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1198 - Traumzeit

Titel: 1198 - Traumzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schlag?"
    Erheitert sagte Parwondov: „Anscheinend hältst du mich für senil. Du solltest mich besser kennen. Die Drohung, unsere Geiseln zu töten, war doch nur ein Täuschungsmanöver. Ich nahm nie an, dass wir damit erfolgreich sein würden.
    Aber unsere Niederlage war überzeugend genug, um Weidenburn in Sicherheit zu wiegen. Unter diesen Umständen wird er das tun, was ich von ihm erwarte, nämlich sich mit aller Energie mit seinen Anhängern in den anderen Ordoban-Elementen in Verbindung zu setzen, um sie für seinen Plan zu gewinnen, ohne uns Armadaschmiede den Loolandre und damit die Endlose Armada zu beherrschen. Aber es ist eine mühsame Arbeit, fast hunderttausend durch den Wettness-Schock beeinflusste Bewusstseine umzuprogrammieren. Wer das will, muss sich absolut darauf konzentrieren."
    Er schaltete den Hyperfunk ein, als ein Signallicht aufflammte. Ein anderer Armadaschmied wurde auf dem Bildschirm sichtbar. „Ich höre!" sagte Parwondov fordernd. „Die Falle ist zugeschnappt", sagte der andere Silberne. „Dann wartet nicht länger!" befahl Parwondov.
    Er wandte sich langsam zu Akronew um. „Wir stoppen. Ich möchte aus nächster Nähe beobachten, wie der Giftstachel namens Weidenburn aus dem Armadaherzen gebrannt wird. Und du solltest daraus lernen, wie man etwas plant und auch zu Ende führt. Diesmal stirbt Weidenburn. Natürlich fehlt dann die Ordoban-Komponente in dieser Schaltstelle, aber es macht nichts, wenn eine von einigen hundert dieser Stellen nur elektronischmechanisch funktioniert. Die anderen Ordoban-Elemente werden um so zuverlässiger arbeiten, wenn sie erleben, was mit Aufrührern geschieht."
    „Ich werde von dir lernen, denn ich habe erkannt, dass du unerreicht bist in deiner Klugheit und Weisheit", versprach Akronew.
    Hunderttausend Bewusstseine schraken aus geistigem Dämmerzustand auf. Ein Kollektivbewusstsein, verteilt auf Hunderte von Schaltstellen, und dennoch als Ganzheit denkend und handelnd, lauschte der Stimme, die aus technischen Instrumentarien zu ihm sprach. Sie forderte nicht mehr und nicht weniger, als dass es den Zustand, an den es sich gerade erst gewöhnt hatte und der eine gewisse Erfüllung zu bieten versprach, radikal verändern sollte.
    Es sollte sich seiner Zusammensetzung aus hunderttausend einzelnen Ichs bewusst werden und das Armadaherz im Sinn eines Geistes leiten, dessen einziges Streben der Erreichung eines ominösen STAC diente. Dabei hatte es soeben erst eine Ahnung davon bekommen, was das eigentliche Ziel des Armadaherzens und der Endlosen Armada war.
    Es war nicht identisch mit dem Ziel von Eric Weidenburn.
    Hunderttausend Bewusstseine schmolzen noch stärker zusammen zu einem WIR, das sein geistiges Potential darauf ausrichtete, dem vom rechten Weg abgekommenen Bewusstsein zu helfen, sich in die Gemeinschaft zu integrieren und sich ihren Zielen unterzuordnen.
    Eric Weidenburn war nicht fähig zu begreifen, was das Kollektivbewusstsein von ihm wollte. Die Verbindung hatte ihn in Euphorie versetzt. Er glaubte, dass es ihm gelungen sei, die Hunderttausend für sein Ziel zu gewinnen, allen Völkern der Endlosen Armada ihr STAC zu suchen. Eric begriff nicht, dass das Kollektivbewusstsein zwar vorläufig nach den spärlichen Befehlen handelte, die ihm vor einiger Zeit von der Notzentrale übermittelt worden waren, dass es aber längst infiziert war vom Geist des echten Ordoban, der irgendwie im Lauf der Äonen der Materie der Schaltstellen eine Art Stempel aufgedrückt hatte und auf alles abfärbte, was von diesen Schaltstellen Besitz ergriff.
    Das körperlose Erbe Ordobans stand vor der Geburt in einem neuen Körper. Es würde nicht derselbe Ordoban sein, der die Endlose Armada über Äonen befehligt hatte, aber es würde auf eine unerklärliche Art in einem ähnlichen Sinn handeln wie er. Es konnte gar nicht anders handeln.
    Als Eric Weidenburn das endlich begriff, war es zu spät für ihn, umzudenken. Aber es war eigentlich schon immer zu spät dazu gewesen. Für ihn gab es nur sein STAC als einziges erstrebenswertes Ziel.
    Er nahm die Ablehnung resigniert hin. Er bemerkte ebenso resigniert, dass das Kollektivbewusstsein die Bewusstseine, die mit ihm in seinem Ordoban-Element existiert hatten, mit ungeheuerlichem mentalem Sog in sich aufnahm und dass er allein war.
    Für einen Moment war er ratlos.
    Im nächsten Moment vernahm er die Meldungen, die aus allen Sektionen seiner Schaltstelle auf ihn einstürmten. Überall waren Raumschiffe der

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