1197 - Der Psi-Schlag
achtzehn Sarlathern Dorlewns war von Friedfertigkeit allerdings nichts mehr vorhanden. Pawondov vermochte anfangs nicht zu erkennen, was sie taten, wenn sie sich über bewußtlose Quechos beugten, doch Dorlewns Reaktion verriet ihm, daß sie ihnen nicht zu helfen versuchten. Wenig später erkannte er, was sie mit den Bewußtlosen anstellten, und ihm wurde übel, denn sie saugten den wehrlosen Quechos das Blut aus.
„Ich werde sie alle umbringen!" stieß Dorlewn hervor. „Ich hatte keine Ahnung, daß sie das Blut anderer Lebewesen trinken."
„Bevor du sie tötest, gib sie mir", erwiderte Parwondov, nachdem er seinen Abscheu überwunden hatte.
„Du kannst sie haben", erklärte Dorlewn. „Erst einmal werde ich sie aber paralysieren."
Mit grimmigem Gesicht verließ er den Raum, und Parwondov versuchte nicht, ihn zurückzuhalten. Er setzte sich in einen Sessel und wartete.
Nach einiger Zeit tauchte Dorlewn auf einem der Monitorschirme auf. Er hielt seine Waffe in der Hand und schoß auf die Sarlather, die sich in der Zentrale der ZERVALOTH aufhielten. Die Getroffenen kippten stocksteif um.
Parwondov beugte sich gespannt vor, als Dorlewn schwankte und seine Waffe fallen ließ. Er machte den Eindruck, als würde er etwas Grauenhaftes sehen. Mit nach vorn gestreckten Händen wich er zurück, stolperte über einen gelähmt am Boden liegenden Sarlather, schrie auf und stürzte. Wimmernd kroch er auf allen vieren über den Boden.
Mit einer Schaltung an seinem Armbandgerät beorderte Parwondov zwei Armadamonteure herbei.
„Geht hinüber auf die ZERVALOTH!" befahl er ihnen. „Ergreift Dorlewn und bringt ihn in die Notzentrale! Falls er euch Befehle erteilt, ignoriert sie! Dorlewn steht unter dem Einfluß von Restenergie der Wettness-Strahlung und ist nicht zurechnungsfähig.
Sobald ihr mit ihm in der Notzentrale seid, meldet mir über Funk Vollzug, dann desaktiviert euch!"
Die beiden Roboter bestätigten seine Anweisungen und schwebten davon.
Mit zusammengepreßten Lippen beobachtete Parwondov auf dem Monitorschirm, wie Dorlewn einen bewußtlosen Quecho am Verbindungsstrang zwischen den beiden Halbkugelkörpern strangulierte. Glücklicherweise enthielt der Strang keine Luftröhre, so daß das Leben des Doppelwesens nicht gefährdet war.
Als kurz darauf die beiden Armadamonteure erschienen und Dorlewn mit ihren Tentakelarmen fesselten und abführten, seufzte Parwondov.
„Du hättest dir selbst ausrechnen können, daß paranormale Mentalenergien vorübergehend auch tote Materie aufladen und allmählich aus ihr emittiert werden", stellte er fest.
„Wo ist Dorlewn?" erkundigte sich Quartson, als Parwondov den Kontrollraum für die Wettness-Speicher und -Projektoren betrat.
Parwondov berichtete über das „Mißgeschick" ihres Gefährten und schloß: „Ich habe ihn vorsichtshalber unter Quarantäne gestellt - für den Fall, daß er aufgeladen sein sollte und Wettness emittiert. Ein Medoroboter behandelt ihn. Er dürfte außer Gefahr sein. Wie kommt ihr mit der Justierung der Projektoren voran?"
„Es gibt keine Schwierigkeiten", antwortete Halmsew. „Alles ist nur eine Zeitfrage. Natürlich können wir keine differenzierten Suggestivbefehle für alle im Loolandre lebenden Armadavölker programmieren. Wir beschränken uns auf ein Basisprogramm, das die Wiederaufnahme der bisher ausgeübten Tätigkeiten vorsieht, und auf ein Zusatzprogramm, das alle widerrechtlich ins Armadaherz eingedrungenen Fremden veranlassen wird, sich umgehend den nächsten erreichbaren Armadamonteuren zu stellen, sich ihnen zu ergeben und ihnen zu erklären, daß sie zu den Armadaschleppern gebracht werden müssen, die Ordoban durch den Loolandre schickt."
„Eigentlich wollten wir die bereitstehenden Armadaschlepper .schon losschicken", meinte Quartson dazu. „Aber nach dem Zwischenfall mit Dorlewn fürchte ich, daß der gesamte Loolandre noch für einige Zeit von psionischer Restenergie erfüllt sein wird, von der natürlich auch die Schlepper aufgeladen würden."
„Das ist sehr wahrscheinlich", erwiderte Parwondov. „Wir werden dennoch nicht warten, denn es braucht seine Zeit, bis die Schlepper den Loolandre abgefahren und mit ihren Signalen die Roboter zu sich gerufen haben, die die Gefangenen bewachen. In dieser Zeitspanne wird die Aufladung zweifellos abklingen. Falls die Aufbringung der Gefangenen sich zu sehr verzögert, könnten sie ihren freien Willen zurückgewinnen und zu fliehen versuchen."
„Nicht, wenn wir die
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