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1147 - Die Spur zu Ordoban

Titel: 1147 - Die Spur zu Ordoban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und nur an Auserwählte vergeben.
    Deutet das alles nicht darauf hin, daß sie auch eine spezielle Funktion erfüllt?
    Du weißt genau, was Reihumgrün meint. Deinen Geist sollst du öffnen und den Weg, den sonst Ordoban zu seinen Völkern beschreitet, in umgekehrter Richtung gehen. Was gewöhnlichen Armadisten verwehrt bleibt, könnte dir mit Hilfe deiner besonderen Flamme gelingen.
    Doch Ordoban schweigt. Sein Mentalstrom ist längst versiegt, der Kontakt gerissen.
    Welchen Nutzen hätte ein solches Experiment?
    Du antwortest dir selbst: Großen Nutzen oder überhaupt keinen! Ausreden, Vermutungen, Skepsis - nichts entbindet dich von der Verpflichtung, es wenigstens zu versuchen. Es ist eine vage Chance, mehr nicht, aber du wirst sie wahrnehmen müssen.
    Mentalstabilisiert bist du, gewiß. Niemand kann dich beeinflussen, niemand dir seinen Willen aufzwingen. Aber ein Hindernis, den geistigen Block in freier Entscheidung und bei vollem Bewußtsein selbst zu durchbrechen und den Geist zu öffnen für Impulse von außen - ein solches Hindernis gibt es nicht.
    Nein, Atlan, keiner deiner Einwände ist relevant. Jedes Zögern bedeutet nur einen weiteren Aufschub deiner wichtigen Mission.
    Letztlich fällt es dir nicht schwer, dich zu überwinden. Du kennst deine Verantwortung. In zwölftausend Jahren bist du ihr nicht ein einziges Mal ausgewichen.
    Du unterrichtest deine Freunde von dem, was du vorhast, und ziehst dich zurück. Du brauchst Ruhe und Einsamkeit für das Experiment. Nur einen Medo-Robot bittest du vorsichtshalber zu dir. Er soll dich beobachten, deine Reaktionen kontrollieren und eingreifen, sobald du medizinische Hilfe brauchst.
    Die Armadaflamme schwebt über dir. Du lehnst dich zurück, neigst den Kopf nach hinten, um sie anzusehen. Ihr violettes Feuer brennt ruhig und gleichmäßig sanft, und doch wohnt ihm eine unheimliche Kraft inne. Im Zentrum des energetischen Gebildes mündet der Tunnel, über den Ordoban seine psionische Macht transmittiert, bevor sie weiterfließt in das Gehirn des Flammenträgers.
    Du glaubst die Mündung des Tunnels zu erkennen? Optisch ...?
    Narr, der du bist!
    Schließe die Augen und konzentriere dich. Bewahre den Anblick der Flamme in dir, nimm ihren Widerschein auf. Offne deine Sinne!
    Da ist die Mauer, die deinen Geist umschließt und schützt. Vorsichtig lockerst du ihren Zusammenhalt, während du gleichzeitig intensiv an das violette Feuer denkst. Du versuchst, einen mentalen Kontakt herzustellen zwischen dir und der Armadaflamme. Du versinkst in ihrem Glühen. Ihre Glut sinkt über dich.
    Was siehst du?
    Nichts.
    Was hörst du?
    Nichts.
    Was spürst du?
    ORDOBAN ...! ORDOBAN ...!
    Es ist wichtig, jetzt nicht die Nerven zu verlieren.
    Ziehe dich nicht zurück!
    Du hältst die Augen geschlossen und läßt die Kraft des violetten Feuers weiter auf dich wirken. Was du wahrnimmst, ist nur ein vager Eindruck, ein blasses, verschwommenes Gefühl.
    Aber es hat einen Inhalt und eine Definition. Es drückt Qualen aus, Höllenqualen. Der, den du leiden spürst, muß Ordoban sein. Ist er deshalb verstummt?
    Und das Gefühl hat eine Richtung!
    Es strömt nicht von überall her in die Armadaflamme und in deinen Geist. Es kommt durch einen verschlungenen, gewundenen mentalen Korridor direkt vom Armadaherzen.
    Ordoban sendet es, von einem bestimmten, räumlich begrenzten Punkt aus.
    Es zeigt dir den Weg, den du suchst!
    Öffne jetzt die Augen und finde in die Wirklichkeit zurück. Aber gib acht, daß du den Kontakt nicht verlierst.
    Du starrst auf die Armadaflamme, die ruhig über dir verharrt. Sie hat sich nicht verändert. Du beugst dich vor und siehst die vertraute Einrichtung deines privaten Wohnraums. Deine Konzentration läßt nach, als du langsam aufstehst und einige Schritte gehst. Du tastest über ein Möbelstuck, als wolltest du dich vergewissern, daß noch alles gegenständlich und real ist. Ein Symbol auf dem Interkomschirm bedeutet dir, daß dich jemand sprechen möchte. Vermutlich warten sie in der Zentrale auf den Startbefehl.
    Du nickst langsam und horchst in dich hinein. Deine Gedanken sind klar wie immer. Eine Beeinflussung findet auch jetzt, nachdem du die Mentalstabilisierung gelockert hast, nicht statt. Du wirst agieren können, wie du es immer gewohnt warst.
    Nur dieses Gefühl ist noch in dir. Du empfindest es bereits schwächer, weniger dominant, fast unbewußt. Aber es schwindet nicht völlig. Mehr und mehr wird es zurücktreten und dich schließlich wie ein

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