie weit sind die Informationen selbst für mich zu begreifen?" fragte er. Dunraven begriff, daß er den entscheidenden Punkt erreicht hatte. Seine Finger tippten auf der Tastatur einige Kodebefehle. Mehrere Bildschirme schalteten sich ein.
    „Callamon brachte uns das Äquivalent eines Flugschreibers, den Programmierteil des Datensammelschiffs", erklärte Dunraven. „Glücklicherweise verfügt unsere Ortungsabteilung über die exakten Koordinaten jenes Planeten, auf dem das Sammelschiff abgestürzt ist. Mit dem Bezugspunkt, den die extreme Hitzewelt darstellt, konnten wir ohne wirkliche Schwierigkeiten ein System entwickeln, nach dem eine exakte Kursplanung ein Kinderspiel wurde."
    „Das Schwierigste war vermutlich die Umsetzung in unsere Terminologie", sagte Danton.
    „Die Computer schafften es spielend", meinte Dunraven. Über die Monitoren glitten Sterne, Konstellationen und die Bilder des stellaren Hintergrundes mitsamt der gewaltigen Ansammlung von Raumschiffen der Armada. Meßlinien, Buchstabengruppen und Zahlenkolonnen tauchten auf und verschwanden: Während die Männer die Informationen verarbeiteten, wiederholte Rhodan seine Gedanken.
    „Ich möchte so bald wie möglich einen festen Stützpunkt für die BASIS finden. Unter allen Umständen!"
    Daß die Lage der BASIS, ganz zu schweigen von den verschwundenen Schiffen der Galaktischen Flotte, immer bedrohlicher geworden war, stand fest. Dunraven sagte ohne jede Spur von Ironie: „Die Kommandanten vieler Beiboote sind genau derselben Auffassung.

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