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119 - Der Diamantendolch

119 - Der Diamantendolch

Titel: 119 - Der Diamantendolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Padma-Sekte sangen eine Litanei, die Padma als Lotosblume, als aufgehende Sonne und als Morgenstern, als Juwel des Lebens und kristallklaren Quell verherrlichte. Unga schaute sich um, denn er rechnete mit einem weiteren Angriff.
    Die von den giftigen Kobras und Brillenschlangen gebissenen Chakra-Anhänger starben unter Qualen. Das gebissene Glied wurde schwarz und schwoll so schnell an, als würde es mit Luft aufgepumpt. Die Sterbenden röchelten nach Luft, bis dann der Herzschlag aussetzte.
    Wir sollten weitergehen", sagte Unga zu Reena, als die Hymne endlich beendet war. „Sonst versuchen die Chakras es gewiß noch einmal."
    „Unser Leben ist in Padmas Hand", antwortete sie ruhig.
    Der Yogin rief aber dann doch zum Aufbruch. Die Padmas nahmen ihre Toten mit, und die Gruppe marschierte weiter.
    „Ein Glück, daß wir es wenigstens noch nicht mit den Vogelkopfmonstern zu tun bekommen haben, die uns im Kailasanath-Tempel so sehr zusetzten", sagte Don Chapman zu Unga.
    Der Cro Magnon dachte an die drei Meter großen Biester mit den Knochenschädeln und dem verkümmerten Vogelschnabel. Eines hatte er mit dem Kommandostab getötet. Die Vogelkopfmonster waren Diener der Janusköpfe, die den Chakravartin-Kult inszeniert hatten. Sie besaßen gewaltige magische Kräfte.
    Unga stimmte Don Chapman zu.
    „Neuerdings gehen die Chakras anscheinend vorzugsweise mit Schlangen um", sagte er. „Auf Uri Lüthi sollten wir ein Auge haben, Don. Vielleicht ist er der Geweihte, auf den das Karma des Dämons Ravana übergehen soll. Ein Diener des Chakravartin ist er auf jeden Fall."
    „Ja", sagte Don Chapman. „Wir müssen irgend etwas tun, den Karma-Diamanten vernichten oder ihn wenigstens an einen sicheren Ort bringen, wo ihn kein Chakra-Anhänger zu erreichen vermag. Glaubst du, daß du den Dolch mit dem Diamanten anfassen kannst, ohne in einen lebenden Toten verwandelt zu werden, Unga? Du hast ihn schon einmal in der Hand gehalten."
    „Ich weiß es nicht. Ich muß es mit Colonel Bixby und den Padma-Oberen besprechen. Auf jeden Fall kann der Diamant nicht dort bleiben, wo er ist. Ich erinnere mich noch gut an Ravana und habe nicht die geringste Lust, es noch einmal mit ihm zu tun zu bekommen."
    Don Chapman verstand, was Unga meinte. Einmal hatte der Cro Magnon den Dämon überlisten können, ein zweites Mal würde ihm das nicht gelingen.

    Unga, Don Chapman und die Padmas sahen die Höhlen von Ajanta vor sich. Auf einem Streifen von sechshundert Metern Breite waren zahlreiche Zugänge zu den neunundzwanzig großen, unterteilten Höhlen in den Felsen geschlagen worden. Die Zugänge reichten vom einfachen, mit Flachreliefs geschmückten Eingang bis hin zum mit Pfeilern, Säulen und skulpturgeschmückten Veranden versehenen Prunktor. Die Säulen und Wände waren kunstvoll behauen, und es gab schöne Kapitelle.
    „So etwas könnte man heute gar nicht mehr herstellen", sagte Don Chapman. „An diesen Kunstwerken haben Generationen gearbeitet."
    „Das kann man wohl sagen", meinte Unga. „Die Höhlen entstanden in der Zeit vom zweiten Jahrhundert vor Christus bis zum siebten Jahrhundert danach - also in fast tausend Jahren. Was glaubst du, wie viele Menschen in dieser langen Zeit hier gearbeitet und all ihr Können aufgeboten haben." Der Zwergmann war sehr beeindruckt. Die Witterung hatte den Reliefs und Skulpturen zugesetzt. Trotz aller Restaurierungsarbeiten hatten sie ihre frühere Schönheit eingebüßt; aber man konnte sich diese noch vorstellen.
    An der Stelle, wo sich die meisten Höhleneingänge befanden, gab es ein Plateau mit einem großen Platz. Ein Gasthaus stand dort, und Souvenirstände waren aufgebaut. Sänften für gehbehinderte Besucher warteten, und Fremdenführer standen für die Touristengruppen bereit.
    Hochbetrieb herrschte an diesem Tag nicht, aber etwa hundert Leute waren da, um die Höhlen zu besichtigen, die gegen eine Gebühr mit Scheinwerfern ausgeleuchtet werden konnten. Der Dschungel reichte bis an das Plateau heran und setzte sich über den Höhleneingängen fort.
    Die Padmas betraten das Plateau nicht, sondern sie gingen auf einem Dschungelpfad zu einem abseits gelegenen, unscheinbaren Höhleneingang. Er erweiterte sich rasch, und dann stand die Gruppe in einer großen, kuppelartigen Höhle von regelmäßiger Form, mit Säulen, Seitengängen und Nischen. Alles war aus dem gewachsenen Felsen herausgehauen. Bemalungen, die einmal prachtvoll gewesen sein mußten, aber jetzt recht fleckig und verblaßt

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