Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1180 - Das Clansgericht

Titel: 1180 - Das Clansgericht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Clanskopf zu werden, indem er seinen Vorgänger kurzerhand umgebracht hatte. Gryden-Holmes war mit dieser Maßnahme durchaus einverstanden gewesen, weil er geglaubt hatte, von dem Irtuffen als gleichwertiger Partner anerkannt zu werden. Doch jetzt hatte Iralasong ihn abgekanzelt und schließlich wie einen lästigen Sklaven hinausgeschickt. Der Stachel saß tief. Gryden-Holmes, der vor Ehrgeiz glühte, dachte nicht daran, sich in dieser Weise demütigen oder zu einem Werkzeug Iralasongs machen zu lassen. Er hatte lange überlegt, wie er es Iralasong heimzahlen konnte, und jetzt war es ihm plötzlich eingefallen.
    Er brach das Siegel eines Transmitters, programmierte das Gerät und stieg hinein. Im nächsten Moment erschien er mehr als zwei Lichtjahre entfernt in einem kleinen, düsteren Raum, von dem mehrere Türen abzweigten. Neben einer der Türen befand sich ein Interkom. Gryden-Holmes eilte hin und schaltete ihn ein. Der Bildschirm darüber erhellte sich nicht, aber die Stimme einer alten Frau ertönte. „Gryden-Holmes! Sieh an. Ist der Wettkampf nicht spannend genug für dich? Oder schätzt du eine Unterhaltung dieser Art nicht?"
    „Ich muss dich sprechen, Clansschwert."
    „Du sprichst bereits mit mir."
    „Darf ich dich nicht sehen?"
    „Wenn es dich glücklicher macht...?" Die Tür neben dem Interkom glitt zur Seite und gab den Weg in einen von grünem Licht erfüllten Raum frei, aus dem Gryden-Holmes ein eigenartig süßlicher Geruch entgegenschlug.
    Er trat ohne zu zögern ein, entschlossen, seinen Plan unbeirrt zu verfolgen.
    An einer Brüstung aus einem silbrig glänzenden Metall blieb er stehen und grüßte das Clansschwert, indem er beide Hände an den Schnabel legte. Die sechs Augen quollen weit aus den Hautfalten hervor.
    Gryden-Holmes hob die Arme und spreizte die Federn daran weit ab. „Ich begrüße dich, Clansschwert", sagte er mit krächzender Stimme.
    Das Wesen, das er als Clansschwert bezeichnete und das eine Art Richter im Vorhof des Loolandre war, verharrte unbeweglich in der Stellung, in der es sich seit seinem Eintritt befand. Es war ein insektoides Wesen mit einem gedrungenen, geflügelten Rumpf, einem dünnen Hals, der dreimal so lang war wie der Rumpf, und einem winzigen Kopf, aber auffallend großen in vielen Grün-Nuancen schillernden Augen. Es hatte acht Beine mit jeweils neun hauchdünnen und ungemein zerbrechlich wirkenden Zehen. Dort, wo der Hals in den Rücken einmündete, ragte ein Stachel etwa einen Meter in die Höhe. Gryden-Holmes sah, das einige Tropfen einer farblosen Flüssigkeit daran herabliefen. „Also? Sprich, Gryden-Holmes. Was führt dich zu mir? Du hast mehr erreicht, als du dir jemals erträumen durftest. Was willst du noch?"
    „Ich habe die Flotte der Fremden freigegeben, weil der Armadaprinz mit einem der Schiffe • gekommen ist", erwiderte der Fyrer. „Und dann hast du dich geweigert, der Flotte zum Durchbruch bis zum Loolandre zu verhelfen. Hast du es dir jetzt anders überlegt?" fragte das Clansschwert. Die Stimme kam irgendwo aus der Gegend des winzigen Kopfes. Gryden-Holmes wusste, das dieses insektoide Wesen gar nicht in der Lage war, mit einer für ihn verständlichen Stimme zu sprechen. Es musste ein technisches Gerät verwenden, um sich verständlich machen zu können. Wo es dieses verbarg, war nicht zu erkennen. „Ich habe es mir nicht anders überlegt", widersprach er. „Ich verfolge lediglich mit großen Bedenken, was Iralasong treibt."
    „Du meinst den Wettkampf?" Ein schrilles Gelächter tönte aus der Höhe herab. „Der Winzling der Fremden wird sterben. Das ist alles."
    „Weil Iralasong ein Gauner ist, der mit betrügerischen Mitteln arbeitet."
    „Gauner seid ihr Clansköpfe alle. Ohne Ausnahme. Du bist ebenfalls ein Schurke und solltest dich über Iralasong nicht aufregen."
    „Ich denke einen Schritt weiter, wenn du erlaubst. Ich frage mich, was geschieht, wenn die Clansmutter erfährt, das der Armadaprinz auf dem Weg zum Loolandre war, dies aber nicht erreichen konnte, weil wir ihn daran gehindert haben. Ich frage mich weiter, wie sie darüber urteilen wird, das Iralasong die Fremden zu einem Zweikampf herausfordert, dann aber gar nicht in der Lage ist, einen geeigneten Kämpfer aufzubieten. Was wird sie dazu sagen, das Iralasong dem Winzling der Fremden eine Übermacht von wenigstens zwanzig Spezialisten gegenüberstellt? Und sich dazu nicht scheut, dies vor aller Öffentlichkeit zu tun? Zu allem Überfluss noch in jede Machtnische

Weitere Kostenlose Bücher