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12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West)

12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West)

Titel: 12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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zur Lord-Stuart-Mine gesehen, er ist mit Beton versiegelt.«
    Toby neigte den Kopf. »Also ich kenne mindestens drei weitere Eingänge, falls sie nicht eingestürzt sind.«
    »Aber …« Ich brach mitten im Satz ab und starrte auf die Dielenbretter zwischen unseren Stühlen. »Haben Sie das gehört?«
    Toby nickte, bückte sich nach vorne und lauschte ebenfalls mit angehaltenem Atem.
    Wir hörten gedämpfte Schläge aus der Tiefe, gefolgt von einigen undeutlichen Worten.
    »Da unten ist jemand«, flüsterte ich.
    »Und ich glaube nicht, dass es die Fluch-Fee ist«, entgegnete Toby. »Ich wette, es ist ein Verrückter aus Amandas Kommune.«
    »Aber warum …«, begann ich, doch dann kam ich selbst auf die Antwort. Man brauchte eigentlich kein Genie zu sein, um dahinterzukommen, warum sich jemand aus Amandas Zirkel unter dem Aerie herumtreiben, Tammy Auerbach Angst einjagen und nebenbei meine furchtlosen Söhne unterhalten sollte.
    »Diese hinterhältige Kuh«, zischte ich voller Wut. »Sie schickt ihre Schüler in den Schacht, die dort gruselige Geräusche machen, damit wir ihr die Geschichte vom Fluch abnehmen. Sie hat den Fluch selbst erzeugt.«
    Toby reckte das Kinn vor. »Sie haben unerlaubterweise Privatbesitz betreten, ich würde sie gerne auf frischer Tat ertappen.«
    »Ich auch«, sagte ich hitzig.
    Er hob die Augenbrauen. »Und?«
    »Und was?«, fragte ich.
    »Gehen wir.« Er deutete auf den Boden. »Gehen wir runter und schnappen sie uns.«
    »Sind Sie noch ganz bei Trost?«, zischte ich. »Nein, nein und nochmals nein, nicht in tausend Jahren.«
    »Na schön.« Toby zuckte mit den Schultern. »Ich dachte nur, Sie wollten Amanda heimzahlen, dass sie Ihren Söhnen schmutzige Wörter beigebracht hat. Ich dachte, Sie wollten ihr heimzahlen, dass sie Tammy Auerbach in Angst und Schrecken versetzt hat. Und ich dachte, Sie wollten ihr heimzahlen, dass sie versucht hat, auch Sie reinzulegen. Aber wenn Sie sie vom Haken lassen wollen …«
    Ich halte mich nicht für einen über die Maßen rachsüchtigen Menschen, aber Tobys Worte übten den gewünschten Effekt auf mich aus. Ich spürte, wie mein Widerstand schwand.
    »Ich weiß, über welchen Tunnel wir sie überraschen können«, flüsterte er verführerisch. »Wenn wir es richtig anstellen, jagen wir ihnen mindestens so viel Angst ein wie sie Tammy.«
    »Und wenn wir es nicht richtig anstellen, begeben wir uns in Lebensgefahr«, hielt ich dagegen.
    »Keine Bange, Lori«, versicherte er. »Ich kenne mich dort unten sehr gut aus.«
    »Also gut.« Ich holte tief Luft und atmete tief aus. »Gehen wir.«
    Toby erhob sich und zog mich hoch. »Wir gehen durch die Familiensuite, damit wir Annelise nicht aufwecken.«
    »Gut«, sagte ich, als wir auf den Flur traten. »Denn ich werde zuerst andere Schuhe anziehen. Ich gehe nicht in Turnschuhen in eine Mine.«
    Toby scharrte ungeduldig mit den Füßen, während ich mir die Wanderstiefel zuband. Als ich fertig war, gingen wir auf mein Sonnendeck hinaus, wo wir über das Geländer kletterten und auf den Vorplatz sprangen. Das erste Stückchen liefen wir und fielen erst in einen schnellen Schritt, als Toby uns zwischen den Bäumen hindurch auf einen Pfad brachte, der bergabwärts vom Aerie wegführte.
    Der Mond schien so hell, dass wir weder die Laterne noch meine Stirnlampe brauchten, und nach weniger als zehn Minuten standen wir an einem herabhängenden Drahtzaun vor einem zerklüfteten Loch im Berghang. Toby drückte den Zaum mühelos nach unten und half mir beim Hinüberklettern. Als wir vor dem Eingang zur Mine standen, sah ich ihn an.
    »Toby, wie kalt ist es jetzt wohl in Panama?«
    »Was?«
    »Egal«, sagte ich und folgte ihm ins Dunkel.

24
    DER TUNNEL WAR nicht annähernd so schrecklich, wie ich befürchtet hatte. Der Boden war überraschend sauber, die lichte Höhe war ausreichend und der Gang so breit, dass Toby und ich nebeneinander gehen konnten. Besser noch, die hölzernen Stützstreben machten keineswegs den Eindruck, als könnten sie jeden Augenblick nachgeben, nichts deutete auf Ratten hin, und die Fledermäuse waren offenbar ausgeflogen.
    Der Gedanke daran, dass wir uns in diesem Labyrinth verirren und im Kreis herumlaufen würden, bis unsere Lampen ausgingen, schnürte mir zwar die Kehle zu, aber Toby schien zu wissen, was er tat. Wir passierten mehrere Abzweigungen und kamen an einem ganz mit Schutt gefüllten Stollen vorbei, bei dem ich an Cyril Pennyfeather denken musste. Ich sinnierte noch immer über

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