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1163 - Invasion der Fairy Queens

Titel: 1163 - Invasion der Fairy Queens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gab.
    Dann war die Invasion der Parasitär-Enklaven erfolgt, jener gespenstischen Lebensform, die die Menschen in einen Teil ihrer selbst verwandelte.
    Die dritte Plage hatte sich in Form Le So Tes manifestiert, in Gestalt des Herrn der Toten, der das Zeitalter des Ewigen Lebens verkündet hatte, aber in Wirklichkeit alles menschliche Leben auslöschen wollte, um seine fremdartigen Gelüste zu stillen.
    Und als letztes der Xenoforming-Prozeß, die Infiltration der irdischen Ökosphäre mit extraterrestrischer Flora und Fauna, die Umwandlung einer ganzen Welt in einen Ort, der nicht mehr für Menschen bestimmt war.
    Und die fünfte Plage? dachte Lisovich. Wann wird sie beginnen? Und wie wird sie aussehen? Und - werden wir auch sie abwehren können?
    Mit einem Seufzer zog er die Schulter hoch und näherte sich, ohne sich noch einmal zum Kuppelbüro des Instituts umzusehen, dem Einstieg zum Antigravschacht, der in die Tiefen des Gebäudes führte.
    Als die ersten Regentropfen auf das Dach niederprasselten, hatte ihn der Antigravschacht bereits verschluckt.
     
    2.
     
    „Ich habe dir gesagt, daß es sinnlos ist", erklärte Chthon. „Niemand kann den Korridor vor dem Ende der Reise verlassen."
    „Niemand?" echote Reginald Bull finster. Mit einer fahrigen Handbewegung strich er über sein rotes, kurzgeschnittenes Haar. „Le So Te ist es gelungen. Ebenso den Xenos.
    Also gibt es einen Ausweg. Wir müssen ihn nur finden. Und wir werden ihn finden!"
    Chthon lächelte müde. Er drehte den Kopf und sah zu dem Hologramm hinüber, das die ganze Wand des unterirdischen Befehlsstands einnahm. Das Hologramm zeigte die roten, orangenen, gelben, grünen, blauen und violetten Farbstreifen des hyperphysikalischen Korridors und die schmutziggrauen Zwischenräume, die die Spektralfarben voneinander trennten. Das Fusionsfeuer der Transformbomben war vor wenigen Minuten erloschen, und der Korridor war unverändert.
    „Zweihundertfünfzig Bomben", sagte Bull verbittert. „Zweihundertfünfzig Bomben, von denen jede eine Sprengkraft von einhundert Megatonnen besaß - einfach verpufft!"
    „Wir hätten Sextadim-Bomben nehmen sollen", warf einer der Techniker an den Kontrollpulten ein. „Die Computerprognosen sind positiv. Die überwertige Strahlung der Sextadim-Bomben wird die Korridorwandung zerfressen und wahrscheinlich irreparabel schädigen."
    „Natürlich", knurrte Bull sarkastisch. „Und als Nebeneffekt werden Erde und Mond in ihre atomaren Bestandteile zerlegt. Ein großartiger Vorschlag."
    Der Techniker preßte einen Moment lang die Lippen zusammen. „Wir könnten Terra und Luna mit einem Paratronschirm umgeben", fügte er hinzu.
    Bull zuckte die Schultern. „Du weißt so gut wie ich, daß wir das Schutzfeld nur begrenzte Zeit aufrechterhalten können. Sol steht uns als Energiequelle nicht mehr zur Verfügung.
    Und der Bau zusätzlicher Kraftwerkskapazitäten ist erst vor kurzem in Angriff genommen worden. Außerdem - wenn die Sextadim-Bomben die Korridorwandung aufreißen können, dann werden sie auch jeden Paratronschirm hinwegfegen."
    Der Techniker senkte den Kopf. „Du hast recht. Es war eine törichte Idee."
    „Vielleicht", murmelte Bull, „sind törichte Ideen das einzige, was uns jetzt noch helfen kann."
    „Es ist aussichtslos", sagte Chthon sanft. „Ihr Terraner müßt euch damit abfinden. Und ihr müßt euch auf die nächsten Plagen konzentrieren. Drei stehen noch aus. Die Versuche, den perforierten Mikrokosmos zu durchbrechen, sind kindisch."
    Bull schob angriffslustig sein Kinn vor. „Vielleicht hätten wir mehr Erfolg, wenn du uns alles sagen würdest, was du weißt. Zum Beispiel, wer du in Wirklichkeit bist. Wer bist du, Chthon?"
    „Ein Schatten", antwortete Chthon. „Ein vierdimensionaler Schatten."
    „Ein Schatten!" schnaubte der Hansesprecher. „Ausgezeichnet! Ich liebe klare Antworten. Und wer wirft dich, Schatten?"
    Chthon sagte nichts.
    Mit einem gemurmelten Fluch wandte sich Bull ab und stapfte auf die Plattform in der Mitte des Befehlsstands zu, der tief unter dem Boden von Terrania lag. Jede seiner Bewegungen drückte Zorn und Unrast aus - und noch etwas.
    Trotz, dachte Chthon belustigt Trotz gegenüber dem Schicksal, dem Unausweichlichen.
    Dieses Geschöpf ist über zweitausend Jahre alt, aber die Zeit hat ihm nicht das Geschenk der Gelassenheit gemacht. Auf seltsame Weise sind die Terraner wie Kinder, die Erwachsene spielen. Sie bauen Raumschiffe, die Millionen und aber Millionen Lichtjahre

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