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119 - Satanische Klauen

119 - Satanische Klauen

Titel: 119 - Satanische Klauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Jahren aufgegeben
worden war und zwischen Relance und St. Chemin lag, ganz abseits, nur über eine
schwer zugängliche Straße zu erreichen.
    Der Film, dem Valeau den Titel „Tod einer
Unbekannten“ gegeben hatte, spielte in dieser Gegend und war eine Mischung aus
Spiel und Dokumentation.
    Raoul Valeau interessierte sich erst seit dem
Kennenlernen von Ninette für den Film. Er hoffte, daß sein Vater noch recht
lange in dem Palais hausen würde, in das er außer seiner Familie nur eine
Köchin und einen Diener mitgenommen hatte.
    Ein Flügel des Palais war bis vor drei Tagen
vom Aufnahmestab besetzt gewesen. Nun war er abgereist, ein Zeichen dafür, daß
die Aufnahmearbeiten beendet waren.
    Henry Valeau hatte aber das Palais nicht
gekündigt. Er wartete noch auf Kopien aus dem Entwicklungswerk, um sie hier zu
bearbeiten.
     
    ●
     
    Es hatte aufgehört zu regnen, als Raoul und
Ninette fröhlich die Diskothek verließen und den Heimweg antraten. Sie fuhren
langsam, hatten sich unheimlich viel zu erzählen und lachten oft und laut.
    Valeau steuerte mit der linken Hand. Den
rechten Arm hatte er um die Schulter seiner attraktiven Freundin gelegt, die
zärtlich ihren Kopf anlehnte und verträumt in die Nacht hinaussah.
    Gleichmäßig surrte der Motor. Der Wagen
rollte durch die Nacht, und kein Fahrzeug kam ihnen entgegen.
    Es war nach Mitternacht, als sie den Ort
erreichten, in dem Ninette zu Hause war.
    „Das Nachtleben von Relance erwartet uns.“ Lachend
deutete sie auf die dunklen Häuser. Nirgends brannte ein Licht. „Umwerfend,
nicht wahr?“
    Er nahm sie in die Arme, küßte sie. „Ich kann
nicht verstehen, wie du es hier aushalten kannst, allein unter den alten
Leuten.“
    „Ich wäre schon manchmal gern von hier
fortgegangen. Die Stille ist nichts für mich. Hin und wieder ist Tanz im
Dorfwirtshaus. Die jungen Burschen sind wie verrückt hinter mir her. Sie hätte
sicherlich eine gute Partie machen können, wie man so schön sagt. Aber es ist
keiner darunter, der mir gefallen könnte. Trotzdem hätte ich wahrscheinlich irgendwann
einmal einem mein Jawort gegeben, weil ich keine Gelegenheit hatte, andere
Männer kennenzulernen.“
    Nach dem Todes des
Vaters hatte sie ihre kränkliche Mutter, die oft das Bett hüten mußte, nicht
allein lassen können. Außer Ninette hatte sie keine Verwandten.
    So hatte sich das Mädchen nach einer Arbeit
umgesehen. Sie fand eine Töpferwerkstatt, die verwaist war. Sie erlernte das
Handwerk, das ihren künstlerischen Neigungen entgegenkam.
    Sie schmiß den kleinen Laden praktisch allein
und stellte wunderschöne Vasen her, deren Farbenpracht und Stil sich von allem
unterschied, was Raoul Valeau je gesehen hatte. Bei einem Bummel durch Relance
war er auf den winzigen, in einem Hof liegenden Töpferladen gestoßen, war von
dem Angebot und noch mehr von Ninette angetan gewesen.
    Jeden Tag war er seitdem gekommen.
    und jeden Tag hast du eine neue Vase oder
eine Figur mitgenommen“, lachte Ninette, als sie davon sprachen. „Ich habe mich
immer gefragt, was du damit wohl machst. Fragen konnte ich dich nicht, und so
habe ich mir selbst eine Antwort zurechtgelegt. Ich habe mir gesagt, er wird
’ne Menge Verwandte, Bekannte und Freunde haben. Auch Freundinnen. Denen will
er Geschenke mitbringen.“
    „Wenn ich das gewollt hätte, würde ich auf
einen Schlag ein ganzes Sortiment eingekauft haben. Aber das habe ich nicht
getan. Es ist mir darauf angekommen, dich täglich zu sehen.“
    „Hm, das stimmt. Und ich freute mich
jedesmal, wenn ich dich im Hoftor auftauchen sah. Nach drei Tagen gehörte dein
Besuch in der Töpferei schon zum Tagesablauf. Ich habe mich vor dem Augenblick
gefürchtet, da du einmal nicht kommen würdest. Aber zum Glück ist das nicht
eingetroffen.“
    Sie schmiegte sich an ihn, und zum
wiederholten Male rollten sie die Geschichten ihrer ersten Begegnungen ab. Da
war der Moment, als Raoul ihr zum ersten Mal den Vorschlag gemacht hatte, mit
ihm auszugehen.
    „Ich habe gleich ja gesagt. Das war
eigentlich ein wenig unschicklich von mir. Findest du nicht auch?“
    „Nein.“
    „Ich konnte einfach nicht anders. Es war mir,
als würden wir uns schon eine lange Zeit kennen. Du warst mir sofort vertraut.“
    Es hatte sich alles so unkompliziert
entwickelt.
    „Was wird aus uns beiden, Raoul?“ Sie wußte,
daß ihre Trennung mehr als ein längerer Urlaub war. Sie fürchtete sich vor dem
Augenblick, da sie Abschied nehmen mußten.
    Raoul studierte noch. Er

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