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1165 - Einsteins TrÀnen

Titel: 1165 - Einsteins TrÀnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Stadium. Der technomanische Effekt diente nur zur Vorbereitung dieses Angriffs, der alles entscheiden soll. Alle Menschen wurden im Verlauf des Vishna-Fiebers auf biovirulente Weise umprogrammiert. Das wird in mancherlei Hinsicht noch schlimme Folgen haben. Es wird euch schon aufgefallen sein, daß die Menschen nicht mehr so heftig reagieren - und vermutlich stellt ihr auch an euch selbst Anzeichen einer immer stärker werdenden Müdigkeit fest."
    „Stimmt!" rief Bull verblüfft. „Ich werde immer gleichgültiger. Kannst du uns dafür eine Erklärung geben?"
    Ellert antwortete langsam: „Es hängt mit den herandriftenden Blasen zusammen, die ich Einsteins Tränen nenne. Ihre entarteten Energien und die Ausstrahlungen der technomanischen Apparaturen verändern die Menschen. Aber das ist ebenfalls nur ein vorbereitender Prozeß für den eigentlichen großen Schlag von Vishna. Auf jeden Fall muß unter allen Umständen verhindert werden, daß die leuchtenden Kugeln die Erdoberfläche erreichen."
    „Diese vielen Milliarden Energieobjekte?" Bull wurde sehr ernst. „Wir haben schon ein paar Versuche gemacht, an sie heranzukommen, aber die sind alle gescheitert. Fast könnte man meinen, die Kugeln wären unangreifbar."
    Ellert richtete sich auf. Er breitete die Arme aus und rief beschwörend: „Gleichgültig, wie viel Opfer es kostet - Einsteins Tränen müssen aufgehalten werden."
    Tifflor beugte sich über ihn und drückte ihn sanft in die Kissen zurück. Ernst Ellert atmete schwer. In seinem Bewußtsein vermischten sich Realität und Visionen. Man sah ihm an, wie sehr er unter seinem Wissen litt.
    „Was weißt du über diese Dinger?" fragte Bully.
    „Das Ziel der siebenten Plage ist die biopsychische Vernetzung der Menschheit mit dem Virenimperium", brach es aus Ellert hervor. Schweiß bildete sich auf seiner verunstalteten Stirn. Er zitterte heftig.
    „Das ... das ist unmöglich!" rief Tifflor aus. „Es ist nicht einmal vorstellbar."
    In ihren Bewußtseinen meldete sich die mentale Stimme des vierdimensionalen Schattens.
    „Ellert spricht die Wahrheit", mischte Chthon sich mit Entschiedenheit ein. „Wenn die Vernetzung gelingt, wird nicht nur die Identität der Menschheit ausgelöscht werden, indem sie zu einem willigen Werkzeug in Vishnas Händen degeneriert, sondern ein Virenimperium mit einer darin integrierten Menschheit stellt auch eine schreckliche Gefahr für die Kosmokraten dar."
    Chthon pendelte bei diesen Impulsen hin und her, als hielte es ihn nicht mehr ruhig auf einem Platz.
    Bully und Tifflor wechselten bestürzte Blicke.
    „Soweit ist es also schon?" Bull schüttelte sich. „Ich weiß zwar nicht, wie die Vernetzung durchgeführt werden soll, aber wir müssen sie unter allen Umständen verhindern. Ernst, hast du Hinweise von ES bekommen, was zu tun ist?"
    „Ich weiß nur, daß Einsteins Tränen niemals die Erde erreichen dürfen."
    Bully drehte sich gemächlich zu dem ersten Terraner um.
    „Was hältst du davon?" fragte er.
    Seine Stimme schien verändert zu klingen.
    Tifflor wischte sich über die Stirn, als wollte er einen Druck von dort vertreiben. Seine Blicke waren mit einemmal ins Leere gerichtet. Er gab keine Antwort.
    Mit einem Satz war Ellert aus dem Bett. Seine skelettierten Arme griffen nach Tifflor, er schüttelte ihn heftig an den Schultern.
    „Was ist mit euch?" schrie er. „Warum seid ihr plötzlich so apathisch?"
    Tifflor schien nicht zu verstehen, was sein alter Freund von ihm wollte. Auch Bully stand teilnahmslos in dem kleinen Krankenzimmer.
    „Was geschieht hier?" Ellert schaute Chthon an.
    „Verstärkte Sextadimschockwellen", entgegnete der Schatten in seiner lautlosen Art.
    „Wer in solche Felder gerät, wird lethargisch. Mit ihm ist nicht mehr viel anzufangen. Alle biovirulent Erkrankten werden davon betroffen sein."
    „Alle?" wiederholte Ellert ungläubig.
    Chthon trat durch das Bett hindurch auf Ellert zu.
    „Soweit ich informiert bin, gibt es auf Terra nur zwei Immune", sendete er. „Du und ich, Ernst Ellert."
    Ellert gab einen Aufschrei von sich. Er stürmte aus dem Zimmer auf den Gang hinaus.
    Dort war niemand zu sehen.
    „Zu Hilfe!" schrie Ellert außer sich. „Bully und Tiff sind in Gefahr! Ist niemand in der Nähe, der helfen könnte?"
    Als er keine Antwort erhielt, riß er die nächsterreichbare Tür auf. Er blickte in einen Arbeitsraum. An langen Tischen mit allen möglichen Apparaturen saßen Frauen und Männer. Sie hatten ihre Tätigkeit

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