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1196 - Die Macht der Druidin

1196 - Die Macht der Druidin

Titel: 1196 - Die Macht der Druidin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schließlich war ich mit ihm fast um die eigene Achse gerutscht, bis er zu meinem Glück doch stehen blieb, bevor er die Bäume am Straßenrand küsste.
    Es hatte geklappt. Ich konnte aufatmen. Es war wirklich knapp gewesen, und ich fluchte leise über die verdammte Eisfläche auf der Straße.
    Klar, es war eine kalte und frostklare Nacht. Es gab auch Eis, aber die normalen Straßen waren trocken, nur an den Rändern schimmerte es hin und wieder.
    Es konnte sein, dass diese Eisfläche von irgendwelchen Spaßvögeln als Falle aufgebaut worden war.
    In einer recht einsamen Gegend wie dieser war das leicht.
    Das heißt, so einsam war meine Umgebung nicht. Sie wirkte in dieser nächtlichen Stunde nur so.
    Jenseits der Straße und auch der Bäume standen Häuser. Jedes für sich und in einer respektablen Entfernung zum jeweiligen Nachbarn.
    Ich war zunächst mal froh, mit einem blauen Auge davongekommen zu sein. Nach einigem Durchatmen und nachdem sich mein Herzschlag wieder normalisiert hatte, musste ich zusehen, den Rover wieder in die normale Fahrtrichtung zu schaffen. Es würde nicht einfach werden. Und doch hatte ich Hoffnung. Der Blick nach vorn bewies mir, dass zumindest die beiden Vorderräder den Eispanzer verlassen hatten und den Boden am Rand der Straße berührten, der von keinem Asphalt gebildet wurde. Da wuchs das Gras, das in der Kälte einen weißen pudrigen Schimmer erhalten hatte, auf dem frostharten Boden.
    Vielleicht packten die Räder ja trotz des Hinterradantriebs. Ich versuchte es und ging dabei recht vorsichtig zu Werke. Zwar drehten die Hinterräder durch, aber irgendwie kam ich trotzdem sehr langsam von der Stelle und ließ die gefährliche Schicht rutschend und fahrend hinter mir.
    Dabei schwankte der Rover ein wenig nach links und rechts, und auch das Scheinwerferlicht machte die Bewegung mit. Ich wollte irgendwie auf Nummer sicher gehen und schaltete das Fernlicht ein, das sich über ein freies Gelände ergoss, noch eine kleine Straße erfasste und auch ein Haus, vor dem ein dunkler Wagen parkte.
    Die nächsten Szenen erlebte ich wie kleine Momentaufnahmen, die sich addierten und sich dann in meinem Kopf zu einem Ganzen zusammensetzten.
    Ich sah vier Männer. Und diese Männer trugen etwas, das wie eine Kiste aussah, aber nicht genau diese Form hatte. Ich hatte in meinem Leben schon oft genug Särge gesehen, und so konnte ich auch jetzt erkennen, dass es sich bei dieser Kiste um einen Sarg handelte, den die Männer auf das recht einsam stehende Haus zutrugen.
    Da war jemand gestorben. Er wurde abgeholt. Zuerst in den Metall- oder Kunststoffsarg gelegt, um danach für die Beerdigung vorbereitet zu werden.
    Eine völlig normale Sache, auch mitten in der Nacht, denn die Beerdigungsinstitute sind immer durch ihren Notdienst erreichbar. Kein Grund für mich, misstrauisch zu werden.
    Warum wurde ich es trotzdem?
    Ich wusste es nicht. Es konnte sein, dass mich das Verhalten der vier Männer störte. Während sie den Sarg anhoben und dann gingen, schauten sie sich um, als wollten sie bei ihrem Job nicht beobachtet werden.
    Ich löschte das Licht.
    Sie hatten die helle Insel in der Dunkelheit bestimmt entdeckt, aber ich wollte nicht noch mehr Aufmerksamkeit erregen. Das Bild verschwand. Die Dunkelheit übernahm wieder die Herrschaft, und ich hockte in meinem Auto und überlegte, was ich unternehmen sollte.
    Eigentlich ging es mich nichts an, wenn Menschen einen primitiven Sarg in ein Haus trugen. Das geschah an jedem Tag oft genug, aber mich hatten die Männer irgendwie gestört. Sie hatten nicht wie professionelle Sargträger gewirkt, sondern mehr wie Menschen, die etwas zu verbergen hatten, sonst hätten sie sich nicht so misstrauisch umgeschaut.
    Was tun? Nachsehen oder weiter nach Hause fahren?
    Die Neugierde siegte. Ich wollte nachschauen und zumindest erfahren, wer in diesem Haus gestorben war.
    Um das freie Feld zu erreichen, musste ich über einen Graben steigen. Mit einem langen Schritt hatte ich es nach dem Aussteigen geschafft und hatte das Gefühl, das Gras unter meinen Schuhsohlen knistern zu hören, so hart hatte es der Frost gemacht.
    Das kalte Wetter würde nicht mehr lange anhalten. Für den morgigen Abend schon war der Umschwung angesagt worden. Bereits jetzt hatte sich die Luft mit Feuchtigkeit aufgeladen, und nach meinem Geschmack war es noch kälter geworden.
    Den Schutz der Bäume hatte ich schnell verlassen und bewegte mich geradewegs auf das Haus zu.
    Es stand dort wie ein

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