1197 - Der Psi-Schlag
recht", meinte Parwondov zögernd.
„Solange wir Perry Rhodan nicht haben, sollten wir die Gefangenen als Geiseln behalten", unterstützte Quartson Halmsews Vorschlag. „Vielleicht ergibt sich irgendwann die Notwendigkeit, sie vorzuzeigen."
„Also gut", lenkte Parwondov ein. „Wir lassen sie am Leben. Aber dann bin ich dafür, sofort etwas zu unternehmen, um Perry Rhodan zu überlisten. Ich will ihn hier sehen, gedemütigt und seelisch gebrochen. Zwei der Gefangenen sollen eine Botschaft für Perry Rhodan auf Speicherkristall sprechen. Danach muß der Kristall in einem Armadamonteur versteckt werden. Irgendwie müssen wir den Roboter dann Perry Rhodan zuspielen. Nur wie?"
„Wir benutzen einen Armadabarbaren dazu", sagte Halmsew.
„Wenn er Perry Rhodan versichert, daß er auf der Seite Atlans steht, muß das glaubhaft wirken. Atlan ist eine so starke Persönlichkeit, daß es durchaus plausibel erscheint, daß einige Barbaren weiterhin zu ihm halten und für ihn sein Leben riskieren."
„Das erscheint sogar mir plausibel", grollte Parwondov. „Wer weiß, ob der Bote nicht tatsächlich zu Rhodan überläuft, wenn er ihm erst einmal gegenübersteht. Ich will, daß er stirbt, bevor er von Perry Rhodan umgedreht werden kann und uns das Konzept verdirbt."
„Aber wie sollen wir das bewerkstelligen?" fragte Quartson. „Eine Verwundung läßt sich nicht so manipulieren, daß der tödliche Verlauf zu einem bestimmten Zeitpunkt eintritt, der nicht von vornherein feststeht, weil wir nicht wissen, wieviel Zeit vergeht, bis der Barbar zu Perry Rhodan gebracht wird."
„Die Verwundung darf nicht tödlich sein", erklärte Parwondov.
„Sonst würden wir auch kaum einen Freiwilligen finden, denn so weit geht die Liebe der Barbaren zu uns nicht. Der Tod muß vielmehr durch ein Gift bewirkt werden, das im Körper keine Spuren hinterläßt und dessen Wirkungsmechanismus durch einen Zusatz im Sauerstoffvorrat des Raumanzugs blockiert wird. Sobald der Barbar im Schiff Rhodans seinen Helm öffnet und Luft ohne diesen Zusatz atmet, tritt das Gift in Aktion und ruft in kurzer Zeit einen tödlichen Schock hervor, der als Wundschock diagnostiziert wird."
„Ein perfekter Plan", stellte Halmsew fest.
„Beginnen wir mit der Ausführung!" sagte Parwondov. „Holt zwei der Gefangenen!"
Halmsew und Quartson gingen zu den Gefangenen, die noch immer im Lichtkreis warteten, weil sie keine anderen Befehle erhalten hatten, und bedeuteten Icho Tolot und Jen Salik, ihnen zu folgen. Sie gingen dabei nicht nach bestimmten Kriterien vor, sondern nahmen die beiden Personen, weil sie ihnen am nächsten standen.
Nachdem sie alles vorbereitet hatten, brach Quartson mit dem präparierten Armadamonteur in einem Goon-Block zu den Barbarenwellen auf.
Parwondov und Halmsew aber gingen mit Tolot und Salik zu den übrigen Gefangenen zurück, um sie von Robotern in Zellen bringen und einsperren zu lassen.
Als sie den Saal betraten, hatte sich die Schar der willenlosen Marionetten um Atlan und Tomason vermehrt. Ihre Zahl hätte damit zehn betragen müssen. Doch so oft Parwondov und Halmsew auch nachzählten, es waren nur neun Gefangene.
„Es ist der mit den seltsamen Augen und den Krallenhänden!" rief Parwondov aufgeregt und blickte sich suchend um.
„Er kann nicht geflohen sein, denn er ist ebenso willenlos wie die anderen Gefangenen", wandte Halmsew ein und winkte einen der an der Wand wartenden Armadamonteure herbei. „Wohin ist der fehlende Gefangene gegangen?"
„Niemand hat diesen Saal verlassen, Herr", antwortete der Roboter.
„Aber ein Gefangener fehlt!" schrie Halmsew aufgebracht.
Er wandte sich wahllos Irmina Kotschistowa zu.
„Wie heißt der Gefangene mit dem gelben Strohgesicht, den großen blauen Augen und den Krallenhänden?" erkundigte er sich.
„Carfesch", antwortete die Metabio-Gruppiererin tonlos.
„Wohin ist Carfesch gegangen?" bohrte der Silberne weiter.
„Er ist nicht gegangen", erwiderte Irmina emotionslos.
„Aber er fehlt!" fuhr Parwondov sie an. „Warum fehlt er?"
„Weil er sich aufgelöst hat."
.Aufgelöst?" echote Halmsew fassungslos. „Selbst wenn er ein Teleporter ist, kann Carfesch nicht aus eigenem Willen aktiv werden.
Das ist unmöglich.
„Hat er etwas gesagt, bevor er sich auflöste?" fragte Parwondov.
„Ja", antwortete Irmina.
„Wiederhole es wörtlich!" befahl Parwondov.
„Ich glaube, ich werde gebraucht. Aber ich komme wieder."
„Das waren seine Worte?" erkundigte sich
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