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113 - Bote der Nacht

113 - Bote der Nacht

Titel: 113 - Bote der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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er ließ sich damit noch Zeit.
    Kayba kam zu ihm. Er glühte noch. »Soll ich ihn töten, Herr?«
    fragte er rauh.
    »Ich werde nicht um Schonung bitten!« sagte der Mumienkönig und hob stolz sein gekröntes Haupt. »Tötet mich! Ihr habt mich besiegt…«
    »Du wirst sterben, wann ich es will!« knurrte Frank Esslin.
    »Warum zögerst du?« fragte Ledagh. »Willst du warten, bis ich mich erholt habe?«
    »Du kannst mir nicht mehr gefährlich werden. Ich kenne die Art deines Zaubers, habe mich darauf eingestellt«, sagte der Söldner der Hölle. »Wie ist dein Name?«
    »Ich heiße Ledagh«, antwortete der Dürre.
    »Ledagh, der Mumienkönig«, sagte Kayba plötzlich.
    »Du hast schon von ihm gehört?« fragte Frank Esslin.
    »Ja. Er hat kein Volk mehr, über das er herrschen kann, von seiner Dynastie ist er der Letzte. Er würde gern sterben, sehnt sich nach dem Tod, doch der Zauber hält ihn am Leben. Wie ein Selbstmörder stürzt er sich in jeden Kampf, hoffend, daß eine Kraft stärker ist als sein Zauber. Wenn du ihn tötest, tust du ihm einen Gefallen.«
    Esslin grinste. »Will ich das?«
    »Es würde ihm nicht einfallen, um Schonung zu bitten«, sagte Kayba. »Viel eher würde er dich anflehen, ihn zu vernichten.«
    »Es ist also die größere Strafe für ihn, wenn ich ihn am Leben lasse«, sagte Frank Esslin.
    »Unbedingt.«
    »Nun, dann werde ich Milde walten lassen und dich nicht mit dem Tod dafür bestrafen, daß du es gewagt hast, mich anzugreifen, Ledagh.«
    Der Mumienkönig knirschte. »Wenn du mir mein Leben läßt, bist du keinen Augenblick mehr sicher. Ich werde dich wieder angreifen, und beim zweitenmal gelingt es mir vielleicht, dich zu besiegen.«
    »Ich habe dich unter Kontrolle«, behauptete Frank Esslin.
    »Merkst du es nicht?«
    »Du mußt mich töten!« schrie Ledagh. »Ihr habt kein Recht, mir den Tod zu verweigern!«
    »Wir können mit dir anstellen, was wir wollen«, sagte Frank Esslin. »Die Entscheidung, ob du stirbst oder am Leben bleibst, liegt bei uns.«
    »Noch nie habe ich einen Kampf verloren. Zum erstenmal unterlag ich einem Gegner. Du hast die Möglichkeit, mich auszulö- schen. Warum nützt du sie nicht?«
    »Vielleicht bist du mir lebend von Nutzen.«
    »Kaum jemand kennt Coor besser als er«, behauptete Kayba.
    »Siehst du, das ist schon ein Vorzug von dir, den ich schätze«, sagte der Söldner der Hölle.
    »Ich will sterben«, jammerte Ledagh. »Ich bin des Lebens müde. Gib mir den Frieden.«
    »Ich wüßte nicht, warum ich das tun sollte, nach dem, was du getan hast«, sagte Frank Esslin. »Wenn du dich so gut auf Coor auskennst, ist dir sicher der Name Rheccman bekannt. Wir wollen zu ihm. Du wirst die Ehre haben, uns dorthin zu begleiten. Warum darfst du eigentlich nicht sterben?«
    »Ich wurde verflucht«, sagte Ledagh.
    »Von wem?« wollte Frank Esslin wissen.
    »Von Honk, dem Hexer. Es kam damals zu einem Machtkampf zwischen ihm und mir. Er wollte sich auf meinen Thron setzen und an meiner Stelle herrschen. Da nahm ich ihn gefangen und ließ ihn verbrennen. Aus den Flammen heraus gellte mir sein Fluch entgegen: Niemals sollte ich den Tod finden, als König ohne Volk sollte ich durch diese Welt ziehen, nutzlos, stets auf der Suche nach dem Ende, das Honks Zauber immer verhindern würde.«
    »Wie schade«, sagte Frank Esslin spöttisch. »Nun bist du endlich an jemanden geraten, der den Zauber brechen konnte, und er gibt dir nicht, wonach du dich so sehr sehnst.«
    »Ihr wollt zu Rheccman?« fragte Ledagh.
    »Das sagte ich«, gab der Söldner der Hölle zurück.
    »Ihr befindet euch auf dem falschen Weg«, behauptete der Mumienkönig.
    Frank Esslin warf Kayba einen durchdringenden Blick zu. Was hatte das zu bedeuten? Wollte ihn der Lava-Dämon in die Irre führen?
    »Er lügt, Herr!« beeilte sich Kayba zu sagen. »Ich kenne den Weg zu Rheccman genau.«
    »Also wer von euch beiden sagt jetzt nicht die Wahrheit?« fragte Frank Esslin mißtrauisch.
    »Du hast mir das Leben gerettet. Ich bin dein Diener«, sagte Kayba unterwürfig. »Ich würde niemals die Unwahrheit sagen.«
    »Ihr wißt nicht, was ich erfahren habe«, sagte Ledagh.
    »Laß hören, was du weißt«, verlangte Frank Esslin.
    »Ich werde dir mein Wissen verkaufen«, sagte der Mumienkönig.
    »Den Preis kennst du: meinen Tod!«
    Kayba ballte die Fäuste. »Du stellst meinem Herrn keine Bedingungen!« herrschte er den Dürren an.
    »Laß ihn«, sagte der Söldner der Hölle. »Ich bin bereit, dieses

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