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1195 - Der Engelskerker

1195 - Der Engelskerker

Titel: 1195 - Der Engelskerker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Antwort geben. »Für dich schon, oder wie muss ich das sehen?«
    »Warten wir es ab«, sagte er nur…
    ***
    Lady Sarah Goldwyn hatte ihr Versprechen gehalten und richtig einen ausgegeben. Die ganze Band war zusammengekommen, und wir hatten wirklich einen Freitag hinter uns, der es in sich gehabt hatte. Erst in den frühen Morgenstunden waren wir auseinander gegangen, und ich war froh, in mein Bett zu kommen.
    Ebenso froh war Lady Sarah, noch am Leben zu sein, denn ihr Horror-Trip hätte auch leicht tödlich enden können. Das war nicht passiert, und Sarah fühlte sich im Augenblick wie auf hohen Wellen schwimmend, und Jane Collins, die ebenfalls mitgefeiert hatte, hatte ihr inneres Gleichgewicht auch wieder zurückgefunden, denn sie hatte Sarahs Horror-Trip nicht erlebt.
    Als ich schließlich im Bett lag, konnte ich nicht schlafen. Ich erlebte das verfluchte Gefühl, alles in Bewegung zu sehen. Der Schrank schwebte scheinbar an mir vorbei, die Lampe ebenfalls, auch die Tür, und als ich die Augen schloss, da kam ich mir wie in einem Boot vor, das schwankend auf hohen Wellenkämmen schaukelte.
    Bei diesen Feiern folgt die Strafe oft auf dem Fuß, aber ich hatte zu den Getränken auch nicht nein sagen wollen. Irgendwann schlief ich trotzdem ein und war überhaupt nicht mehr vorhanden. Ein tiefer, fast totenähnlicher Schlaf hatte mich übermannt.
    Das Erwachen war nicht eben fröhlich. Es lief in verschiedenen Stufen ab. Mein Magen war nicht mehr so richtig in Ordnung und der Mund völlig ausgetrocknet. Von einem Geschmack konnte man beim besten Willen nicht sprechen, denn es war einfach nichts vorhanden. Ein trockener Gaumen, eine trockene Zunge, und auf meinen Lippen lag irgendein getrocknetes Zeug.
    Ich schlug die Augen auf.
    Im Zimmer war es schon hell. Aber wir hatten Samstag. Ich brauchte nicht raus, um mich um meinen Job zu kümmern. So blieb ich erst mal auf dem Rücken liegen und schaute zur Decke, die sich wieder normalisiert hatte und sich nicht bewegte. Auch der Schrank und die Lampe wehten nicht mehr auf mich zu, aber die Gedanken an den vergangenen Abend waren noch vorhanden.
    Shao und Suko ging es bestimmt besser. Sie hatten sich zurückgehalten und waren ihren Prinzipien treu geblieben, aber mir hatten Bier und Whisky einfach zu gut geschmeckt, und ich hatte dabei zu sehr auf die Unterlage vertraut.
    Die Sünden büßt der Mensch sofort. So war es auch in diesem Fall. Ich wollte auch nicht bis zum Mittag im Bett bleiben und kämpfte mich zunächst in eine sitzende Position, wobei ich gegen den Schwindel ankämpfen musste.
    Es ließ sich ertragen. Langsam schraubte ich mich hoch und stellte fest, dass ich meinen Schlafanzug nicht übergestreift hatte. Jetzt fing ich an zu frieren und sehnte mich nach einer heißen Dusche.
    Den Weg ins Bad legte ich schlurfend zurück und fluchte einige Male über die grelle Wintersonne, die durch die Fenster in meine Wohnung schien und auch mich erwischte.
    Toilette und Dusche hatten Vorrang. Ich genoss die heißen Strahlen, ich spürte, wie allmählich das taube Gefühl aus meinem Körper gespült wurde und auch die Kruste von meinen Lippen verschwand. Der Nachdurst allerdings blieb bestehen. Ihn wollte ich so schnell wie möglich mit Mineralwasser bekämpfen.
    Noch in den Bademantel gehüllt, bewegte ich mich in die Küche. Auch hier war es zu hell. Ich ließ das Rollo nach unten fahren. Im Halbdunkel kam ich besser zurecht.
    Den Griff nach der Flasche kannte ich. Ich verzichtete auf ein Glas und ließ den »Gänsewein« in meine Kehle fließen. Es tat einfach nur gut. Es hätte nicht viel gefehlt, und ich hätte die gesamte Flasche leer getrunken.
    Jetzt fühlte ich mich wieder halbwegs als Mensch. Um mich ganz so zu fühlen, brauchte ich noch etwas zu essen, denn komischerweise bekam ich Hunger.
    Fisch hatte ich nicht im Kühlschrank, eine Aspirin brauchte ich auch nicht, so dachte ich daran, mir Speck in der Pfanne auszulassen, um zwei Eier hinein zu schlagen.
    Bevor es dazu kam, meldete sich das Telefon. Abheben oder einfach ignorieren? Ich stand dicht davor, letzteres zu tun, aber irgendwie siegte mein Pflichtgefühl, und so hob ich den Hörer ab.
    »Guten Morgen, Nachbar.«
    »Ach, du - Suko.«
    »Ja, ich. Geht es dir gut?«
    »Warum fragst du?«
    Suko lachte. »Nur so. Als wir dich nach Hause brachten, ging es dir nicht so gut.«
    »Das war gestern.«
    »Nein, heute.«
    »Auch egal. Aber mir geht es gut. Ich bin wach, ich bin geduscht, und ich werde mir jetzt

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