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1165 - Einsteins TrÀnen

Titel: 1165 - Einsteins TrÀnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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würden bald große Probleme auf ihn zukommen.
    Er hatte sich nun um einen ganzen Planeten zu kümmern, überlegte er ironisch. Das war eine ganze Menge Arbeit für einen einzelnen Mann.
    „Perry", sagte er. „Wo immer du bist, du solltest mich jetzt sehen können."
    Gleich darauf verzog er das Gesicht.
    Begann er schon mit Selbstgesprächen, wie es die Angewohnheit vieler einsamer Menschen war?
    Nachdem er seine Mahlzeit beendet hatte, räumte er ordentlich auf. Niemand sollte bei seiner Rückkehr sagen, Reginald Bull habe Unordnung hinterlassen.
    Bull hinterließ sogar eine Notiz.
    „Habe hier gespeist", sprach er ins Wohnungsmemo. „Wenn ihr jemals zurückkommt, wendet euch an Reginald Bull - er wird euch zum Essen ausführen."
    Das war ein bißchen leichtsinnig, kam es ihm in den Sinn. Wenn er überall, wo er in nächster Zeit einkehrte, eine solche Nachricht hinterließ, konnte es ihm blühen, daß er ein paar tausend Menschen zum Essen ausführen mußte.
    Nun - er wäre dieser Pflicht liebend gern nachgekommen - wenn seine Gäste nur gekommen wären!
    Plötzlich horchte er auf.
    Von draußen klang ein seltsames Rumoren zu ihm herein, als bewegte sich etwas sehr Großes über der Stadt.
    Eigenartig! dachte Bull. Ein derartiges Geräusch hatte er noch niemals gehört.
    Das konnte doch kein Raumschiff sein oder eine andere Flugmaschine. Die machten ganz anderen Lärm.
    Aber vielleicht war es ein fremdes Raumschiff!
    Dieser Gedanke elektrisierte den untersetzten Mann förmlich. Mit Lebewesen zusammenzutreffen, und sollten sie von einer anderen Welt kommen, wäre für ihn wie eine Befreiung gewesen.
    Er bremste sich in seiner Euphorie.
    Erstens wußte er überhaupt noch nicht, ob der Krach von einem Raumschiff herrührte, und zweitens konnten sich an Bord Abgesandte Vishnas aufhalten.
    Unwillkürlich griff er nach seiner Waffe. Er trat ans Fenster. Nichts war zu sehen. Das Geräusch war auch schon wieder verstummt. Vielleicht war es nur Einbildung gewesen.
    Ein Mann in seiner Lage mußte damit rechnen, daß ihm die Phantasie ab und zu einen Streich spielte.
    Als er nach draußen ging, hörte er das Geräusch abermals.
    Es war, als ginge ein Brausen über den Himmel, wie bei einem Orkan.
    Bully zitterte vor Aufregung. Er beschleunigte seine Gangart. Doch als er draußen ankam, war schon wieder alles still.
    Unschlüssig schaute er sich um.
    Alle möglichen Gedanken stiegen in seinem Bewußtsein auf, längst verschüttet geglaubte Erinnerungen erwachten.
    Es fiel ihm jene uralte Behauptung ein, daß ein Mensch angesichts des nahen Todes noch einmal sein ganzes Leben vor dem inneren Auge Revue passieren lassen würde.
    War das jetzt bei ihm der Fall?
    Er achtete auf das vertraute Pulsieren seines Zellaktivators. Daran hatte sich zumindest nichts verändert. Eigentlich seltsam, daß man ihm dieses Gerät nicht zusammen mit seiner Kleidung und seiner Ausrüstung abgenommen hatte. Vielleicht deshalb nicht, weil es schon so gut wie ein Teil von ihm war.
    Plötzlich wurde es dunkel.
    Bull duckte sich wie ein Tier unter dem Schatten des heranstreichenden Raubvogels.
    Ein Schatten war über die Stadt gefallen und gleich wieder verschwunden, aber am Himmel war nicht eine einzige Wolke zu sehen.
    Wirklich eigenartig!
    Was bedeuteten all diese Phänomene, wer verursachte sie und zu welchem Zweck?
    Waren sie Teil eines grausamen Programms, mit dem er langsam zermürbt werden sollte?
    Nun, da hätte es sein Gegner sicher viel leichter haben können. Aber vielleicht fand er an den Qualen, die er Bully zufügte, seinen Spaß.
    Abermals begann das Rumoren in großer Höhe. Es war, als würden dort gigantische Gegenstände gegeneinander gerieben. Aber Bully konnte trotz aller Anstrengung nicht sehen.
    Dann wurde es wieder dunkel.
    Bully hob den Kopf.
    Und er sah es.
    Quer über den Himmel erschien für den Bruchteil von Sekunden ein überdimensionales Gesicht.
    Es war ein schrecklich anzuschauender Totenschädel, in dem jedoch noch Leben war.
    Die Augen starrten auf diese Welt herab und schienen Bully doch nicht zu sehen.
    Reginald Bull gab ein leises Wimmern von sich. Es war der größte Schock, den er bisher erlebt hatte, aber er konnte seine Blicke nicht von diesem unglaublichen Gesicht abwenden, solange es dort oben war.
    Denn es war das Gesicht Ernst Ellerts...
     
    ENDE

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