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12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West)

12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West)

Titel: 12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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sich mir zu und grinste verlegen. »Sie haben wohl mein Werkzeug gefunden. Ja, ich habe die große Stahltür geöffnet, mit der Mr Auerbach den Eingang zur Mine verschlossen hat. Wie ich schon sagte, ich hatte viel freie Zeit. Ich wusste ja schon so einiges über die Mine, und ich wohnte praktisch über ihr, also dachte ich – warum nicht mal einen Blick hineinwerfen?«
    »Haben Sie Gold gefunden?«, fragte ich und beugte mich vor.
    James sah mich lächelnd an, dann deutete er mit dem Kinn in die Richtung des Waldes hinter der Frühstücksveranda. »Kommen Sie mit, und ich zeige Ihnen, was ich gefunden habe.«
    Ein Teil von mir zeigte sich entsetzt über James’ Tat, der andere reagierte wie die Katze auf Milch.
    »Gehen Sie voran«, sagte ich.

20
    WIR MUSSTEN NICHT weit gehen, was mir entgegenkam, da ich nur die leichten Laufschuhe trug. Der Eingang zur Lord-Stuart-Mine lag nicht mehr als dreißig Meter entfernt von der Hinterwand der dritten Gästewohnung, aber er war so sehr von Bäumen, Gestrüpp und Felsen verdeckt, dass ich ihn niemals entdeckt hätte, wenn James nicht die Zweige auseinandergeschoben und mich zu ihm geführt hätte.
    Dort, wo sich früher der Eingang zur Mine befunden hatte, hatten Danny Auerbachs Ingenieure ein Stahltor im Felsen verankert, das mit Tarnfarbe angestrichen worden war. An einer Seite befanden sich mehrere tiefe Dellen. Das Tor hatte keinen Griff oder Knauf, sondern eine starke Haspe, an der die zerschmetterten Reste eines einstmals beeindruckenden Vorhängeschlosses herabhingen.
    »Das Schloss habe ich mit dem Vorschlaghammer zerschlagen«, erklärte James. »Ich hätte es auch durch ein neues ersetzt, wenn ich nicht in solcher Eile gewesen wäre.«
    Bei dem Gedanken daran, was geschehen wäre, wenn die Zwillinge die Stahltür mit dem kaputten Schloss entdeckt hätten, wurde mir fast übel.
    »Machen Sie sich keine Sorgen«, sagte ich leise. »Das ersetze ich schon.«
    »Das müssen Sie gar nicht«, entgegnete James. »Es ist mir gelungen, die Tür etwas aufzustemmen, aber dann …«
    Er trat vor, griff unter zwei der größeren Dellen und zog mit aller Kraft an dem Tor, aber es gelang ihm nur, es weniger als einen halben Meter aufzuziehen, bevor es an einem Felsblock hängen blieb. Er bedeutete mir, einen Blick hineinzuwerfen.
    Ich trat über einen niedrigen Strauch, bückte mich unter einem Ast hindurch und warf einen ängstlichen Blick in die Lord-Stuart-Mine. Ich war auf einen gähnenden Höllenschlund gefasst, in dem es vor Ratten und Fledermäusen wimmelte. Stattdessen sah ich eine massive Betonwand mit ein paar Werkzeugspuren, die den Eingang vollständig verschloss.
    »Und wo ist die Mine?«, platzte ich heraus.
    »Irgendwo hinter diesem Stöpsel aus Beton.« James klopfte mit dem Knöchel gegen die Wand. »Ich habe versucht, die Mauer mit der Spitzaxt einzureißen, aber das habe ich ziemlich schnell aufgegeben. Man kann an dieser Stelle kaum richtig ausholen, und nur Mr Auerbach weiß, wie breit dieser Stöpsel ist. Er hat in der Tat sichergestellt, dass seine Jungs niemals die Mine betreten würden, und daher müssen Sie sich auch keine Sorgen um Ihre Zwillinge machen.«
    Ich legte meine Handfläche auf den kühlen Beton und nickte. »Da Rob und Will erst fünf Jahre alt sind und nicht ganz so kräftig wie Sie, muss ich Ihnen zustimmen.« Ich zog die Hand zurück und seufzte leise. »Ich gestehe, dass ich ein klein wenig enttäuscht bin. Ich hatte insgeheim gehofft, einen kleinen goldenen Schimmer in der Dunkelheit zu entdecken.«
    »Selbst wenn es noch Gold in der Lord-Stuart geben sollte«, sagte James, »wir kämen niemals dran. Aber Sie sollten wachsam sein, Lori. Goldfieber ist ein gefährlicher Virus. Lassen Sie sich nicht anstecken.«
    Er trat beiseite und schob das Tor wieder zu, und wir gingen zum Hauptraum des Aerie zurück. Da es bereits elf Uhr war, stellte ich die Lasagne in den Ofen und half anschließend James, seine Kiste in den Pick-up zu tragen. Nachdem wir sie aufgeladen hatten, schloss James die Ladeklappe und warf einen prüfenden Blick auf das Aerie.
    »Es hat mir gut gefallen hier oben«, sagte er. »Eines Tages werden Janice, ich und das Kind eine Blockhütte in den Bergen haben. Sie wird nicht so schick sein wie diese, aber sie wird uns gehören.«
    »Wer braucht schon etwas Schickes bei dieser Aussicht«, sagte ich und ließ die Hand kreisen, über den See, den Wald, die schneebedeckten Gipfel, den betörenden blauen Himmel. »Sind Sie

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