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1140 - Der Eindringling

Titel: 1140 - Der Eindringling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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versetzte ihn in Schrecken: Vor ihm lag eine Bucht, vor deren felsiger Begrenzung einige halbzerfallene Kuppeln und Sendemasten aufragten. Und zwischen diesen Bauwerken flimmerte es, als geisterten Dutzende von Schatten dort herum.
    In heillosem Entsetzen tauchte Grek 336 unter und schoß mit voller Wucht in den weichen Schlamm hinein. Noch während er tauchte, wurde ihm klar, daß er sich geirrt hatte: Dort drüben gab es keine Schatten. Die Sonnenwärme hatte die Luft in der engen Bucht zum Flimmern gebracht. Offenbar waren seine Nerven doch reichlich mitgenommen. Wäre das nicht der Fall gewesen, dann hätte er ganz gewiß auch rechtzeitig den metallenen Gegenstand entdeckt, der im Schlick vergraben lag, und sich vorsichtiger an ihn herangemacht.
    Aber zu solchen Überlegungen war es zu spät, denn die Treibmine explodierte bereits.
    Niemand hätte auf Anhieb sagen können, wie lange dieses Ding schon dort herumlag - auf jeden Fall war es uralt. Das änderte nichts an der Tatsache, daß es noch immer funktionierte. Grek 336 befand sich im Zentrum der Explosion.
    Sein Yrton-Kokon war derartigen Belastungen selbstverständlich gewachsen, aber die organischen Bestandteile des Fundamentalisten, besonders sein Gehirn, wurden so heftig durchgeschüttelt, daß Grek 336 das Bewußtsein verlor. Er wurde an die Oberfläche getrieben, eine sanfte Strömung nahm sich seiner an. und so schaukelte er mit den Wellen davon, um irgendwo an Land getrieben zu werden ...
     
    *
     
    Der sechzehnte November des Jahres 426 NGZ begann in diesem südlichen Abschnitt der Ostküste von Australien mit einem traumhaft schönen Sonnenaufgang - obwohl es sich nur um eine der Kunstsonnen handelte. Die Zahl derer, die das in dem kleinen Städtchen Melville mitbekamen, war mit Sicherheit sehr klein. Als Hurt Gassner vor die Haustür trat und prüfend zu dem glasklaren Himmel hinaufsah, waren zwischen den Häusern am Fuß des Hügels nur ein paar Maschinen unterwegs, Roboter, die die Straßen reinigten und ähnliche Aufgaben zu erfüllen hatten. In Tinas Erdbeerbeeten balgten sich ein paar Opossums, als wollten sie schon jetzt Anspruch auf die Ernte erheben, und auf dem obersten Ast des alten Pfefferbaums saßen ein paar Regenpfeifer und schrieen zum Steinerweichen.
    „Gebt euch keine Mühe!" teilte Hurt ihnen mit. „Heute bleibt das Wetter schön. NATHAN hat's versprochen - und auf den ist mehr Verlaß als auf euch."
    Die Regenpfeifer schrieen höhnisch und flogen davon. Hurt sah ihnen amüsiert nach.
    Tina behauptete steif und fest, daß diese Vögel imstande waren, den Menschen Unglück zu bringen. Hurt wünschte sich, sie hätte an diesem herrlichen Frühsommermorgen aus den Federn gefunden - wer konnte an so einem Morgen einen harmlosen Vogel für ein schlechtes Omen halten? Ringsherum blühte und grünte es, die Hecke aus Lampenputzerbüschen verströmte ihre seltsamen Gerüche, und aus dem Eukalyptushain jenseits des Zaunes wehten aromatische Düfte herüber. Es war einer von jenen Tagen, an denen man den Zeitdamm und Vishna und alle sonstigen Probleme selbst dann vergessen konnte, wenn man mehr davon wußte, als es bei Hurt Gassner der Fall war.
    Vor allem aber war es ein Morgen, an dem es ein Vergnügen war, am Strand entlangzuwandern und nach den angeschwemmten Schalen von Muscheln und Schnecken zu suchen.
    Hurt kehrte in die Wohnküche zurück und briet sich eine Portion Spiegeleier mit Speck.
    Er hätte die Zubereitung des Frühstücks auch den Automaten überlassen können, wie Tina es gewöhnlich tat, aber er war an diesem Morgen nicht dazu aufgelegt. Er hätte warten müssen, und um sich die Zeit zu vertreiben, hätte er sich die neuesten Nachrichten angesehen - und sich höchst wahrscheinlich diesen wundervollen Morgen dadurch gründlich verdorben.
    Abgesehen davon war der Geruch von Eiern und Speck ein zuverlässiges Weckmittel für Sim. Der alte Airedaleterrier war, schon halb lahm und fast erblindet, und Hurt war überzeugt davon, daß Sim selbst eine tonnenschwere Seekuh nicht mehr gewittert hätte - aber auf Eier mit Speck reagierte er genauso heftig wie die Opossums auf Tinas Erdbeeren. Während Tina Jahr für Jahr einen hoffnungslosen Kampf um die begehrten Früchte führte, war Hurt in der Lage, Sims Appetit von vornherein einzukalkulieren.
    Natürlich war es nicht das richtige Frühstück für einen Hund. Sid Banks, der Tierarzt von Melville, hatte Hurt das schon oft genug gesagt. Sid Banks war ein junger Mann, noch

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