1197 - Der Psi-Schlag
mit 1,2 Gravos angemessen.
Zielstrebig marschierten die Zwerge einen schmalen Korridor entlang und in einen eiförmigen Raum, an dem der Korridor endete.
Als der letzte Uurs den Raum betreten hatte, schloß sich hinter ihm ein Schott. Ein schwaches Zischen ertönte. Leo Dürk spürte aufgrund seiner langen Erfahrung mit allen möglichen Transportsystemen, daß der „Raum" sich in Bewegung setzte. Es handelte sich folglich um ein Fahrzeug.
Etwa zehn Minuten später stoppte das Fahrzeug, das Schott öffnete sich, und die Uurs drängten hinaus. Abermals ging es durch einen Korridor. Als sich an seinem Ende ein Schott öffnete, erblickte Dürk dahinter eine Art Schaltzentrale, deren nach außen gewölbte Wände eine einzige fugenlose Bildfläche waren. Auch hier herrschte mildes hellgrünes Licht.
„Faß bitte nichts an, Leo!" wandte sich Lobel an den Waffenmeister. „Am besten bleibst du bei uns. Du darfst dich allerdings auch in der Umgebung der Kontrollstelle frei bewegen.
Aber versuche nicht, ein Transportmittel zu benutzen. Da du kein Armadist bist, würdest du damit Sicherheitsschaltungen auslösen, die dich töten könnten."
„Aber das wäre doch widersinnig", meinte Dürk. „Meine Freunde und ich sind zum Loolandre gekommen, um Ordoban zu helfen.
Wißt ihr nicht, daß er sich in einer Notlage befindet?"
Lobels Blick verdunkelte sich.
„Wir haben bemerkt, daß Ordoban schweigt", gab er zu. „Aber es steht uns nicht zu, uns darüber ein Urteil zu erlauben. Wir Uurs haben unsere Pflicht zu erfüllen, wie es die Generationen vor uns taten und wie es die Generationen nach uns ebenfalls tun werden."
„Ja, interessiert ihr euch denn nicht für den Sinn und Zweck der Endlosen Armada?" erregte sich der Waffenmeister.
„Wir kennen ihn", antwortete Lobel. „Die Endlose Armada soll TRI-ICLE-9 wiederfinden und dorthin zurückbringen, von wo er entführt wurde."
Das Gespräch wurde abrupt unterbrochen, als ein paar Uurs schrille Schreie ausstießen.
Dürk sah, daß die Bildfläche hell geworden war und das Innere einer hohlkugelförmigen Anordnung riesiger Aggregate zeigte. Die Aufregung der Uurs wurde jedoch offensichtlich nicht durch diese Aggregate ausgelöst, sondern durch einen goldfarbenen Riesenwurm, der sich innerhalb der Hohlkugel wand. Immer wieder deuteten Uurs auf ihn und aus dem, was sie sich gegenseitig zuriefen, entnahm Dürk, daß der „Wurm" ein Fremdkörper war, der dort, wo er sich befand, nichts zu suchen hatte.
Die Aggregate schienen anderer Ansicht zu sein. Aus ihnen hatten sich dünne, halbtransparente Röhren geschoben und sich mit den Spitzen durch die „Haut" des Riesenwurms gebohrt.
Leo Dürk versuchte, Lobel zu befragen. Infolge der allgemeinen Aufregung der Uurs schlugen diese Versuche jedoch immer wieder fehl. Nur allmählich gewannen die Zwerge ihre Fassung zurück. Sie bildeten einen engen Kreis und berieten sich leise. Da sie inzwischen ihre Druckhelme zurückgeklappt hatten, konnte Dürk nicht verstehen, was gesprochen wurde.
Erst als die Uurs sich trennten und offenbar nach einem bestimmten Plan Schaltungen vornahmen, gelang es dem Waffenmeister, Lobel anzusprechen.
„Es handelt sich um eine Regenerierungsstation", antwortete der Zwerg auf die Frage nach den Aggregaten. „Aber sie ist Ordoban vorbehalten. Jemand hat sie zweckentfremdet, um irgend etwas regenerieren zu lassen, das hier nichts zu suchen hat."
Auf einem Vergrößerungsausschnitt sah Dürk verwundert, daß über dem Vorderteil des Riesenwurms eine violette Armadaflamme leuchtete.
„Aber das ist ein Armadist", stellte er fest.
„Kein Armadist darf diese Station benutzen", entgegnete Lobel.
„Was immer sich unter dieser goldenen Hülle verbirgt, es kann nur von Verrätern ins Armadaherz eingeschleust worden sein. Ich hoffe, es gelingt uns, die Aufladung ins Gegenteil zu verkehren. Niemand darf eine Station mißbrauchen, die Ordoban vorbehalten ist."
„Aber wer ist denn Ordoban eigentlich?" fragte Dürk und wußte im selben Moment, daß er einen. Fehler begangen hatte.
„Wieso weißt du das nicht?" fragte Lobel argwöhnisch. „Du hast doch behauptet, deine Freunde und du, ihr wolltet Ordoban helfen.
Aber vielleicht gehört ihr zu den Verrätern."
Dürk seufzte.
„Im Gegenteil, wir kämpfen gegen die verräterischen Armadaschmiede, die den Loolandre in ihre Gewalt bringen wollen.
Wir sind Freunde des Armadaprinzen. Er hat uns zum Loolandre geführt. Leider hat er seine Erinnerungen
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