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1147 - Die Spur zu Ordoban

Titel: 1147 - Die Spur zu Ordoban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Visionen des Arkoniden anzugleichen ...?
     
    *
     
    Bis jetzt war die Reise durchaus angenehm verlaufen, fand Brether Faddon. Die SOL glitt ruhig durch den Linearraum und näherte sich ohne Komplikationen dem Ziel, das vorerst nur Atlan kannte. SENECA berechnete den Kurs mit größtmöglicher Sorgfalt und achtete penibel darauf, daß der Besatzung während der Orientierungsaustritte keine Armadaeinheiten in die Quere kamen. Zu diesem Zweck wurden die einzelnen Etappen so kurz gehalten, daß bis zürn jeweils nächsten Austrittspunkt eine exakte Situationsbestimmung durchgeführt werden konnte. Die Barbarenwelle folgte der SOL ohne Murren in offenbar treuer Ergebenheit.
    Alles in allem hatte Brether keinen Grund zur Klage. Obwohl er sich oft in der Hauptzentrale aufhielt, war ihm selten in seinem jungen Leben so viel Freizeit vergönnt gewesen.
    Er hakte sich bei Scoutie unter und zog sie mit sich. Während der ruhigen Flugphase, die trotz der ungewöhnlichen Zielbestimmung durchaus routinemäßig abgewickelt wurde, war der Aufenthaltsraum zu fast jeder Zeit voll besetzt. Selbst die Leute der Einsatzbereitschaft fanden hier Gelegenheit zu geselligem Beisammensein. Man erkannte sie an den Dienstkombinationen, während die anderen legere Freizeitkleidung trugen. Die Luft war erfüllt von raunendem Stimmengewirr, hier und da wurden auch hitzige Debatten geführt. Immer wieder hörte der Betschide den Namen Atlan heraus; das Verhalten des Arkoniden hatte sich zum zentralen Gesprächsthema der letzten Tage entwickelt.
    „He, Scoutie!" rief jemand von einem Tisch, an dem sie sich vorbeizwängten. „Seit du Mutter bist, wirst du von Tag zu Tag hübscher!"
    „Mann!" schrie ihm ein anderer zu. „Mach die Frau nicht an! Du weißt doch gar nicht, wie sie vorher aussah. Woher kennst du sie überhaupt?"
    Brether drohte scherzhaft mit dem Finger. Es war einer seiner Nachbarn. Scoutie winkte lachend.
    „Danke für das Kompliment, Katzmarck. Du hast trotzdem keine Chancen!"
    Sie erreichten Helen und Flint und setzten sich zu ihnen.
    „Ich hoffe, ihr wißt das zu würdigen", brummte Flint düster. „Wir haben diese zwei Plätze mühsam freigehalten!"
    „Unter Gewaltandrohung", ergänzte Helen.
    „Danke", sagte Brether förmlich, „vielen Dank. Wir werden uns zu revanchieren wissen."
    Die Unterhaltung, die sich zwischen den vier Menschen entwickelte, drehte sich, wie bei solchen Anlassen üblich, um Belanglosigkeiten. Dennoch mochte keine rechte Stimmung aufkommen. Scoutie schob das auf Flints unübersehbar schlechte Laune. Mit dem Ellbogen stieß sie ihn in die Seite.
    „Welche Laus ist dir über die Leber gelaufen? Du sitzt herum und brummst vor dich hin, als wärst du bei deiner eigenen Beerdigung."
    Flint verzog die Mundwinkel und nickte verdrossen zum Nebentisch.
    „Du brauchst denen nur eine Minute zuzuhören, dann weißt du, wie es in mir kocht! Aber keine Sorge, ich habe mich unter Kontrolle."
    Scoutie wandte den Blick zur Seite und musterte die Gruppe, von der er sprach, möglichst unauffällig. Es waren sieben Leute - vier Frauen und drei Männer -, die heftig miteinander diskutierten.
    „Orakel oder Prophet", schnappte sie auf. „Das macht doch keinen Unterschied. Du verstehst überhaupt nicht, was ich ausdrücken will."
    „Sicher verstehe ich es. Tatsache ist aber ..."
    „Ich will dir was sagen", unterbrach ein anderer. „Das, was wir hier erleben, ist ein schlechter Witz."
    „Bitterer Ernst ist es! Atlan verschaukelt uns, und wir alle folgen ihm in seinem Wahn."
    „Nicht mehr lange. Er treibt das bis zu einem bestimmten Punkt, dann läuft das Faß über."
    „Als Orakel..."
    „Orakel, Orakel! Fängst du schon wieder damit an! Du kannst die Spoodies nicht mit der Armadaflamme vergleichen."
    „Weißt du denn, was in seinem Schädel vorgeht?"
    „Eben nicht! Niemand weiß es. Das ist es ja gerade!"
    Scoutie hörte nicht länger hin. Solche Gespräche wurden in dieser oder ähnlicher Form überall an Bord der SOL geführt. Die Meinungen über Atlans Vorgehen waren geteilt, und daraus ergaben sich zwangsläufig kontroverse Diskussionen. Sie konnte nichts Verwerfliches darin entdecken.
    „Und?" wandte sie sich wieder Flint zu. „Worüber regst du dich auf? Sie reden sich die Köpfe heiß, das ist alles. Es würde mich viel mehr beunruhigen, wenn es keine Bedenken gäbe."
    Mit der flachen Hand vollführte Flint eine weit ausholende Geste.
    „Es geht nicht um Bedenken. Die stehen jedem zu. Wenn ich aber

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