1187 - Zielgebiet Armadaherz
die gleichen Fragen über uns Armadaschmiede! Gehören wir nicht seit Anbeginn zur Endlosen Armada? Hast du nicht unzählige Male über uns und unsere Schmieden berichten gehört?"
„Ja, ja", murmelte Losridder-Orn. „Weshalb stotterst du!" fuhr Parwondov ihn an. „Weil dir klar wurde, daß es falsch war, einem Fremden zu vertrauen? Weil du erkannt hast, daß wir Armadaschmiede und ihr Armadabarbaren von Natur aus zusammengehören, während Atlan immer ein Fremdling sein wird? Dann beweise deinen Mut, indem du die Konsequenzen daraus ziehst! Von uns Armadaschmieden weißt du, daß wir zur Endlosen Armada gehören, von Atlan hast du es nur angenommen. Wem willst du künftig vertrauen?"
„Ich vertraue euch", sagte Losridder-Orn leise. „Es tut mir leid, Atlan, aber ich kann mich nur für die Endlose Armada entscheiden."
„Du hast dich soeben gegen sie entschieden", erklärte der Arkonide bitter. „Aber ich verstehe dich. Du glaubst, der Stimme deines Blutes zu gehorchen, doch du erliegst dem silbernen Gift, das sich im Blut der Endlosen Armada eingenistet hat und sie verderben will."
„Da siehst du es, Barbarenführer!" rief Carwanhov pathetisch. „Dieser Fremdling maßt sich Urteile über Vorgänge im gigantischsten Schiffstreck des Universums an, der seit Äonen unterwegs ist, den er aber nur flüchtig kennt."
„Genug der Worte!" sagte Parwondov. „Ich zweifle nicht länger daran, daß Losridder-Orn dem Armadaherzen treu ergeben ist. So vernimm denn den Befehl, den wir dir als Bevollmächtigte Ordobans erteilen, Führer aller Barbarenwellen! Eure Flotten wurden vom Armadaherzen zum Loolandre gerufen, damit sie ihn vor dem habgierigen Zugriff der sogenannten Galaktischen Flotte bewahren. Das Schiff Atlans ist die Vorhut dieser Flotte. Kehre zurück zu deinen Barbarenwellen und sorge dafür, daß die SOL keinen Schaden anrichten kann! Danach halte dich bereit, der Galaktischeri Flotte einen heißen Empfang zu bereiten, sobald sie aus dem Vorhof in die Lichtsphäre kommt!"
Die Aussicht auf Kampf und Sieg ließ Losridder-Orns Augen leuchten. Der Hornkamm auf seinem Kopf richtete sich steil auf. „Bei Arktrotar-Ehm und der grünen Sonne!" schrie er. „Das werde ich tun!"
„Wir sind sehr stolz auf dich", erklärte Parwondov.
Er gab einer Gruppe von zehn größeren Armadamonteuren einen Wink, und sie bildeten eine dichte Formation, die vor Losridder-Orn her aus der Zentrale schwebte. „Nun zu dir, Atlan!" sagte Parwondov mit hohntriefender Stimme. „Du hast ausgespielt. Aber du gibst nicht so leicht auf. Das war uns völlig klar. Deshalb sind wir sehr gründlich vorgegangen."
Er winkte zum Schott hin, und kurz darauf schwebten vier Armadamonteure in Atlans Blickfeld. Zwischen ihnen ging Flint Roysen. Der Arkonide atmete auf, obwohl die Gefangennahme seines Piloten ihn ahnen ließ, daß die gesamte Space-Jet durchsucht worden war. Aber ihm war es wichtiger, Flint heil und gesund zu sehen. Er hatte ihm zwar eingeschärft, im Fall eines Angriffs auf Gegenwehr zu verzichten, war sich aber nicht ganz sicher gewesen, ob er sich im Ernstfall wirklich zurückhalten konnte. „Das Beiboot war mit einem Transmitter ausgerüstet", meldete einer der Roboter. „Wir haben ihn unbrauchbar gemacht."
„Du siehst, es wäre sinnlos, einen Fluchtversuch unternehmen zu wollen", wandte sich Parwondov wieder an Atlan. „Dein Beiboot ist von Armadamonteuren besetzt, dein Transmitter unbrauchbar. Selbst wenn du eine Spezialausrüstung an dir versteckt hast, kämst du niemals aus der ICCUBATH hinaus. Ich rate dir also, dich nicht gegen die Leibesvisitation zu sträuben, der du später unterzogen werden wirst, wenn dein Fesselfeld abgeschaltet wird. Hast du noch etwas zu sagen?"
„Hm!" machte Atlan. „Würdest du bitte lachen, Parwondov!"
„Warum nicht", erwiderte der Silberne und lachte höhnisch. „Du hast zu früh gelacht", stellte der Arkonide fest. „Das war voreilig und dumm, denn wer zuletzt lacht, lacht am besten."
Er zwinkerte Flint Roysen verschwörerisch zu, als Parwondov einen Wutanfall erlitt. Doch so optimistisch, wie er sich nach außen hin gab, war er längst nicht. Die Niederlage, die er erlitten hatte, konnte auch eine Niederlage der Galaktischen Flotte bedeuten
8.
An Bord der BASIS herrschte eine ungeheure Spannung, von der die Verantwortlichen und das Personal der Hauptzentrale am stärksten betroffen waren.
Nach dem Aufenthalt beim Aquarium und dem vergeblichen Versuch, das Leben
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