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1189 - Alaska Saedelaere

Titel: 1189 - Alaska Saedelaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Trotz, um sich selbst zu beweisen, daß er recht hatte. Er ignorierte sein deformiertes Bein und die Schmerzen, die durch seinen ganzen Körper zuckten, stieß sich samt dem Sessel ab und schwang herum.
    Carfesch saß nicht vor den Kontrollen und würde auch nie wieder dort sitzen. Alaska Saedelaere starrte wie betäubt auf den Leichnam. Carfesch war erwürgt worden, und als wäre es damit nicht genug, bewies der Winkel, in dem sein Kopf geneigt war, daß jemand ihm das Genick gebrochen hatte.
    Alaska brauchte viele Minuten, um zu begreifen, was er sah. Dann blickte er auf seine Hände.
    Wahrscheinlich hatte Carfesch versucht, ihn aus seinem Alptraum herauszureißen. Und das war ihm nur zum Teil gelungen. Alaska hatte begriffen, daß da etwas war, das ihn retten konnte, aber er hatte noch zu tief in seinem Traum gesteckt, um die Realität zu begreifen. Er hatte zugepackt und um sein Leben gekämpft - mit Erfolg, wie er zu seinem Entsetzen erkannte.
    Alaska Saedelaere war ein Mörder. Mehr noch: Er hatte in seinem langen Leben nur wenige Freunde gehabt. Carfesch war einer davon gewesen. Carfesch hatte selbst dann noch zu ihm gehalten, als Alaska das Cappinf ragment verlor.
    Von Scham und Entsetzen getrieben, sprang der Terraner auf und eilte zur Schleuse. Der Loolandre und dessen Geheimnisse waren ihm jetzt völlig gleichgültig. Alaska war ein Mörder, und dieser Mord konnte nur auf eine Art und Weise gesühnt werden. Er schloß das innere Schott hinter sich und drückte auf die Sensortaste. Ein rotes Licht leuchtete auf, und eine höfliche Stimme forderte ihn dazu auf, einen SERUN anzulegen. „Ich will keinen SERUN!" erwiderte er wütend. „Laß mich 'raus!"
    Das Schott rührte sich nicht von der Stelle. Er hieb wütend auf sämtliche Schaltelemente ein, die sich in seiner Reichweite befanden, und schließlich sank er erschöpft zu Boden. Er kauerte auf den Knien vor dem Schott, hämmerte mit immer kraftloser werdenden Faustschlägen dagegen und weinte wie ein Kind, bis eine tiefe Bewußtlosigkeit ihn umfing.
     
    *
     
    Das Erwachen war wie ein Auftauchen aus einem tiefen See von klebrigem Leim. Er lag bäuchlings auf einem Bett, und eine Hand berührte seinen Nacken, strich sanft und energisch zugleich über die schwammige Beule und nahm den stechenden Schmerz von ihm fort. Er fühlte sich seltsam schläfrig, fast in einer Art von Schwebezustand. „Du hast Fieber", sagte eine Stimme, bei deren Klang er viel zu heftig versuchte, sich aufzurichten. Stöhnend vor Schmerzen sank er zurück. „Sehr hohes Fieber", fuhr die Stimme fort. „Du hast geträumt, mein Freund. Es muß ein schlimmer Traum gewesen sein, denn du hast versucht, dich umzubringen."
    „Ich habe dich getötet!" stöhnte Alaska Saedelaere. „Ein böser Traum - weiter nichts. Wir sollten umkehren."
    „Warum?"
    „Du bist krank", erklärte Carfesch geduldig. „Sehr krank."
    Der Terraner richtete sich heftig auf. Er ignorierte die Tatsache, daß es in seinem Kopf stach und ihm schwindelig war. „Unsinn", behauptete er. „Es liegt nur an dem Cappinf ragment. Vom Loolandre muß eine starke hyperphysikalische Strahlung ausgehen, und auf solche Einflüsse hat das Ding schon immer reagiert. Früher fing es an zu strahlen, und jetzt rast es eben wie verrückt in meinem Körper herum. Es wird sich bald wieder beruhigen."
    „Vielleicht - vielleicht aber auch nicht. Im Augenblick sind die Begleiterscheinungen nicht nur unangenehm, sondern auch gefährlich. Es ist ein Risiko, unter diesen Umständen den Flug fortzusetzen."
    Alaska Saedelaere gab dem Sorgoren im stillen recht. Er berührte seinen Nacken - die Beule hatte sich weitgehend zurückgebildet. Auch sein Bein sah wieder halbwegs normal aus. Aber niemand konnte vorhersagen, wo der Organklumpen beim nächstenmal zuschlagen würde.
    Was würde zum Beispiel geschehen, wenn das verdammte Ding sich mit Alaskas Gehirn befaßte?
    Vorhin hatte er geglaubt, Carfesch ermordet zu haben. Das war zum Glück nur ein Traum gewesen, aber der Versuch, ohne SERUN aus dem Schiff zu kommen, hatte in der Realität stattgefunden. Was würde er beim nächstenmal anstellen?
    Er war es Carfesch schuldig, daß sie umkehrten. Wenn Alaska sich selbst in Gefahr brachte, dann war das eine Sache, aber es ging nicht an, daß er Carfesch einem unberechenbaren Risiko aussetzte. Und dieses Risiko würde größer werden, je näher sie an den Loolandre herankamen. Wie würde es aussehen, wenn sie diese ungeheure Wand erreichten?

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