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1196 - Die Macht der Druidin

1196 - Die Macht der Druidin

Titel: 1196 - Die Macht der Druidin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einfach nicht sein, und ich zählte mich keinesfalls zu den Superhelden.
    Sie tasteten mich nicht nach Waffen ab. Sie waren sich ihrer Sache verdammt sicher.
    Ich sah sie jetzt etwas besser und hatte auch meine Arme angehoben, um sie nicht zu provozieren.
    Zwar waren sie keine Vierlinge, aber sie glichen sich schon. Die gleiche dunkle Kleidung, die mehr grau als schwarz war, die gleichen Gesichter und die Unbeweglichkeit in ihren Zügen.
    Gesichter wie Stein. Eigentlich schrecklich. So leblos, aber ich glaubte, dass ich sie schon in einer ähnlichen Form erlebt hatte. Ich war mir nicht sicher, und es lag auch lange zurück, aber ich hatte nicht die Zeit, darüber nachzudenken.
    »Raus!«
    »Wohin?«
    »Nach draußen. Wir werden dich dort töten!«
    »Ja.« Ich erkannte die eigene Stimme kaum wieder. Als Erster trat ich in den Flur hinein und ging auf die noch immer offen stehende Haustür zu. So wie ich musste sich jemand fühlen, der zu seiner Hinrichtung geht.
    Ich hörte ihre Schritte hinter mir, und erst kurz vor der Schwelle funktionierten meine Gedanken wieder.
    Verdammt noch mal, ich wollte nicht sterben. Ich musste diesen Killern entkommen.
    Aber wo gab es einen Ausweg?
    Ich hatte ihn noch immer nicht gefunden, als ich den Fuß auf die Türschwelle setzte. Man ließ mich auch nicht weiter nachdenken, denn jemand schlug mir den Waffenlauf in den Nacken.
    Der Schlag war zwar hart, aber nicht so stark, dass er mich bewusstlos gemacht hätte. Ich taumelte nur nach vorn, ich sah Sterne, ich ruderte mit den Armen, schlug irgendwo gegen, rutschte mit den Händen ab und konnte mich nicht festhalten. Dann knickten meine Beine ein, ohne dass die andere Seite dabei mitgeholfen hätte.
    Als ich fiel und mich im Reflex mit beiden Händen abstützen konnte, landete ich bereits im Freien, wo mich die eisige Luft empfing.
    Ich blieb in dieser Lage. Gestützt auf meine Beine und Hände.
    Ich war groggy. Ich kam nicht mehr weg. In meinen Gliedern war das Blut wie Blei. Der Kopf war schwer. Vom Nacken her drangen die Schmerzen vor bis in die Stirn.
    Ich biss die Zähne zusammen. Es war mehr ein Versuch. Ich schaute zu Boden. Hier wuchs kaum Gras und er kam mir wie eine dunkle, schwebende und wallende Fläche vor, die einfach nicht zur Ruhe kommen wollte.
    Es ging nicht mehr. Ich hätte auch meine eigene Waffe nicht mehr ziehen können. Die vier Gestalten umstanden mich wieder. Sie flüsterten miteinander. Zumindest nahm ich ihre Stimmen nur als Flüstern wahr.
    »Er muss sterben!«
    »Ja.«
    »Aber hier?«
    »Es ist am besten!«
    »Wer schießt?«
    »Alle!«
    Das hässliche Lachen empfand ich als widerlich. Aber ich wusste zumindest, was sie mit mir vorhatten. Jeder von ihnen wollte eine Kugel in meinen Körper jagen.
    Einer bückte sich und drückte mir den Waffenlauf gegen die rechte Schläfe.
    Da zuckte ich zusammen, weil ich schon mit dem Einschlag der Kugel rechnete.
    So weit war es noch nicht.
    Der zweite presste das Ende der Mündung gegen meine linke Stirnseite, und wenig später wurde auch mein Nacken in Mitleidenschaft gezogen.
    Blieb die vierte Waffe.
    Zuerst hörte ich die kratzigen Schritte. Drei nur, das reichte aus. Dann stand die Person vor mir und bückte sich. Ich hatte den Kopf leicht anheben und die Augen verdrehen können, sodass ich den nächsten Schatten sah, der sich vor mir aufbaute.
    »Wer schießt zuerst?«
    »Keiner. Alle zugleich. Auf mein Kommando!« Der Mann vor mir hatte gesprochen.
    »Gut!«
    Es war der Moment kurz vor dem Tod. Ich konnte nicht genau nachvollziehen, was ich alles fühlte.
    Eins allerdings war sicher. In diesen Sekunden hatten sich meine Sinne geschärft, als wollte mir das Leben noch ein letztes Mal beweisen, wovon ich für immer Abschied nehmen musste.
    Ich nahm die Kälte wahr. Ich roch eisiges und verfaultes Laub. Ich roch den feuchten Boden, der meiner Ansicht nach mit unzähligen Gerüchen gefüllt war, die allesamt etwas mit Grab und Moder zu tun hatten, als wollten sie mich auf meinen späteren Zustand der Verwesung hinweisen.
    Und ich roch noch etwas…
    Genau das Gegenteil. Süßlich, stark, parfümiert. Der Duft, den ich schon von Haus her kannte, wehte plötzlich in meine Nase. Ich glaubte an einen Irrtum, aber er war tatsächlich vorhanden, ebenso wie die Stimme des Mannes.
    »Jetzt!«
    ***
    Und dann geschah das Wunder. Es meldete sich eine andere Stimme, und sie sagte ebenfalls nur ein Wort.
    »Stopp!«
    Ich hatte mich nicht getäuscht, denn es war tatsächlich die

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