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119 - Satanische Klauen

119 - Satanische Klauen

Titel: 119 - Satanische Klauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Ausgänge. So
gab es eine schmale Treppe im Südflügel, über die Henry Valeau und Juliette
Macon ins Freie gelangt waren. In dem umfangreichen Obstgarten hatten sie sich
versteckt, noch ganz unter dem Einfluß der bösen Gedanken. Jetzt waren auch sie
davon befreit.
    Juliette Macon kam zu sich wie aus einem
tiefen Traum, wußte nicht, wie sie hierhergekommen war, konnte sich nur noch
daran erinnern, daß Henry Valeau sie einen Tag zuvor in Paris angerufen hatte,
um mit ihr einige kleine Szenen nachzudrehen.
    In einem Ambulanzwagen wurde sie gleich
untersucht.
    Henry Valeau war nicht mehr zu helfen.
    Der unheimliche Fluch, den er auf sich
geladen hatte, erfüllte sich.
    Man fand den Regisseur hinter einem
Rhododendronstrauch.
    Raoul Valeau fand ihn und rief sofort nach
Larry Brent.
    Als Raoul Valeau seinen schwach atmenden
Vater herumrollte, löste sich das linke Bein vom Körper.
    „Ich möchte dir noch ... etwas sagen ...
Raoul .. kam es kaum hörbar über die spröden Lippen des
großen Regisseurs. Das Reden fiel ihm schwer, Schmerzen schien er jedoch keine
zu haben. „Es war nur eine einzige... Spule im Schneideraum ... die anderen
liegen drüben ... im Gästehaus . . . die letzten kommen noch
. . die im Feuer vernichteten Szenen... kann man nachdrehen ... Juliette
hat diesen Teil des Drehbuchs und. . meinen Kommentar dazu ... Ein großer Film,
es wird ein großer Film ...“
    „Was wissen Sie über die Unbekannte,
Monsieur?“ fragte Larry ruhig.
    „Genaues weiß niemand . .. Aber es gibt Deutungsversuche ... ich glaube, einer stimmt...“
    „Was für ein Deutungsversuch?“ „Woher sie
gekommen ist... wer sie wirklich war . . . Diese Version ... ist richtig... und
kommt auch im Film zum Tragen: die .Unbekannte, war die Tochter einer Frau, die
man verstieß, weil von ihr behauptet. . . wurde, sie
hätte als Jungfrau diese Tochter geboren ... der Teufel hat sie gezeugt... ich
glaube es stimmt... die Sage vom Inkubus und . .. Sukkubus . . trifft in ihrem
Falle zu ... die Unbekannte - halb Mensch, halb Höllenwesen ... zwei Seelen in
ihrer Brust, die menschliche, die satanische ... wer würde siegen? Ihr Ich war gespalten .. . beide Seelen konnten unabhängig voneinander
wirken, waren aber im Leben wie im Sterben aneinander gekettet ..
    Sein Kopf fiel zur Seite. Henry Valeau war
tot.
     
    ●
     
    Noch ein Auto fuhr vor.
    Jacques Dupont, der Dorfpolizist aus Relance,
brachte jemanden mit. Eine attraktive Blondine, die einen Pelzmantel trug, der
über das Knie reichte: Morna Ulbrandson.
    Sie lief auf Larry zu.
    „Gott sei Dank, du lebst“, brachte sie
atemlos hervor. Sie hatte den Feuerschein am Himmel gesehen. Als Ninette Mosque
ihr erklärte, daß dieses Feuer aus der Richtung käme, wo das Palais stünde, da
hatte es für sie kein Halten mehr gegeben. Der Gedanke an das Feuerungeheuer
trieb sie aus dem Haus.
    Mit Jacques Dupont machte sie sich auf den
Weg, der ebenfalls nach dem Rechten sehen wollte. „Wir hätten früher da sein
können. Aber Dupont hielt am Straßenrand an und ließ die Rettungsfahrzeuge
durch' 1 , sprudelte es nur so über ihre Lippen.
    Larry blickte sie groß an. „Aber am Telefon
vorhin hast du noch gesagt, daß du deine Kleider ...“
    „Die trocknen noch immer. Das einzige, was
mir von Ninette gepaßt hat, war dieser Mantel.“ Verstohlen öffnete sie ihn
einen Spaltbreit, und Larry sah, daß sie darunter splitternackt war.
    „Da kannst du mal sehen, was ich alles auf
mich nehme, nur um dir zu Hilfe zu kommen, Sohnemann.“
    „Und Dupont. .. hat gar nichts gemerkt?“
    „Er ist gefahren wie ein Teufel, die Augen
immer geradeaus gerichtet.“
    Larry kratzte sich im Nacken. „Wir sind doch
beide im ,Mon Hôtel' untergebracht,
fällt mir gerade ein. Ob die noch ein Doppelzimmer freihaben? Könnten wir doch
eintauschen - gegen unsere zwei Einzelzimmer.“
    „Was schwebt dir denn vor?“
    „Ich habe geschossen und gekämpft. Zum Image
eines Agenten gehört aber auch das Lieben. Hast du davon noch nie etwas
gehört?“
    „Du sprichst wie James Bond.“
    „Ich komm mir auch fast so vor. Nur daß es
mich im Gegensatz zu ihm wirklich gibt.“ Er legte den Arm um ihre Schultern.
„Du frierst, merke ich. Dem können wir abhelfen. Hier war es vorhin ein bißchen
zu heiß. Hab ’ne Menge Hitze auf getankt. Ich könnte dir davon etwas abgeben.
Also komm, du kleine Schwedenmaus! Gehen wir ins ,Mon Hotel 1 ! Da zieh ich dir den Mantel aus...“
    „Du wirst ja zum Dichter “
    „Ja,

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