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1197 - Der Psi-Schlag

Titel: 1197 - Der Psi-Schlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie auch aufhalten sollen! dachte der Arkonide bitter.
    Mit den 90 000 Raumschiffen der Barbarenwellen verfügten sie über eine Streitmacht, der die Galaktische Flotte und die Expeditionsflotte der Kranen nichts entgegenzusetzen hatten. Sie würden niemals bis zum Armadaherzen kommen. Ganz abgesehen davon, daß es für sie ein Buch mit sieben Siegeln war, während die Silbernen sich darin offenbar sehr gut auskannten.
    Atlan lachte spöttisch auf.
    Die Armadaschmiede mußten sich ihres Sieges sicher sein. Aber sie würden sich verrechnen. Perry Rhodan war ein Gegner, der keiner materiellen Übermacht bedurfte, um sich durchzusetzen.
    Niemand wußte das außer ihm selbst besser als er, denn er hatte hautnah miterlebt, wie die großmäulig „Solares Imperium" genannte Zwergmacht der Gründerjahre die damaligen galaktischen Großmächte erfolgreich ausgetrickst und sogar das Große Imperium Arkons mattgesetzt hatte. Ohne Perry Rhodans Ideenreichtum und Wagemut wäre das den Terranern niemals gelungen. Er würde auch in diesem Fall Mittel und Wege finden, seinen Gegnern das Handwerk zu legen. Bestimmt wimmelte es im Loolandre längst von kleinen Einsatztrupps, die erkundeten und systematisch sabotierten - und Verbündete gewinnen würden.
    Atlans Gesicht verdüsterte sich; er ballte die Fäuste.
    Es schmeckte ihm ganz und gar nicht, daß er ausgerechnet jetzt zur Untätigkeit verurteilt war. Alles in ihm brannte danach, an der Seite des Freundes gegen die Armadaschmiede zu kämpfen. Statt dessen konnte er nur die Wände seines Kerkers anstarren.
    Nun ja, es war ein Kerker, obwohl er sich von anderen Kerkern, in denen er in früheren Zeiten hatte hausen müssen, etwa so unterschied wie das Zimmer eines Luxushotels von einem Schweinestall. Die Zelle war geräumig und mit bequemen sauberen Möbeln ausgestattet, er bekam gut zu essen, und die Hygienezelle war nicht schlechter als die seiner Kabine an Bord der SOL. Aber er konnte nicht hinaus. Die Wände bestanden aus solidem Metallplastik, die Speisen wurden durch eine kleine Wandschleuse gereicht, er besaß weder eine Waffe noch einen Minikom, und die Batterie seines Multifunktionsarmbands war entfernt worden, so daß er weder mit Tomason Verbindung aufnehmen noch herumexperimentieren konnte, um aus den Geräten des Armbands vielleicht eine Waffe herzustellen. Nur den Laser-Schreibstift hatte man ihm gelassen.
    Der Arkonide runzelte die Stirn, als er ein Geräusch hörte. Es hatte geklungen, als machte sich jemand an der „Futterluke" zu schaffen, wie er die Speisenschleuse ironisch nannte. Doch es war viel zu früh für die nächste Mahlzeit. Zwar funktionierte auch der Timer des Armbands nicht mehr, aber dafür konnte Atlan sich auf seine innere Uhr verlassen.
    Mit freudiger Erregung wandte er sich zum Schott, als seine Hälften auseinanderglitten - zum erstenmal seit dreizehn Tagen.
    Natürlich schwebten draußen schwerbewaffnete Armadamonteure, so daß er keinen Gedanken an Flucht zu verschwenden brauchte.
    Aber allein die Tatsache an sich, daß man ihn abholte, verriet ihm, daß etwas in Bewegung gekommen war.
    „Mitkommen!" sagte einer der Roboter im Armadaslang.
    Atlan zögerte nicht, der Aufforderung zu folgen. Insgesamt sechs Armadamonteure eskortierten ihn durch einen Korridor, einen Antigravschacht hinab, abermals durch einen Korridor und schließlich in einen Schleusenhangar hinein. Dort stand ein Armadaschlepper mit offener Schleuse.
    Zielstrebig ging der Arkonide auf die Schleuse zu. Als er die geräumige Steuerkanzel betrat, erblickte er auf einem der hinteren Sessel den Kranen Tomason. Er wurde von vier Robotern bewacht.
    Die beiden Raumfahrer winkten sich grüßend zu.
    „Hast du eine Ahnung, wohin es gehen soll?" erkundigte sich Atlan.
    „Es ist euch verboten, miteinander zu reden", sagte einer der Roboter und richtete warnend einen Paralysator auf den Arkoniden.
    Atlan zuckte die Schultern und setzte sich in den Sessel, zu dem seine Eskorte ihn dirigierte. Kurz darauf startete der Armadaschlepper.
    Durch das transparente Kanzeldach sah Atlan das zylindrische Schiff, auf dem er gefangengehalten worden war, schnell zurückfallen und schon bald in dem undefinierbaren Meer aus nebelhaften Strukturen verschwinden, als das sich dieser Sektor des Armadaherzens darbot.
    Stunde um Stunde flog der Goon-Block. Zeitweilig war außer dem hellen Leuchten, dessen Quelle verborgen blieb, überhaupt nichts zu sehen. Manchmal ging der Flug kreuz und quer mitten durch

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