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1180 - Das Clansgericht

Titel: 1180 - Das Clansgericht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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habe er endlich begriffen. „Was ist wie zu verstehen?" fragte Iralasong. „Man hat mir gesagt, das vor der eigentlichen Arena ein Haufen Mist herumliegt", erwiderte der Ilt. „Man hätte mir auch verraten müssen, das dieser Haufen frei herumlaufen kann."
    Iralasong blieb der Mund offen stehen, und sein Gesicht verfärbte sich. Die Augen quollen weit aus den Höhlen hervor und die Fäuste holten zu einem wuchtigen Schlag aus. „Wer einen Floh reizt, darf sich nicht wundern, wenn er gebissen wird", krähte Gucky, der sichtlich zufrieden mit seinem Konter war. „Und nun geh mir endlich aus dem Weg, Alter. Du glaubst doch nicht, das ich mich mit deinem Jahrgang herumschlage?"
    Iralasong brüllte vor Wut. Er stürzte sich voran und versuchte, den Ilt zu packen. Doch Gucky teleportierte blitzschnell hinter ihn und trat ihm kräftig in die Hacken. „Aha", vermerkte er vergnügt. „Auf dieser Antenne hast du einen schlechten Empfang wie?"
    Die spindeldürren Pflanzenwesen schössen mit überraschender Schnelligkeit auf den Ilt zu und warfen ihre Ranken aus. Doch bevor sie ihn packen konnten, mischte sich Iralasong ein. „Halt", rief er. „Fasst ihn nicht an." Die eigenartigen Wesen wichen gehorsam zurück. „Erkennt ihr denn seine Absicht nicht? Er weiß, das er keine Chance gegen Organ hat, und er will sich nicht in der Arena vor den Kameras, mithin vor Millionen Zeugen, zerreißen lassen, sondern er hoffte, das wir ihn schon hier umbringen. Dann bleibt ihm diese Schande zumindest erspart. Aber er soll sich getäuscht haben. Er geht in die Arena. Heil und unversehrt. Organ soll sein Opfer haben."
    „Alle Wetter", lobte Gucky. „Da hast du rasch deine Denkerchen eingeschaltet wie? Bist ja ein kluges Kerlchen."
    „Deine Frechheiten werden dir schon noch vergehen", erwiderte Iralasong kalt. „Los - in die Arena mit dir."
    Der Mausbiber wandte sich enttäuscht ab. Er hatte gehofft, den Irtuffen so provozieren zu können, das er ihm telepathisch wichtige Informationen entreißen und auf diese Weise womöglich die entscheidende Schwäche seiner Kampfgruppe herausfinden konnte.
    Er hatte sich geirrt. Iralasong war beherrschter, als er nach außen hin wirkte. Ja, es schien, als gebe er sich absichtlich so unkontrolliert, um bei seinen Gegenspielern den Eindruck zu erwecken, man brauche ihn nicht ernst zu nehmen. Tatsächlich war Iralasong ein äußerst gefährliches Wesen.
    Gucky hob grüßend eine Hand. „Hoffentlich kannst du auch ohne deinen Organ leben", sagte er. „Möchtest du noch einmal mit ihm reden? Vielleicht ist es das letzte Mal."
    „Verschwinde endlich", riet ihm der Clanskopf. „Das Publikum wartet. Es will seinen Spaß haben."
    Er trat einige Schritte zurück, die Energiewand öffnete sich, und dann glitt er, eingehüllt von schimmerndem Licht, sanft in die Höhe.
    Eines der Rankenwesen gab Gucky einen kräftigen Stoß in den Rücken und trieb ihn voran. Der Mausbiber stolperte, fing sich aber wieder, so das er hochaufgerichtet in die Arena hinauswatscheln konnte.
    Blinzelnd blickte er in das grelle Licht mehrerer Scheinwerfer, die auf ihn gerichtet waren. Er sah nur, das vor ihm ein mit Trümmern, halbfertigen Bauten und Riesenkristallen übersätes Gebiet lag, das von steil aufragenden Wänden umgeben war. Von irgendwoher kam das Raunen der Zuschauer, deren Gedanken von Sensationslust geprägt waren.
    Etwa einen Kilometer von ihm entfernt stand Organ im Scheinwerferlicht. Gucky sah ihn zum erstenmal, und er empfing auch die Gedanken von etwa zwanzig anderen Experten des Clanskopfes, die sich in dem unübersichtlichen Gebäude versteckt hielten.
    Aus einem Gebäude, das den Eindruck erweckte, als stünde es schon seit Jahrzehnten verlassen herum, lösten sich ein paar Dachschindeln. Sie schössen mit irrwitziger Geschwindigkeit auf den Mausbiber zu und hätten ihn zweifellos getötet, wenn dieser sich nicht mit einer Teleportation gerettet hätte.
    Gucky materialisierte zwischen drei blauleuchtenden Riesenkristallen, die ihn etwa drei Meter überragten und eine hervorragende Deckung bildeten. Jetzt war Organ nur noch knapp zweihundert Meter von ihm entfernt.
    Organ schwebte etwa anderthalb Meter über dem Boden. Verblüfft stellte Gucky fest, das er ein natürlicher Antigrav war, der sich ganz nach Belieben von der Schwerkraft unabhängig machen konnte. Er hatte einen flachen Körper, der einem Stern mit drei breiten Zacken glich und einen Durchmesser von mehr als zwei Metern hatte. Von der

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